Re: Sachverstäniger

Posted by: Kruschi

Re: Sachverstäniger - 02/13/03 06:46 AM

Ob Autofahrer oder Radfahrer - bei einem unverschuldeten Unfall ist die Polizei heutzutage nicht immer die Gewähr dafür, dass man bei einem Gerichtsverfahren, das eventuell über ein halbes Jahr später stattfindet, auch zu seinem Recht kommt. Was passiert? Die Polizisten, die nach dem Unfall gerufen wurden, machen sich nur sehr wenige Notizen oder füllen nur den kleinen A5-Zettel aus. Vor Gericht ist ihr Erinnerungsvermögen stark gesunken, das ist ganz menschlich. Was macht der Richter? Er entscheidet oft 50% Schuldanteil für die Beteiligten. Besser aus meiner Sicht ist da das Formular vom "Europäischen Unfallbericht". Dieses Formular ist in der EU in allen Staaten gleich aufgebaut, hat eine Seite zum Durchschreiben. Unter den Spalten A und B nehmen die Beteiligten ganz neutral ihre Daten auf, ganz wichtig Anschrift, Fahrzeug, Versicherung usw. Es ist Raum für eine Skizze und der Unfall wird so geschildert, wie er abgelaufen ist. Es ist wichtig für den Autofahrer, dass kein unmittelbares Schuldanerkenntnis festgehalten wird, weil er sonst Probleme mit seiner Versicherung bekommen kann. Es können auch eventuelle Zeugen mit aufgeschrieben werden. Ist das Formular ausgefüllt, und es stimmt alles, unterschreiben die Beteiligten. Danach kann kein Winkeladvokat kommen und behaupten, dass da irgendein Kind oder eine Oma im Weg war. Dieses Formular ist bei Versicherungen und auch beim ADAC erhältlich. Meine Erfahrung: Zum Zeitpunkt des Unfalls ist der Verursacher meist ehrlich eingestimmt. Später beinflussen ihn Ehepartner, Kollegen oder Freunde - Mensch, überleg´ doch mal, wie kannst du aus der Sache herauskommen, was können wir sagen, dass du doch nicht Schuld bist - es droht ja die Höhereinstufung durch die Versicherung. Und da fällt so mancher erst ehrliche Mensch um. Aber mit dem Europäischen Unfallbericht hat er sich "leider" festgelegt!
Gruß Wolfgang