Posted by: HeinzH.
Re: Stress m. Polizei weg. fehl. Reflektoren - 09/22/05 07:30 PM
In Antwort auf: MMR88
Mich hat mal ein "Marsmensch" angehalten, weil ich vergessen hatte, in der beginnenden Dämmerung, meine Lichtanlage anzuschalten. Es war wirklich noch nicht Dunkel. Das beste daran ist, das für solchen Unfug zwei Personen gebraucht werden. Einer mit Funkgerät zum aufspüren und der andere zum "zutexten."

MMR
Moin MMR88,
ich meine, es werden von der Polizei zu wenig lichttechnische Kontrollen an Fahrrädern durchgeführt. Die Regelmäßigkeit mit der ich noch während meiner Lehrzeit von 1965 bis 1968 in Hannover in derlei Kontrollen geriet, d.h. ein bis zweimal pro Jahr (außerden wurden Fahrräder in den Schulfahrradkellern und bewachten(!) Schwimmbadabstellanlagen geprüft) finde ich voll o.k.
Es paßt aber ins allgemeine Bild des Wegsteuerns von finanziellen Mittel vom Radverkehr hin zum Autoverkehr, wenn das heute nicht mehr so ist.
Damals fielen lichttechnische Anlagen meist aus, weil sie sozusagen fabrikneuer Schrott waren, heute bleibt oder fällt das Licht wegen persönlicher Trotteligkeit aus oder aus Gleichgültigkeit gegenüber dem radfahrenden Mitmenschen. Denn die meisten teilweise schweren Unfälle, die durch Ohne-Lichtfahren verursacht oder beeinflußt werden, finden zwischen Radfahrern (und nicht zwischen Kfz und Radfahrer) statt.
In Münster stießen im letzten Jahr z.B. zwei unbeleuchtete Radfahrer in einer Nebenstraße frontal zusammen, einer von beiden wurde lt. den "Westfälischen Nachrichten" sehr schwer verletzt.
Eine Hollandrad-fahrende "erleuchtete" ADFC-Kollegin hatte nach einer nächtlichen Frontal-Begegegnung mit einem unbeleuchteten MTB-ler am Rand des Hamburger Stadtparks keine Schneidezähne mehr. Auf den Kosten für die neue (dritten) Zähne blieb sie überdies sitzen, da der Verursacher sich davonmachte....
Das mit der Trotteligkeit und so meine ich grundsätzlich, beziehe es also bitte nicht auf Dich (zumal ich wg. der Dämmerung dies gar nicht einschätzen kann und will.
In dem (Schicht-) Betrieb, in dem ich tätig bin, werden jährlich ab September die Räder der ins Betriebsgelände einradelnden Mitarbeiter stichprobenartig aber regelmäßig auf das Vorhandensein einer eingeschalteten Fahrradbeleuchtung vom Werkschutz überwacht. Eine mit dem Betriebrat abgeschlossene Betriebsvereinbarung ist ganz bewußt dahingehend formuliert.
Der Betriebsrat selbst hatte einmal in den Kantinen eine Präsentation von neuzeitlichen Fahrradbeleuchtungsartikeln, d.h. Nabendynamos, Diodenrücklichter, gute Halogenscheinwerfer etc., organisiert.....
Nicht zuletzt wahrscheinlich aufgrund der konzertierten betrieblichen Aktivitäten war die Lichtlosenquote im letzten Herbst/Winter bei nur 10%. In Hamburg liegt sie sonst nach meiner persönlichen Einschätzung bei 50-60%
Erleuchtete Grüße aus HH,
HeinzH.
P.S. Wenn unsere (neu) gewählten Politiker, was zu befürchten ist, in den nächsten zwei, drei Jahren das für Kfz das inzwischen TFL abgekürzte Tagesfahrlicht verpflichtend in die StVZO aufnehmen, diskutieren wir das Thema Fahrradbeleuchtung hier noch einmal neu...