Re: Als Stotterer on Tour? Ja wohl !!

Posted by: SchottTours

Re: Als Stotterer on Tour? Ja wohl !! - 03/13/07 01:15 PM

Hallo Mathias,

wie ich schon geschrieben habe. Mich belastet mein Stottern (das zum Glück - wie gesagt - nicht mehr sehr ausgeprägt ist) in keinster Weise mehr, d.h. auch eine Zapfsäule 1 (ich kenne das nur zu gut) ist kein Problem mehr für mich, aber nicht, weil die "1" immer zu 100% käme, nein, weil es mir einfach nichts ausmacht, wenn es mal nicht gleich rauskommt. D.h. auch nach dem Weg fragen, Vorträge z.B. vor 20 Kollegen zu halten, Essen bestellen im Restaurant, Telefonate jedweder Art etc. - das alles bereitet mir keinerlei Ängste mehr. Und damit ist mein Problem für mich "gelöst", will sagen: die Lebensqualität ist 100% vorhanden.

Es hat lange gebraucht bei mir, bis ich meine Sprachstörungen angenommen hatte. Mir wurde ja schon als kleines Kind immer wieder "gesagt", dass ich nicht normal sei, gerade weil ich von einer Therapie zur anderen geschickt worden bin. Gerade das muss man erst mal "abarbeiten"...

Und eigentlich treffe ich nur auf Verständnis, wenn ich offensiv bzw. offen damit umgehe. D.h. wenn es mal in einer schwierigen Situation nicht so gut klappt, sage ich, dass ich Probleme habe, am besten mit einem charmanten Lächeln, und dann ist es auch o.k.

Aber ich danke Dir sehr, dass Du das Thema hier zur Sprache gebracht hast...

@Martina
Genau das habe ich auch lernen müssen bzw. hat mir auch meine Frau immer wieder gesagt. Auch Menschen, die sprechen "können", haben teilweise Angst davor. Erst vor kurzem hat mir ein Professor gesagt, wieviel Angst er vor Vorträgen hat und wie oft er sich dabei verhaspelt, obwohl er ansonsten keinerlei Probleme mit der Sprache hat. Das Problem ist eben nicht dann gelöst, wenn man immer perfekt ist, sondern wenn man für sich selbst erkennt, dass man zu 100% damit leben kann, ohne Verzicht auf Lebensqualität.

Uwe