Re: Politisches Thema: ICE und Rad

Posted by: Pedalen-Paule

Re: Politisches Thema: ICE und Rad - 05/22/07 01:00 PM

In Antwort auf: Kekser

Das Problem der Verspätung liese sich ändern, wenn die Bahn die Philosophie der SNCF sich zu eigen machen würde. Planmäßige Aufenthaltszeiten von 10 Minuten (im Fernverkehr) sind keine Seltenheit. Dadurch ist in jedem Bahnhof ein Zeitpuffer eingeplant. Die Züge haben sehr selten Verspätung. Eigentlich nur wegen technischer Pannen oder "Personenschaden".


Das Bahnsystem der SNCF mit dem der DB zu vrgleichen, ist nur bedingt aussagekräftig. So fährt der TGV auf Schnellstrecken auf einem eigenen Netz, auf dem kein anderer Zug fährt. Nur in den großen Städten fährt er die Bahnhöfe direkt an, anderswo wurden nur für den TGV Bahnhöfe an der Schnellstrecke gebaut, die teilweise kilometerweit vom Stadtzentrum entfernt sind oder sich sogar mitten in der Provinz befinden (z.B. der " Rote-Rüben-Bahnhof ("la gare des betteraves") 'Haute Picardie', wer hier aussteigt, befindet sich umgeben von Agrarfeldern). Auf den Schnellstrecken des ICEs fahren auch Güter- und Regionalzüge (und natürlich auch alle anderen Züge), wenn auch nicht bevorzugt.

Des Weiteren ist das franz. Bahnnetz wesentlich ausgedünnter als das deutsche. Deutschland hat die größte Schienendichte der Welt (13,3 km auf 100 km2), wenn man die beiden statistischen Ausreiser Vatikanstadt (hat tatsächlich einen Bahnhof) und St. Kitts & Nevis (winziger Inselstaat mit Ringbahn auf einer Insel) nicht berücksichtigt. Aber viel entscheidenter ist, dass es in Frankreich nur wenige verstreute Ballungszentren gibt und die meisten Bahnlinien sternenförmig nach Paris verlaufen (es gibt somit viel weniger Knotenpunkte als in Dtl.).

Es ist also nicht ganz gerecht dt. und frz. Eisenbahn direkt zu vergleichen.

Paule