Re: Fahrradproduktion

Posted by: pedalritter nord

Re: Fahrradproduktion - 07/08/06 09:00 AM

Das ist genau wie bei allen Sachen im Handel eine Frage der Masse, der Marke und des Vertriebs.

Obi hat zum Beispiel bei dem letzen Rad fürr 199 € nicht nur Komponenten verbaut , die für den Preis echt ko sind (8-Gang Nexus Nabe), sondern die einzelnen OBI Märkte haben auch eine Mindestabnahme. Und wenn jeder Obi, es sind zur Zeit 335 Märkte, NUR 10 Räder abnehmen muss, dann kommen da Größenordnungen zusammen, die jeden Radhändler die Gänsehaut auf die Unterarme zaubert. Die mindestabnahme lag nach meiner Information bei 20 Rädern. Übrigens: Eine 24 Monate Rund um Sorglos vor Ort Service war im Preis enthalten. Bei dem Preis erstaunlich.
Zum Schluss läßt sich noch sagen, dass der Handel (in diesem Falle eine Baumarktkette oder ein Lebensmittelhandel) kaum was an so einem Rad verdient. Eine Maximalspanne von 5%, bei hagebau sind es auch gerne mal 0,5 %, sind da keine Seltenheit.
Der Fahrradeinzelhandel kann und MUSS da anders kalkulieren. Eigenmarken (Bocas,Pegasus, Fischer oder ähnliches) waren mal als Hilfe gedacht.
Sogenannte MArkenräder (Koga, Stevens, Hase, etc) wiederum haben eine individuelle Fertigung. Sie müssen das GEld auch haben, um an weiteren Innovationen zu bauen. Mann muss sich da mal einige Holländer anschauen, die selbst alle Kunststoffteile selber produzieren.

Kleiner Lohnexkurs am Ende: Der Lohn für deutsche Radbauer bzw. Rahmenlöter liegt bei uns bei ca. 30 Cent pro Minute. in Polen bei 6-9 Cent und in Fernost bei unter 1 Cent.

Ich könnte noch viel mehr drüber schreiben, aber ich muss jezt mit meinem europäisch wertschöpfenden Rad zum Einkaufen.

Ich wünsche euch noch eine angenehme Diskussion ...