Re: Radeln und Sozialprojekt

Posted by: Morgana

Re: Radeln und Sozialprojekt - 09/14/06 09:25 AM

Der Mike Horn ist auch so ein Held, der in der Schweiz lebt und im letzten Winter am Nordpol war. Ich setze jetzt hier nicht einen Link auf seine Seite hin - wen es interessiert, kann ihn ergoogeln.

Ich stimme euch im Übrigen völlig zu: Ich habe den Eindruck, dass das Sammelprojekt nur so ein Anhängsel ist, weil man das halt so macht. Aber ich frage mich, ob sie wirklich einen persönlichen Bezug zu einem der Projekte hat.

In erster Linie geht es wohl ums persönliche Ego, in zweiter um die Selbstvermarktung. Von etwas muss frau ja auch leben - je berühmter, desto mehr Kunden. Sie ist Bergführerin und Helikopterpilotin und macht meines Wissens auch Heliskiingflüge - da scheint das Einkommen vor der Sensibilität für die Umwelt zu kommen (ich lege dabei offen, dass ich als Skitourengängerin gegen Heliskiing bin).

Bei solchen Unternehmungen scheint es mir ganz allgemein hauptsächlich darum zu gehen, sich selbst etwas zu beweisen, von dem ich nicht weiss, was es ist (das allein macht die Unternehmung jedoch nicht verwerflich - jeder soll auf seine Art glücklich werden), und im Gespräch zu bleiben. Ich habe den Eindruck, dass es solchen Leuten vor allem um die Leistung geht und nicht wirklich darum, die Länder, durch die sie radeln, und deren Bewohner kennenzulernen - also eine Reise zu machen.

Radreisen scheint im konkreten Fall Neuland zu sein. Auf dem ersten Pressebild: ein Aariosrad (brandneu gekauft, wie ich zufälligerweise von Aarios selbst weiss), einen Anhänger und: einen schweren Rucksack. Ich dachte mir da schon "viel Vergnügen". Mittlerweile sind die Bilder nur mit Ortliebtaschen und Anhänger. Doch leider war das Rad schon nach 5 Tagen zu schwer, und das Gepäck zu viel grins . So liess sich Frau schnell ein "leichteres Rad bereitstellen" und "baute Gepäck ab". Ob frau sich nicht informiert hat, dass das Aarios Trekkingrad aus Stahl ist? listig Während sie aufs neue "Bike" wartete, machte sie schnell eine Tour auf den Mont Blanc (mit einem Gast) und fuhr mit dem Auto zurück nach Grenoble.

So läuft das, meine Lieben, wenn man Profi ist. Und ob die Antarktis sich überhaupt freut, dass man auf ihr rumtrampelt, interessiert sowieso nicht.

Das war nun etwas polemisch, ich geb es zu. Aber ich kann mit selbsternannten Helden wenig anfangen.

Bettina