Re: Wer ist schon mal ausgestiegen?

Posted by: HyS

Re: Wer ist schon mal ausgestiegen? - 03/29/09 09:01 AM

Zitat:
aber an dem, was der Pedalen-Paule schreibt, ist schon was dran, mir wird da inzwischen auch etwas zu viel "Hype" betrieben.

Für ein Fernradlerforum wird darüber wirklich sehr, sehr wenig gesprochen, einen "Hype" kann ich nicht erkennen, wann war den der letzte Beitrag zu diesem Thema? wirr
Zitat:
Aussteigen im Sinne von "Langzeitradreisen", aber auch im Sinne von beruflicher Auszeit allgemein, ist ein Luxus, den sich vermutlich nur 1-2% oder vielleicht sogar weniger der Weltbevölkerung leisten kann. Dazu braucht es ein finanzielles Polster, eine hervorragende Schulbildung und berufliche Perspektiven und Chancen (wichtig für die Zeit "danach"), und ein politisch stabiles Herkunftsland. Mit diesen Privilegien ausgestattet ist es eigentlich kein schwieriges Problem und keine gigantische Errungenschaft, zu Fuß/per Fahrrad/per was auch immer die Welt zu bereisen, aber in unseren "ich-muss-mich-selbst-vermarkten"-Zeiten wird das gerne etwas unter den Teppich gekehrt. Ich würde das Ganze gerne etwas nüchterner haben, in etwa so: Die einen bauen sich ein Eigenheim, die anderen gönnen sich eine oder mehrere Weltreisen/Auszeiten usw., und beide tun es für sich. Und beide gehören zu den Profiteuren einer Weltwirtschaftsordnung, die für einen Großteil der Menschheit nur Hunger, Elend, Leid und Tod vorsieht.

Ich würde es noch nüchterner sehen. Fast alle die wir hier leben gehören zu den Privilegierten. Warum das bei Aussteigern mit kritischem Unterton stets erwähnt wird? Andere kaufen sich White Industries, SON oder Rohloffnaben, fahren Norwid, Velotraum und Idworx oder haben dank 40 Stunden Woche und viele Urlaub Zeit für ihre Hobbys. Wäre auch nicht der Fall, wenn sie in der Sahelzone leben würden.

Aber ich ahne nun so langsam, das es wohl weniger um den Aussteiger an sich geht, sondern eher darum, das einige solche Aussteiger vor allem über ihre Websiten wahrgenommen werden, die in der Tat manchmal durch zu viel Selbstvermarktung übertrieben wirken und das Bild negativ prägen.