Posted by: Martina
Re: Fahrtechnik - 11/15/06 12:36 PM
In Antwort auf: migge
Das ist doch alles auch eine Frage der motorischen Veranlagung. Der eine braucht mehr Übung, der andere weniger.
Eben. Und mancher lernts nie. Und genau das ist es was mich an solchen Threads so aufregt: man philosophiert trefflich ums Hochschulniveau, obwohl die meisten Probleme sich eher auf Grund- bis Sonderschullevel bewegen. Ob man im Stand balancieren kann oder wie hoch die Trittfrequenz ist, sind aus meiner eigenen radfahrerischen Sicht echte Luxusprobleme. Und seit ich täglich ein paar Kilometer radeln muss, stelle ich mit Schrecken fest, dass es genügend Leute gibt, bei denen es noch schlechter aussieht.
Für mich wäre es erstmal wichtig, dass sich die absoluten Basics (wieder so ein neumodisches Wort) auch bis zum letzten Radler rumsprechen als da sind:
- das Material muss soweit in Ordnung sein, dass das Rad beherschbar ist. D.h. man fährt weder ohne funktionierende Bremse noch mit nicht ordentlich befestigten Teilen noch bei Dunkelheit ohne Licht
- die Kleidung muss so beschaffen sein, dass sie sich nicht am Rad verhakt, die Sicht nicht behindert oder zum Abrutschen von den Pedalen führt. Ebenso hängt man keine Taschen an den Lenker und fährt nicht mit aufgespanntem Schirm
- man beachtet die grundlegenden Verkehrsregeln als da wären Radwege (wenn berhaupt) nur in der richtigen Richtung benutzen, nicht auf dem Gehweg fahren, Vorfahrt achten. Wer das unbedingt anders machen will, muss wenigstens selber die Augen offen halten.
- man fährt vorhersehbar, macht im Normalfall keine unmotivierten Schlenker, zeigt an, wenn man abbiegen will
-man kennt typische Radlergefahren und versucht sie, durch eine mitdenkende Fahrweise zu vermeiden
- man fährt nur so schnell, dass man noch sicher bremsen kann, aber auch möglichst nicht so langsam, dass man nur noch Schlangenlinien zustande kriegt.
Wenn das alle begriffen haben, dann können wir von mir aus anfangen, über die Trittfrequenz zu reden.
Martina