Re: Liegeradtest Theodor

Posted by: atk

Re: Liegeradtest Theodor - 05/23/03 08:58 PM

Hallo Theodor,
ich hab seit zwei Wochen ein Liegerad und bin damit jetzt gute 350 km gefahren (leider hab ich nicht soviel Zeit wie ich gerne hätte).
Am Anfang waren meine Erfahrungen ähnlich wie deine, aber mittlerweile hat sich einiges doch deutlich geändert, und das in relativ kurzer Zeit.
Ich hab mein Rad (ein Optima CONDOR) noch nicht gewogen, aber es ist auch ein ganz schwerer Brocken.

Zu deinen Fragen:

wie fährt man ein Liegerad bei 10 % Steigung an?
DAS würde ich auch gerne wissen...

Das Fahrverhalten ist kippeliger als mein Renner, besonders wenns langsam geht, geradeauslauf beschissen, liegt vielleicht an meiner mangelnden Erfahrung?
Das liegt zu einem großen Teil an mangelder Erfahrung bzw. Gewöhnung. Ich fühl mich schon viel sicherer, hab heute schon die ersten Freihändig-Fahrversuche unternommen. O.k. ging nicht recht...
Ich kann mittlerweile auch ganz langsam (fast im Stand) sehr sicher fahren, wenn ich mich aufrecht in den Sitz setze, also nicht in der Lehne liege. Man gleicht dann Schwankungen des Rades genauso unbewußt durch Gewichtsverlagerung des Oberkörpers aus wie auf dem normalen Rad. Geht natürlich nicht, wenn der Oberkörper in der Sitzschale liegt. Du solltest auf jeden Fall das Fahren in aufrechter Sitzhaltung üben, denn das ist auch für den nächsten Punkt wichtig.

Rundumsicht ist toll, nur nach hinten sieht man garnichts und umdrehn geht nicht, wie löst ihr das Problem?
Wie Detlef schon sagte: Rückspiegel ist unbedingt notwendig. Ansonsten kann man sich gut umsehen, wenn man sich aufrecht hinsetzt. Das ist aber Übungssache. Ich hatte zunächst das Problem, dass die Schaltung nicht aufs kleinste Ritzel geschaltet hat, und da hat es mich genervt, dass ich nicht zum Schaltwerk blicken konnte. Das kann ich mittlerweile (allerdings ist die Schaltung jetzt auch in Ordnung).

bei kurzen heftigen Steigungen geht man mit dem Renner aus dem Sattel und drückt im Wiegetritt im großen Gang drüber, was macht man da mit einem Liegerad?
Ich gehe auch auf dem Upright fast nie aus dem Sattel...
Auf dem Liegerad: Man hat eine sehr gute Kraftübertragung dadurch, dass man sich in die Lehne drücken kann. So muss ich bei kurzen, auch kräftigen Steigungen nicht runterschalten, wenn ich ausreichende Geschwindigkeit mitbringe. Allerdings müssen die entsprechenden Muskeln wirklich darauf trainiert werden, das geht mit der Zeit immer besser.

Was das abwärtsfahren betrifft:
Ich bin am Sonntag auf einer längeren, steilen Abfahrt mal über 74 km/h gefahren. Hab mich dabei nicht unsicher gefühlt. Musste dann leider trotzdem bremsen, da die Straße unübersichtlich war, zudem nass, und die Einschläge der Regentropfen im Gesicht bei über 70 km/h doch recht schmerzhaft waren (konnte die Augen deswegen nur mit Mühe offenhalten).
Und nachher die gleiche Strecke bergauf. Ging langsam, aber es ging.

Viel Spass weiterhin, und nicht verzagen, wenn am Anfang einiges nicht so rund läuft.

Gruß
Andreas