Posted by: Anonymous
Re: Geklautes Rad zurückgeholt - 10/26/05 11:06 AM
In Antwort auf: Schwarzradlerin
Hatte ich schon erwaehnt, das das gerade in Benutzung befindliche Rad auch immer bei mit im Buero steht und nicht im Felgenklemmer vor dem Haus?
Ich bin gerade dabei das 'Katechismus zur Fahrradcodierung" zu lesen:
http://www.hessen.adfc.de/fahrradcodierung/katechismus.html
Fahrrad-Diebstahlsicherung á la rado-art:
a) Ich liebe mein Fahrrad, auch tagsüber ist es bei mir im Büro, gut das geht nicht bei jedem.
b) abends bringen wir unsere Pferde (Fahrräder) rein, stehen nie draußen,
c) beim Einkauf stülpe ich sehr oft eine unscheinbare Plastiktüte über den Sitz, nicht weil es regnen wird, sondern um den teueren Radsitz nicht sichtbar zu machen, 'außer Sicht, aus dem Sinn', soll nicht auffallen.
d) auf einen U-Schloß, lege ich keinen Wert (zu schwer) und läßt das Fahrrad als hochwertig erscheinen. Ich will nicht auffallen.
e) wenn ich mein Rad abstelle, dann nur in Sicht von vielen Menschen, wie Taxifahrer an Bahnhöfen, Fußgänger in Fußgängerpassagen.
f) auf Fahrradtouren habe sogar einen Industrieplastikmüllsack (120 liter - nicht im normalen Handel zu kaufen) als Fahrrad-Wetterschutz-Zelt und vor allem als "Soll-nicht-auffallen"-Sichtschutz verwendet, den Dieb erst recht nicht anlocken.
Zuweilen bin ich erstaunt, welche hochwertige Fahrräder leichtsinnig (in Sichtweite eine jeden potentiellen Fahrraddiebes) abgestellt werden, z.B. vor Fahrradläden übernacht, an Orten, wo jeder unbeobachtet, den Bolzenschneider benutzen kann, ohne Furcht vor Zuschauer, usw.. Manchmal wird geradezu ein Diebstahl 'provoziert', sein Fahrrad in der Hauptstraße oder im Schwimmbad stehen zu lassen. Im Schwimmbad stelle ich mein Fahrrad ungern ab, es gibt zu viele diebische Triathlethen, zu Fuß ins Schwimmbad, Schwimmen und dann mit dem (geklauten) Fahrrad davon. Ich habe schon Fahrraddiebe (Jugendliche) beobachtet. Gegen Profi-fahrraddiebe gibt es wirklich nur den Schutz, sein Fahrrad im Fahrrad-Schließfach zu stellen (sofern vorhanden) oder in Sichtweite zu behalten.
Meine Meinung: Präventation (Vorsicht) ist besser als Diebstahlrückführung (Nachsicht)! Vielleicht ist beides wichtig, wobei ich meine Bemühungen eindeutig auf Vorsicht setze. Ein Codierungsaufkleber läßt sich leicht entfernen und Codegravierungen können auch leicht maschinell weggeschliffen werden, was Profidiebe tun werden. In Berlin konnte ich (und die Polizei) die Arbeitsweise von Fahrradieben ziemlich gut beobachten, meistens sind die Profidiebe, junge drogenabhänge arme Kerle, die stehlen für den nächsten Schuß, sie verkaufen die Diebesware an kriminelle Hehler für einen Spottpreis. Diese fassen die Räder kaum an, sondern lagern sie zwischen, d.h. schließen diese bzw. lassen diese von Helfershelfer oder vom Dieb selbst an einem unscheinbaren anderen Ort, z.B. am Bahnhof oder Hinterhof abstellen. Dort werden die Fahrräder eingesammelt und weg transportiert in einer anderen Stadt, dort werden sie überarbeitet und weiterverkauft. Zuweilen fragen sogar kaufwillige Kunden, wissend dass die Fahrräder gestohlen sind, ob ein gutes Schnäpchen dabei ist, diese Kunden verwerten die Fahrräder, möbeln sie um und zum Teil verkaufen sie sie weiter in Anzeigen und auf Flohmärkten, im breiten Bekanntenkreis usw.. Es gibt auch regelrecht Exporteure von 'gestohlenen' Fahrrädern in Ländern der zweiten und dritten Welt. Alles schon da gewesen. Der beste Schutz vor Fahrraddiebstahl ist keine Versicherung, teueres Schloß oder Codierung sondern das Fahrrad In-Sichtweite und Aus-Sichtweite (des Diebes) zu behalten. Die Gelgenheit zum Stehlen des Fahrrades darf erst gar nicht entstehen!
Gruß,
Bernd, keiner stiehlt mein Fahrrad
