Re: Wer hat kein Auto?

Posted by: Aragorn

Re: Wer hat kein Auto? - 07/02/06 07:15 AM

>14% ihres Einkommens (Netto, Brotto ???,
>wahrscheinlich Netto) durchschnittlich gibt
>der Deutsche für sein Auto aus.

14%?
Normal muss man ja rechnen 300€ gehen schon monatlich für einen Kleinwagen drauf (wenn man Anschaffung,Verschleiss, Sprit, etc. bei normaler Nutzung berechnet.

Ich schätze da haben wir das statistische Problem das ein Millionär und ein Bettler im Durchschnitt jeder reich ist.

Wie dem auch sei, ich denke normal ist ein Einkommen um bzw. knapp über 1000€, da gehen dann eher 30% für`s Auto drauf.
Da bei uns aberschon 50% für die Wohnungsmiete draufgehen und wir seit Kind auch mit (der aufgrund der Betreuungssituation - man muss mal bedenken, schon die 4 möglichen KiGartenstunden/Tag kosten schon einen dreistelligen Betrag - und da mehr gar nicht geht sind max. 1,5 Arbeitsverhältnisse in der Bedarfsgemeinschaft möglich) Arbeit nicht über Sozialhilfe/ALG2 gekommen sind (wobei ich sagen muss das es sich sehr verbesser hat - unterstützende Sozialhilfe damit man auch mit Arbeit auf Existenzminimum kommt zu bekommen war ein einzige Krampf. Auch heute noch sehen es die Ämter nicht gern wenn man trotz Arbeit noch unterstützung (Aufstockung) bezieht - Nur ist ebend das Proiblem dabei das man ja jede Arbeit zu jedem Lohn annehmen muss. Wenn man die Leute dazu zwingt zu allen Bedingungen ja sagen zu müssen dann können die arbeitswilligen jedenfalls nicht die Schuld für die Löhne bekommen.)

Wie dem auch sei, wir haben aus finanziellen Gründen kein Auto obwohl es oft gerade hier sehr sinnvoll wäre. Da sich durch unseren Arbeitsbedingten Umzug die Miete fast verdoppelt hat ist das nicht drin.
Lieber als ein Auto hätte ich allerdings wieder das ausgezeichnete ÖPNV-Netz zurück das ich in Berlin hatte (die Miethöhe Berlins hätte ich freilich auch gern wieder - leider ist ein Rüpckzug nicht Konsensfähig und Familie verlassen ist immer ein schwerer Schritt). Hier unten brauchts teils schon in der Woche 1,5Std. um 5km weit im ÖPNV zu kommen. Sonntags geht in vielen Richtunge gleich gar nichts (zugegeben, zu Touristenzeiten gibt`s dafür Sonntags auch Busse mit Fahrradmitnahme).

Zu den Autokosten kann ich ur sagen das mein erstes Auto (Ople Corsa) zu Ausbildungszeiten den Grossteil des Einkommens gefressen hat. Soweit ich es berechnet hatte kamen damals auf 1DM Benzin 2DM sonstige Kosten. Das sieht der normale Autofahrer gar nicht (merkt man z.B. beim Preisvergleich mit der Bahn - da wird dann z.B. nur Benzin gerechnet (auch ADAC in der Urlaubsvergleichsrechnung, AutoBenzin gegen Bahn (Energie,Service,Infrastruktur). Aber im Normalfall haben die auch sehr brauchbare echte Kilometerkostenrechnungen für Autos.).
Als Autofahrer sollte man echt mal alle Kosten die dadurch entstehen zusammenrechnen - das denkt man oft gar nicht was da zusammenkommt.

Bei Hartz4 wird übrigens die KFZ-Versicherung übernommen. Ob das gut ist oder nicht ist zwar fragwürdig, aber Fakt ist das man ohne Auto oft gar nicht zur Arbeit kommen würde.
Wie sinnvoll es für den einzelnen ist z.B. für nen einstelligen Stundenlohn als Facharbeiter bei ner Zeitarbeitsfirma zu Arbeiten wobei die ersten vier Stunden nur für`s Auto sind (bei 2*80km/Tag=ca. 17€(ADAC,günstiges Auto)entspr.ca.25-30€bruttoeinkommensbedarf entspr. 3-5 Stunden bei Zeitarbeit (Facharbeiter) - (kein fiktiver Fall! Die 3Std. Fahrt (unbezahlte Arbeit)/Tag sind natürlich auch nervig )).

Bei der Durchschnittsrechnung kommt mir noch eines komisch vor, normal ist es ja eher so das die Fahrzeuge der Gutverdiener als Firmenwagen indirekt auf Kosten des Staates laufen (der das mit dem Steuerausfall bezahlt). Der Nutzer zahlt da ja nur 1% des Neupreises pro Monat pauschal - also da kommt das dann auch eher mit 14% vom Einkommen hin.

Wir haben hier auch CarSharing wo ich Mitglied bin und ein Auto werde ich sicher nicht mehr finanzieren.
Wenn`s Pino nur nicht so teuer wäre...

Wenn`s Kind 7 Jahre ist darf`s ja nicht mehr auf Kindersitz oder im Anhänger mit. Im Zug und Bus kostets dann Geld (abgesehen von der überhaupt ereichbar-Problematik in ländlicher Umgebung). Also da sehe ich schon neue Beförderungsprobleme auf uns zukommen.

Wie dem auch sei, war eher ein Brainstorming denn ein Artikel, aber ich denke es stecken schon so einige Informationen drin.

Und Bahnfahren kann durchaus günstiger sein als Radlen - insb. im Fernverkehr und wenn man für die Übernachtung zahlen muss.