Re: MTB langsamer als Trekking?

Posted by: monaco

Re: MTB langsamer als Trekking? - 04/29/07 08:25 PM

Diese Aussage darf man nicht pauschalisieren. Als eingefleischter Mountainbikefahrer schwöre ich auf diese überall hervorragende Einsetzbarkeit. Ob harter Trail in den Bergen, die entspannte Tour durch den Wald oder an den See oder auf Asphalt Kilometer schruppen, alles ist möglich und lediglich eine Sache der Fitness und der Ausstattung.

Mein grosses Reifenlager spricht da Bände. Auf dem harten Trail kommen Stollenreifen zum Einsatz. Gripp und Selbstreinigung sind hier optimal. Zur Zeit fahre ich ein älteres Modell, den Conti Goliath. Ein Reifen der sehr gut auf der Strasse läuft und trotz des glatten Profils auf harten Fahrten über Forstwege nicht schlapp macht. Auf Reisen verwende ich Schwalbe Marathon XR. Der absolute Überflieger auf der Straße ist der Conti SportContact. Ein Reifen der auf dem Aphalt klebt, nach schnellen Kurven ruft und geradezu jedem Stundenkilometer hinterherjagt.

Klar, die Fitness muss mitmachen. Schwache Pumpe, schlanke Beine = niedriger Schnitt zwinker

Aber nicht nur der Reifen macht den Schnitt. Neben dem wichtigen Luftdruck können leichtgängige Naben usw. weitere Km/h rauskitzeln.

Auch das Einsatzgebiet hat Auswirkung auf die Durchschnittsgeschwindigkeit. Mehr Forsttrails = niedriger Schnitt, viel Asphalt = hoher Schnitt. Dann kommt es noch darauf an, ob du nur ne 20er oder 40er Trainingsrunde am Abend fährst oder doch gerade mit 30kg Gepäck auf Reisen bist. Bei letzterem Fall ist der Durchschnitt sicherlich niedriger anzusetzen, als bei einer Trainingsrunde, die nach Speed und Power verlangt.

Es kann sein, dass ein 28" Rad komfortabler und schneller dahinrollt als ein 26" Rad. Allerdings muss immer das Gesamtpaket wie Kondition, Equipment und Einsatzgebiet betrachtet werden. Ein Mountainbike mit einem Trekkingrad zu vergleichen halte ich nicht für sinnvoll.

Mein aktueller Schnitt mit dem Conti Goliath 1.6 liegt bei ca. 28 km/h. Nach dem Forumstreffen werde ich mit dem Conti SportContact weitermachen. Da liegt der Schnitt dann wesentlich höher, da ich mehr Asphalt nur noch in grossen Gängen fahre. Und da wäre auch schon der nächste Punkt den es zu beachten gilt.

Ein Mountainbike besitzt i.d.R. eine andere Übersetzung als ein Trekkingrad. Wenn ich mich manchmal mit der Zunft Amateur Rennradler auf der Strasse messe, zeigt der Tacho auch schon mal 50 in der Ebene. Ab diesem Zeitpunkt tritt dann das Manko der Übersetzung auf. Während Kollege Rennradler mit seiner Übersetzung mehr rausholen kann, ist meine Trittfrequenz im schwersten Gang schon so hoch, dass ich nur auf die unterentwickelte Fitness des Rennradlers hoffen kann.

Zitat:
obwohl ich mich bei verschiedenen Fahrten bereits ganz schön verausgabt habe.


Du beschreibst es sehr schön selbst. Du verausgabst dich....
Mit der richtigen Trittfrequenz und dem richtigen Puls stärkst du dein Training, während du ihn mit deiner Methode schädigst. Zum richtigen Training solltest du dir mindestens einen Pulsmesser zulegen, insofern du es nicht selbst im Gefühl hast. Als Ergänzung kann ein Computer mit Trittfrequenz dienen (z.B. Sigma 1606L). Ohne Messung oder ohne Gefühl, wirst du keinen befriedigenden Effekt erzielen.

Der Gewichtsverlust wird am Anfang kaum spürbar sein, da die Fettmasse abgebaut und Muskeln aufgebaut werden. Das Gewicht sollte daher gar nicht im Vordergrund stehen. Trainiere richtig und beobachte dabei wie deine Beine in Pferdestärken geformt werden. Ob du dabei was abnimmst spielt keine grosse Rolle, denn der Spass muss im Vordergrund stehen und dazu gehört wahrlich nicht - sich total zu verausgaben zwinker

Viele Grüße Andi