Re: Frauen als Radreisende

Posted by: Martina

Re: Frauen als Radreisende - 10/23/02 09:29 AM

Hi Thorsten,

diese Erklärungsversuche sind theoretisch hochinteressant, ich bin immer ganz fasziniert, wenn ich mich in einem wiedererkenne. Für die Praxis halte ich sie aber für wenig hilfreich. Wahrscheinlich können wir nämlich nie feststellen, was zuerst da war: die Tatsache, dass ich nicht Karten lesen kann oder die Tatsache, dass ich keine Chance hatte, es zu lernen weil sowieso jeder davon überzeugt ist, dass ich es nicht kann.

(kleiner Einschub nebenbei: ich hab vor Jahren mal wegen diverser Probleme meine Hormone checken lassen, dabei kam raus, dass mein Testosteronspiegel für eine Frau recht hoch ist, mein Östrogenspiegel dafür ziemlich niedrig. Deshalb konnte ich leider auch nicht besser Karten lesen bäh )

Grundsätzlich ist es denke ich völlig ok, wenn jemand keinen Spass am Radreisen hat. Kritisch wird es dann, wenn frau gerne möchte, aber aus irgendeinem Grund meint, dass es nicht geht.
Sei es, dass ihr die Männer erfolgreich eingeredet haben, dass ihr Fettanteil zu gross ist, sei es dass sie sich alleine nicht wohlfühlt, sei es dass sie kein gescheites Material hat etc. Wenn der Fall eintritt kann und sollte etwas dagegen getan werden. Ein gutes Stichwort sind z.B. die von DeusX erwähnten frauenspezifischen Teile (die ich lange auch für einen Marketinggag gehalten habe, inzwischen bin ich bekehrt) oder das Wissen darüber, was beim Fahrrad alles änderbar ist, um eine bequeme Sitzposition zu erreichen. Es bringt gar nichts, wenn der allwissende Ehemann seiner Frau das Rad 'richtig' einstellt und sie denkt, es läge an ihrer Unfähigkeit, wenn sie es nicht bequem findet. Um da mitdiskutieren zu können, braucht es aber ein bestimmtes Wissen.

Wichtig finde ich auch den Austausch von Frauen untereinander (hoffentlich hält das jetzt niemand für sexistisch). Dafür ist das Internet eine Superplattform.

Gruss Martina