Re: Spricht hier jemand franzoesisch ?

Posted by: PeeWee

Re: Spricht hier jemand franzoesisch ? - 03/19/03 02:41 PM

Hi Carsten

Fred schreibt ziemlich blumig, humorvoll und ausfuehrlich, was lustig zu lesen ist in Franzoesisch, aber schwierig zu uebersetzen. Und zudem nicht wirklich relevant sein wird fuer dich, deshalb beschrank ich mich aufs wesentliche. Und vergib mir Rechtschreibeverhaspeleien und allfaellige Helvetismen. Ergaenze mit ein paar pers. Kommentaren in blau.

BEGIN FRED

CHECKPOSTS
Listen dazu gibt es viele, aber alles aendert immer wieder. Nachdem ich durch Bayi durch bin, bin ich fuer den Rest der Strecke nicht mehr misstrauisch. Ein wenig jedoch trotzdem, als ich kurz vor Gyamda Gongpo unter einer Bruecke schlafe. Vor Anbruch des Tages verschling ich mein rach zubereitetes Freuhstueck und will in der Daemmerung durchs Zentrum, als ich am Ortseingang auf eine mobile Polizeikontrolle stosse, und am Ausgang mit einer Schranke, an der Trucks kontrolliert werden. Die Kontrolle beginnt jedoch erst um sieben, zehn Minuten nachdem ich durch bin, visuell etwas abgeschirmt von der Boeschung. Diese Checkpoints scheinen jedoch fuer Radler nicht von Bedeutung zu sein. Zwei franzoesische Radler sind da bei hellichtem Tage durch ohne belaestigt zu werden.

<< Wir auch, ein Polizeijeep hat uns im Ort ueberholt, sich aber nicht fuer uns interessiert. Am oestlichen Ende gibts uebrigens eine Tankstelle. Die sieht aber wie ueblich in der Gegend nicht wie so eine aus. Der Zapfhahn steht im Haus wird durch eine Holztuer hindurch bedient. Und wenn diese geschlossen ist, muss man schon chinesisch lesen koennen, um zu erkennen, das es hier Sprit gibt. Im Gegensatz zu Westtibet ist das Benzin uebrigens im Osten nicht allzu uebel. Mussten den Kocher kaum mal putzen. >>

Jedoch hatten sie Angstzustaende beim Checkpoint in Wanda, wo wiederum ich absolut keine Bedenken hatte.

Habe zwischen Pema und Manzhong 13 Polizeiautos gekreuzt und kurz vor Lhasa ueber 30, aber niemand hat angehalten geschweige denn mein Permit zu sehen verlangt. Was nicht heissen soll das die nicht trotzdem mal auf die Idee kommen koennten.

Vor allem in den Distrikts-Hauptorten heisst es, extem vorsichtig sein, bloss rasch was einkaufen und dann weiterrahren. Ich persoenlich geh da nicht mal ins Restaurant.

<< Wir konnten meist nicht wiederstehen und haben oft in Restaurants gegessen, ausser in Bayi und Nyangtri. Auch gingen wir meist zum Markt, haben jeweils Unmengen von Gemuese geschleppt, das meist einfach zu kriegen ist und nicht wie der ganze Rest in Tibet ueberteuert verkauft wird. Hey, immerhin haben wir KTM-Chengdu OHNE EINE EINZIGE Packung Instandnudeln geschafft. >>

Nach Beginn des Krieges in Afghanistan tauchen vielerorts neue Checkpoints auf, vor allem im Westen Tibets.

Kurze Zusammenfassung der wichtigen Checkpoints. Tibetanischer Name, chinesischer in Klammer. Mehr Details in den entsprechenden Listen.


Vor Lhasa :

Tsalkaho (Yanjing)
8 km nach der Granze zu Tibet, die man anhand zweier Kilometersteine mit sehr unterschiedlichen Angaben erkennen kann, und einer Huette unterhalb der Piste, die aber nicht mehr fuer Kontrollen benutzt zu werden scheint. Andere Anhaltspunkte: Folgt etwa 4.5 km nach einer Piste zu einem Damm, bei der man etwa 1-2 km vor dem Damm unter einer Bruecke campen kann. Danach gibts kaum noch diskrete Stellen zum uebernachten. Nicht wirklich klar, ob hier noch gecheckt wird, deshalb besser sehr frueh durch, aus Vorsicht.

Gartok (Markham)
Unmittelbar links nach der Kreuzung (rechts: Piste nach Chengdu). Schwierig durchzukommen wegen der vielen Polizisten im Ort davor. Also so schnell wie moeglich durch! Die zwei Biker, die hinter mir fuhren wurden ausgefragt, aber durchgelassen. Schwer zu campen auf den 20 km vor der Stadt. Zudem ist sie auf vilen Karten und in Reisefuehrern falsch positioniert. Ich, kuehn und mit viel Glueck, wurde beim Checkpoint-Haeuschen von einem kreuzenden Jeep verdeckt. Die zwei hinter mir sind sohl waehrend der Siesta durch, haben niemanden gesehn. Andere Moeglichkeit: Nach rechts richtung Chengdu abbiegen, in der Steigung zum Pass campen und nachts durch den Checkpoint und in die Steigung zum Pass Richtung Lhasa.

Vor Lhasa gibts manchmal Barrieren (Armee, Polizei), aber die scheinen nicht an den Alien Travel Permit interessiert zu sein.
Anfangs Wamda (Zuo Gong), vieleicht eingangs Pema (Baxoi), Eingang und Ausgang Gyamda Gongpo – im Prinzip sind alle Distriktshauptorte
bereichtigt zu einem Check, aber das aendert staendig und ist keine echte Gefahr.


