Hallo Jörg,
ein nützlicher Thread, ich hoffe nur, dass nicht allzuviele Diebe hier mitlesen ....
Uli hat natürlich Recht. Meine Tourenerfahrungen beschränken sich auf Europa und wenig Nordamerika (siehe mein Profil).
Vorbereitung zu Hause:
zwei Personen meines Vertrauens bekommen eine Liste mit allen Daten: Ausweisnr, Geldkarten, Telefonnummern, um diese zu sperren. Ich würde auch die Handynr mit Passwort dazuschreiben, wenn ich ein Vertragshandy hätte. (HausgenossInnen ist ihres mal gestohlen worden, das war ein Theater, dem Handybetreiber klar zu machen, dass ich die Nachbarin bin und das Geburtsdatum des Hausgenossen nicht weiß .....)
Natürlich wohnt mind. eine der Vertrauenspersonen in der Nähe und kann leicht in meine Wohnung, um etwas zu holen oder zu suchen. Ich habe dieser Person einen Blankoscheck unterschrieben, damit sie mir ggf. Geld per WesternUnion überweisen kann.
Ich habe eine Kopie meines Ausweises/Paßes dabei. Der Führerschein ist mittenmang im Gepäck (bleibt am Rad).
Frauen empfehle ich einen Selbstverteidigungskurs. Hat mir jedenfalls bei der Überfallsituation, die ich erlebte, sehr geholfen.
Versicherungen: Hausratversicherung hilft bei Diebstahl aus geschlossenen Räumen und bei Überfall, nicht jedoch bei Taschendiebstahl oder wenn Gepäck vom Rad verschwindet.
Reisekrankenversicherung mit Rücktransport ist wichtig. Es gab hier im Forum mal einen Thread, wo gesagt wurde "viel zu teuer", aber ich kann nur davor warnen

, das nicht zu tun.
Reisegepäckversicherung schließe ich gern bei der HanseMerkur ab. Da ist dann auch eine Notfallreparatur vor Ort dabei (bis zu einem gewissen Grenzwert).
Frage: Gibt es eigentlich noch die Haftpflichtversicherung bei der ADFC-Mitglíedschaft???
Diebstahl: Ich stelle mein Fahrrad manchmal stundenlang in einer Stadt ab. Gut abgeschlossen, aber die Ausrüstung kann dann natürlich geklaut werden. Mir ist bei solch einer Gelegenheit noch nie etwas weggekommen. Wenn möglich, stelle ich das Rad an einem belebten Platz z.B. mit Straßencafes ab. Vor einer Kirche ist auch ein guter Ort, weil dort das Bewusstsein für Gut und Böse stark ist.
Geld: zusätzlich zu Jörg: Ich habe sehr häufig meine VisaCard in der kleinen Reißverschlusstasche meiner Fahrradjacke. Außerdem gibt es so schöne Outdoorblusen (und hemden) mit kleinem Reißverschluss, für abends. Habe immer mind. drei Geldquellen dabei. Von AmericanExpress gibts eine Card, die im Internet sehr leicht vom eigenen Konto aus aufgefüllt werden kann. Die ist irgendwo im Gepäck.
Zwei Geldbörsen mitnehmen (s.u.)
Überfall: Meine Erfahrung: Man hat erstaunlich viel Zeit, um zu überlegen; ich konnte noch Vergleiche mit Schilderungen ähnlicher Situationen ziehen und mich dann entscheiden, was ich tue. Es hatte etwas von "Zeitlupe". Ich würde mich im Zweifelsfall (Bewaffnung) nicht wehren, sondern versuchen, meine Dummygeldbörse (bzw. zweite Geldbörse mit deutscher Währung, aber ohne Papiere und Karten) loszuwerden. Bei meinem Überfall war allerdings am Ende nur noch die Dummybörse da - immerhin noch mit 100 DM drin.
Zu 'Geld' habe ich sonst nichts zu ergänzen. Seitdem ich erlebt habe, wie gut WesternUnion funktioniert, habe ich keine Angst mehr vor Diebstahl.
Zu Gesundheit: In Europa habe ich eigentlich nur sehr wenig Verbandszeug dabei. Je nach Land hätte ich vielleicht auch sterile Spritzen o.ä. mit.
Mehr fällt mir nicht ein.
Hinzugefügt: Was mir doch noch einfällt: Generelles Verhalten:
In ärmeren Ländern andere nicht mit dem eigenen "Reichtum" beschämen! Nicht zeigen, was man hat.
Petra