Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze

Posted by: Odium

Re: "Wilde" und "zahme" Campingplätze - 04/11/08 04:55 PM

Ich hab auf meiner letzten Tour im Weserbergland mehrmals wild übernachtet und es war nicht schön. Der Boden ist größtenteils aus Lehm, im Kombination mit dem Regen war das eine echte Sauerei.
Mal unabhängig davon ob wildzelten erlaubt ist oder nicht, würd ich sagen, dass das hauptsächlich eine Frage des eigenen Anspruchs ist. Für einige ist es völlig undenkbar sich irgendwo wild aufzuhalten, anderen sind die Menschenmassen und der schiefe Blick auf dem Campingplatz nach einer langen Tour einfach zu viel.
Von der Übernachtungsqualität würde ich sagen hält sich beides in der Waage. Man hat in der Wildnis näheren Kontakt zur Natur, ist sein eigener Chef und muss morgens und abends keinen Lärm erträgen. Dagegen steht, dass ich auf den meisten Campingplätzen einen guten Rasen vorgefunden habe und man ganz einfach legaler fühlt, wenn man so übernachtet.

In Ländern wie Schottland muss man dann noch darauf achten, das Zelt sturmsicher zu machen oder sich als Gast aus dem Ausland diplomatisch zu verhalten. Ich hatte da aber nie Probleme wild zu übernachten, es hat sehr viel Spaß gemacht.

Für mich sieht das so aus, als ob du die Wildnis der Zivilisation vorziehst. Wenn du so weitermachst, kriegst du dann auch irgendwann den Blick dafür, ob ein Platz sich zum übernachten eignet oder nicht. Ich hab früher mein Zelt mal auf einen Hang aufgestellt, so das mein Schlafsack auf eine Seite gerollt ist - die Nacht war tierisch anstrengend, jetzt passiert mir sowas aber nicht mehr.