Nach Lhasa:
Scheinbar gibt es vor Gyantse keinen CP mehr, und auch keinen auf der Piste nach Norden (via Yangpachain) oder auf der Strecke durch die Mitte via Nyemo. Auch gibt es keinen CP mehr am westlichen Ausgang von Shigatse. Aber ein CP laesst sich leicht wieder aktivieren, deshalb erst Erkundigungen einholen!

6 km westlich von Lhartse (Lhaze) auf einem kleinen Huegel. Frueh durch und vorsichtig, vor allem so ruhig wie moeglich. Rechts Piste zum Kailash, links Piste nach KTM. Bei Tag kann man ihn durch die Felder umgehen, aber eine Meute Hunde werden die Aktion akustisch untermalen.

<< Wir sind bei Tag unter der halbgeschlossenen Schranke durch ohne irgendjemanden zu sehen, auch keine Hunde gehoert. >>

6 km westlich von Pelbar (Baiba, faelschlicherweise meist auch Shegar / Xêgar genannt, was der Name des Ortes 6 km der Piste nach norden ist) Frueh morgens durch.

<< Liegt mitten in einer grossen Ebene. Bei uns wurde massiv kontrolliert, mussten lange warten. >>

Wer zum Basecamp abzweigt (6 km nach dem CP Pelbar), stoesst nach 4 km auf den CP des Nationalparks, und wer sich vor 7 Uhr morgens durchschleicht, bezahlt die 60 Yuan Eintrittsgebuehr nicht. Auf dem Rueckweg nach Dingri NP-CP im letzten Ort 4 km vor Dingri (Gangga), aber da bezahlt man bloss wenn man rein will.

<< Nyalam, 33 km vor Zhangmu, Ortseingang fuer dich: Herbst 01 massive Kontrolle, auch Nachts. >>

Letzter CP beim Ortsanfang von Dram (Zhangmu in chin., Khasa in Nepali): Kontrollienren bloss die ATP der Leute, die nach Tibet rein wollen. Mussten nur schnell Pass zeigen.

Andere Checkpoints, temporaere manchmal, interessieren sich nicht fuers ATP, und meist schwer vorherzusehen. Wir haben einen in Geding vorgefunden, ein Ort in etwa in der Mitte zwischen Shigatse und Lhartse, man winkte uns aber einfach durch. Den wirds naechstes Jahr nicht mehr geben, wie es auch denjenigen am Ausgang von Shigatse nicht mehr gab, der jedoch frueher oder spaeter wieder aktiviert werden kann.

In Shigatse kann man sich auf der PSB fuer 50 Yuan ein ATP ausstellen lassen. Scheint der einzige Ort in Tibet zu sein, wo ein Alleinereisende sich ein solches erstehen kann, aber nicht jeder hats geschafft, es zu kriegen. Vorsicht in Shigatse, nicht mit dem Rad lange rumstehen. Mich hat jemand verpfiffen, worauf mich der Inspektor in der Stadt aufgesucht hat. Ich hab abgestritten, das ich ein Bike habe, hab erzaehlt, das ich mit zwei anderen anwesenden Auslaendern zusammen reise, was er mir glaubte.

Der Stadtplan von Shigatse ist in den Fuehrern meist falsch: Wenn man von Lhasa kommt und zum Kloster oder zum Fruit Hotel gegenueber des Einganges zum Kloster faehrt, kommt man gleich bei der PSB vorbei, gegenueber eines Fahrradverleihs. Das Hotel ist uebrigens nicht uebel.

Dieses ATP bereichtigt selbstverstaendlich nicht zum radeln, deshalb erzaehlen, man sei mit dem Jeep da. Gibts bloss fuer 5 Tage, und man braucht mind. eine Woche bis an die Grenze. Das ATM hat eine etwas entspannende Wirkung, vor allem bei ungelegenen Kontrollen, und die Jungs in Uniform werden meist gutmuetig ignorieren, dass man mit dem Rad unterwegs ist, und auch, dass die Gueltigkkeitsdauer des Papieres bereits abgelaufen ist.

END FRED


Ich bin im Herbst 2001 von Kashgar nach Tibet rein gefahren. Nach Beginn des Krieges in Afghanistan haben sie uns jedoch in Rutok geschnappt und mit einem 10 Tage Visum in einen schweineteuren Jeep Richtung Nepal gesteckt. Immerhin liessen sie uns um den Kailash laufen und einen Tag am Manasarovar campen.

Im Mai 2002 sind wir in einer 7nergruppe von KTM nach Lhasa gefahren, allerdings mit Fuehrer und Begleittruck, der jedoch nur den Fuehrer und das Permit transportierte, und den Schnapps fuer den meist besoffenen tibetanischen Fuehrer.

Ein paar Leute haben die Woche zuvor versucht, ohne Permit und Fuehrer ueber die Grenze zu kommen. No way. Unterwegs haben wir dann einen Slovenen getroffen, der es trotzdem problemlos geschafft hat. Hat eben den richtigen Tag und den guten Typen am Schlagbaum erwischt.

In Bangda bin ich dann nach Norden, Richtung Chamdo, Jomda und Dege gefahren.

Nein, das ist nun definitiv nicht dieser Urs. Dachte bloss, weil da jemand was von Japan geschrieben hat, und ich jenen Urs, den to-urs, tatsaechlich vor kurzem in Japan wiedergetroffen habe.

Uebrigens hat mit der Fred mal geschrieben, er sei daran, sein ganzes Geschreibse nach Englisch zu uebersetzen...

PeeWee