Posted by: Andreas
Re: Wer will dieses Jahr PBP fahren? - 02/04/07 02:44 PM
Hallo Christian,
Hallo Jef,
du scheinst ja auf vielen Rädern unterwegs zu sein. Bist du die Brevetserie auch mal mit einem Lieger gefahren und könntest mal so die Liegeradtypischen Beschwerden bei langen Strecken rausstellen
Ich bin 2003 PBP mit dem Lieger gefahren. Wegen der langen Strecke bin ich ziemlich langsam gefahren, der Schnitt lag knapp unter 20. Also von der Anstrengung her war es gar kein Problem. Die Schwierigkeiten lagen woanders:
1) Müdigkeit: Das war das schwierigste überhaupt. Gerade die Nächte und die frühen Morgenstunden waren teilweise extrem hart.
2) Kälte: In der Nacht wurde es knapp 10 Grad und ich hatte nur eine sehr dünne (wenn auch lange) Hose an. Das war sehr unangenehm. Ich gehöre zu den menschen, die bei Dunkelheit eher frieren als andere. Ich bin den 400er-Brevet fast die ganze Strecke mit einem Engländer gefahren, der tags und nachts dasselbe anhatte, nachts war es auch nur 1-2 Grad kälter als am Tag. Er fühlte sich dabei wohl. Mir hingegen war kalt, ich brauchte nachts eine dünne Jacke. Bei PBP hätte ich eine etwas dickere Hose gebraucht. Ich war kurz davor, deswegen aufzugeben, aber ein kurzer Snack (warmer Kakao und Croissants in einer Bäckerei am Straßenrand am frühen Morgen) haben die Situation fast schlagartig verbessert.
3) Großes Geschäft: Ich habe an einer Kontrollstelle fast eine Stunde an der Toilette angestanden. Besser, ich wäre losgefahren, um am nächsten Cafè zu stoppen, dort einen Orangensaft zu kaufen und dort zur Toilette zu gehen. Falls ich 2007 fahre, werde ich eine Rolle Klopapier im Gepäck haben, um im Notfall das reichlich vorhandene Gelände benutzen zu können.
4) Steigungen. Die sind das kleinste Problem gewesen. Am Anfang haben sie mich etwas genervt, aber dann bin ich sie einfach gefahren, wie sie kamen, ohne dass sie mich störten. Beim Verlassen einer Kontrollstelle (ich glaube Carhaix-Plouguer) in Richtung Brest ging es eine ganze Weile bergab und ich dachte mir "na, das wird ein langsames Kriechen werden auf dem Weg zurück". Wurde es aber nicht. Praktisch alle Steigungen sind flach genug, dass man sie konstant und mit vernünftiger Trittfrequenz fahren kann. Viele sind so kurz, dass man auf dem vorhergehenden Stück bergab so 20 Sekunden ordentlich Druck machen kann und dann mit dem Schwung fast bis zur nächsten Hügelspitze rollt. Das ist für mich persönlich angenehmer, als eine Minute die Steigung hochzukurbeln. Etwa 30km von Paris entfernt, im Wald von Rambouillet, gibt es steilere Stücke, da (und nur da) habe ich das kleine Kettenblatt benutzt. Aber diese Steigungen sind sehr kurz, höchstens 50 Meter oder so.
5) Übung: Fahre die Brevet-Serie doppelt.
Gruß
Andreas
In Antwort auf: dcjf
Hallo Jef,
du scheinst ja auf vielen Rädern unterwegs zu sein. Bist du die Brevetserie auch mal mit einem Lieger gefahren und könntest mal so die Liegeradtypischen Beschwerden bei langen Strecken rausstellen
Ich bin 2003 PBP mit dem Lieger gefahren. Wegen der langen Strecke bin ich ziemlich langsam gefahren, der Schnitt lag knapp unter 20. Also von der Anstrengung her war es gar kein Problem. Die Schwierigkeiten lagen woanders:
1) Müdigkeit: Das war das schwierigste überhaupt. Gerade die Nächte und die frühen Morgenstunden waren teilweise extrem hart.
2) Kälte: In der Nacht wurde es knapp 10 Grad und ich hatte nur eine sehr dünne (wenn auch lange) Hose an. Das war sehr unangenehm. Ich gehöre zu den menschen, die bei Dunkelheit eher frieren als andere. Ich bin den 400er-Brevet fast die ganze Strecke mit einem Engländer gefahren, der tags und nachts dasselbe anhatte, nachts war es auch nur 1-2 Grad kälter als am Tag. Er fühlte sich dabei wohl. Mir hingegen war kalt, ich brauchte nachts eine dünne Jacke. Bei PBP hätte ich eine etwas dickere Hose gebraucht. Ich war kurz davor, deswegen aufzugeben, aber ein kurzer Snack (warmer Kakao und Croissants in einer Bäckerei am Straßenrand am frühen Morgen) haben die Situation fast schlagartig verbessert.
3) Großes Geschäft: Ich habe an einer Kontrollstelle fast eine Stunde an der Toilette angestanden. Besser, ich wäre losgefahren, um am nächsten Cafè zu stoppen, dort einen Orangensaft zu kaufen und dort zur Toilette zu gehen. Falls ich 2007 fahre, werde ich eine Rolle Klopapier im Gepäck haben, um im Notfall das reichlich vorhandene Gelände benutzen zu können.
4) Steigungen. Die sind das kleinste Problem gewesen. Am Anfang haben sie mich etwas genervt, aber dann bin ich sie einfach gefahren, wie sie kamen, ohne dass sie mich störten. Beim Verlassen einer Kontrollstelle (ich glaube Carhaix-Plouguer) in Richtung Brest ging es eine ganze Weile bergab und ich dachte mir "na, das wird ein langsames Kriechen werden auf dem Weg zurück". Wurde es aber nicht. Praktisch alle Steigungen sind flach genug, dass man sie konstant und mit vernünftiger Trittfrequenz fahren kann. Viele sind so kurz, dass man auf dem vorhergehenden Stück bergab so 20 Sekunden ordentlich Druck machen kann und dann mit dem Schwung fast bis zur nächsten Hügelspitze rollt. Das ist für mich persönlich angenehmer, als eine Minute die Steigung hochzukurbeln. Etwa 30km von Paris entfernt, im Wald von Rambouillet, gibt es steilere Stücke, da (und nur da) habe ich das kleine Kettenblatt benutzt. Aber diese Steigungen sind sehr kurz, höchstens 50 Meter oder so.
5) Übung: Fahre die Brevet-Serie doppelt.
Gruß
Andreas