Posted by: Martina
Re: Wer hat kein Auto? - 06/20/06 06:26 AM
Bin ebenfalls Carsharer, habe die Umstellung von Verein auf AG miterlebt und muss gestehen, dass ich seitdem nicht mehr soooo überzeugt von der Idee bin wie zu Vereinszeiten. Hat mich am Verein die alternative Ausrichtung und die mit der Mitgliedschaft zwangsweise zu unterschreibende Verpflichtung, weniger Auto zu fahren gestört (was bei jemanden, der vorher gar kein Auto zur Verfügung hatte einfach Quatsch ist....), stört mich nun die einseitige Konzentration auf das was sich ohne Aufwand lohnt. Umliegenden Ortschaften werden von der AG nicht mehr betreut (zuviel Aufwand), das darf gerne weiterhin der Verein machen. Seit unsere Zweigstelle aber wieder brummt würde man sie auf einmal gerne übernehmen. Ich bin daher alles andere als sicher, dass das Carsharing-Angebot in unserem Wohnort auf Dauer in der gleichen Qualität erhalten bleibt.
Aber ich schweife ab. Für mich war es nach leidvollen Erfahrungen in der Kindheit und Jugend (auf dem Land, kaum ÖPNV und Eltern, die mich aus pädagogischen Gründen nirgends hinfuhren und mir aus Angst das Rad fahren verboten) immer ungemein wichtig, alle Ziele zu Fuß oder mit dem ÖPNV erreichen zu können. Eine Zeitlang bin ich davon ausgegangen, dass ich wegen meiner Fehlsichtigkeit keinen Führerschein bekomme, inzwischen habe ich ihn zwar, was aber noch lange nicht heißt, dass ich Auto fahren kann.
Also habe ich immer versucht, mein Leben so einzurichten, dass ich darauf und auch auf längere/anspruchsvolle Strecken mit dem Rad nicht angewiesen bin. Das hat solange hervorragend geklappt, bis mein Arbeitgeber einfach mal kurz umgezogen ist.
Bei mir ist das 'kein Auto haben' also primär weniger alternativ und grün als persönlich motiviert. Das heißt nicht, dass mir grünes Gedankengut völlig fremd wäre....
Ich gebe zu, dass wir in letzter Zeit ab und zu mal in Versuchung geraten sind, ein zum Tandemtransport optimal geeignetes Auto anzuschaffen. Es wäre allerdings nach wie vor ein reiner Luxusgegenstand. Was uns letzlich davon abhält ist die Tatsache, dass es bei einem Auto im Gegensatz zu den meisten 'Habenwollen-Objekten' z.b. auch Fahrräderen nicht damit getan ist, einmal Geld hinzulegen und die Sache dann zu vergessen.
Martina
Aber ich schweife ab. Für mich war es nach leidvollen Erfahrungen in der Kindheit und Jugend (auf dem Land, kaum ÖPNV und Eltern, die mich aus pädagogischen Gründen nirgends hinfuhren und mir aus Angst das Rad fahren verboten) immer ungemein wichtig, alle Ziele zu Fuß oder mit dem ÖPNV erreichen zu können. Eine Zeitlang bin ich davon ausgegangen, dass ich wegen meiner Fehlsichtigkeit keinen Führerschein bekomme, inzwischen habe ich ihn zwar, was aber noch lange nicht heißt, dass ich Auto fahren kann.


Bei mir ist das 'kein Auto haben' also primär weniger alternativ und grün als persönlich motiviert. Das heißt nicht, dass mir grünes Gedankengut völlig fremd wäre....
Ich gebe zu, dass wir in letzter Zeit ab und zu mal in Versuchung geraten sind, ein zum Tandemtransport optimal geeignetes Auto anzuschaffen. Es wäre allerdings nach wie vor ein reiner Luxusgegenstand. Was uns letzlich davon abhält ist die Tatsache, dass es bei einem Auto im Gegensatz zu den meisten 'Habenwollen-Objekten' z.b. auch Fahrräderen nicht damit getan ist, einmal Geld hinzulegen und die Sache dann zu vergessen.
Martina