Posted by: zetzet
Re: Die gute alte!!! Deutsche Bahn - 06/09/05 07:23 PM
Hallo,
hierzu nur ein Ereignis, welches sich letzten Donnerstag im IC Richtung Hamburg zugetragen hat. Fahrradabteil gut gefüllt, in Bremen waren noch drei Haken frei, letzte Station vor HH. Radfahrer will mitfahren, hat aber keine Reservierung, Zugbegleiter der im Steuerwagen steht, verwehrt die Mitnahme wegen eben dieser fehlenden Reservierung. Auch auf den Hinweis des Radfahrers draußen, dass noch reguläre Plätze frei sind stellt dieser auf stur.
Ich habe das erst im Nachhinein nach den Erzählungen Mitreisender mitbekommen. sonst hätte ich wenigstens zumindest versucht zu intervenieren. An einer anderen Station hatte dieser Zugbegleiter schon den Befehl gegeben, dass die ankommende Radlergruppe zuerst das Gepäck abnehmen sollte und dann erst einsteigen (was sicherlich einige Verzögerung ausgelöst hat). Aber ich glaube das sind hier bereits häufiger diskutierte Phänomene.
Interessant finde ich allerdings folgendes: einige Bahnbedienstete sind sehr aufgeschlossen und kooperativ, ein anderer Teil scheint offenbar eine unbändige Angst vor irgendwelchen dienstrechtlichen Konsequenzen zu haben, wenn sie flexibel sind. So hat zum Beispiel der Lokführer des erwähnten Zuges den Leuten beim Ein- und Ausladen geholfen und auch mir am Dammtorbahnhof Hilfe angeboten. Vorher hatte er wohl schon versucht in den Streit zwischen Zugbegleiter und Radlern schlichtend einzugreifen.
Noch ein Erlebnis:
Letztes Jahr hatte ich das Vergnügen in einem ICE mit Fahrrad + Gepäck in der ersten Klasse nach Basel zu fahren. MEine VErbindung, der City-Night-Line war mit 70-80 Minuten Verspätung in Bonn angekündigt
Da es schon um Mitternacht war, habe ich zuerst in Erwägung gezogen, wieder nach Hause ins Bett zu gehen, dann aber -in Ermangelung von Bahnpersonal - die Informationssäule betätigt. Nach Rücksprache des Personals mit der Transportleitung wurde mir vorgschlagen, doch den in Kürze fahrenden ICE zu benutzen. Ich habe darauf verwiesen, dass ich ein vollgepacktes Fahrrad bei mir hätte - darauf erneute Rücksprache mit der Transportleitung - dann wurde ich (gerade rechtzeitig) angewiesen mich mit Rad an die Spitze des Zuges zu begeben und in den ersten Wagen einzusteigen.
Da sich kein Zugpersonal bis Koblenz blicken ließ, habe ich das Fahrad irgendwann an den Abteilen vorbei in den Großraumbereich geschoben und zwicshen zwei Sitzreihen geparkt (der Wagen war auf der ganzen Fahrt mit höchstens 8 Personen belegt).
Zugbegleiter hat bei der Kontrolle etwas die Stirn gerunzelt, aber nichts weiter gesagt. Frankfurt Personalwechsel - erneute Kontrolle, der Zugbegleiter sagt, dass das so nicht geht (immerhin stand das Hinterrad etwa 20 cm im Gang), er hätte wegen so einer Sache schon mal fast ein Disziplinarverfahren aufgehalst bekommen und es ist so zu gefährlich - ich erkläre ihm den Ablauf und die Zusage durch die Transportleitung - er meint ich müsste den Zug an der nächsten Station verlassen. Immerhin nimmt er vorher noch mal Kontakt zum Zugchef auf, der dann eine halbe Stunde später erscheint und sich entschuldigt. der Mitarbeiter wurde beim Wechsel nicht informiert usw.
Was ich damit nur sagen will: auf der einen Seite eine sehr große Kooperativität und Flexibilität und dann wieder einzelne Personen, die das ganze wieder (fast) zunichte machen. Ich bin zumindest gut (wenn auch etwas müde) in Basel angekommen. Und das ich das "Sleeperette"-Teil nicht benutzen musste, war wahrscheinlich auch gut.
Gruß
Christoph
hierzu nur ein Ereignis, welches sich letzten Donnerstag im IC Richtung Hamburg zugetragen hat. Fahrradabteil gut gefüllt, in Bremen waren noch drei Haken frei, letzte Station vor HH. Radfahrer will mitfahren, hat aber keine Reservierung, Zugbegleiter der im Steuerwagen steht, verwehrt die Mitnahme wegen eben dieser fehlenden Reservierung. Auch auf den Hinweis des Radfahrers draußen, dass noch reguläre Plätze frei sind stellt dieser auf stur.
Ich habe das erst im Nachhinein nach den Erzählungen Mitreisender mitbekommen. sonst hätte ich wenigstens zumindest versucht zu intervenieren. An einer anderen Station hatte dieser Zugbegleiter schon den Befehl gegeben, dass die ankommende Radlergruppe zuerst das Gepäck abnehmen sollte und dann erst einsteigen (was sicherlich einige Verzögerung ausgelöst hat). Aber ich glaube das sind hier bereits häufiger diskutierte Phänomene.
Interessant finde ich allerdings folgendes: einige Bahnbedienstete sind sehr aufgeschlossen und kooperativ, ein anderer Teil scheint offenbar eine unbändige Angst vor irgendwelchen dienstrechtlichen Konsequenzen zu haben, wenn sie flexibel sind. So hat zum Beispiel der Lokführer des erwähnten Zuges den Leuten beim Ein- und Ausladen geholfen und auch mir am Dammtorbahnhof Hilfe angeboten. Vorher hatte er wohl schon versucht in den Streit zwischen Zugbegleiter und Radlern schlichtend einzugreifen.
Noch ein Erlebnis:
Letztes Jahr hatte ich das Vergnügen in einem ICE mit Fahrrad + Gepäck in der ersten Klasse nach Basel zu fahren. MEine VErbindung, der City-Night-Line war mit 70-80 Minuten Verspätung in Bonn angekündigt
Da es schon um Mitternacht war, habe ich zuerst in Erwägung gezogen, wieder nach Hause ins Bett zu gehen, dann aber -in Ermangelung von Bahnpersonal - die Informationssäule betätigt. Nach Rücksprache des Personals mit der Transportleitung wurde mir vorgschlagen, doch den in Kürze fahrenden ICE zu benutzen. Ich habe darauf verwiesen, dass ich ein vollgepacktes Fahrrad bei mir hätte - darauf erneute Rücksprache mit der Transportleitung - dann wurde ich (gerade rechtzeitig) angewiesen mich mit Rad an die Spitze des Zuges zu begeben und in den ersten Wagen einzusteigen.
Da sich kein Zugpersonal bis Koblenz blicken ließ, habe ich das Fahrad irgendwann an den Abteilen vorbei in den Großraumbereich geschoben und zwicshen zwei Sitzreihen geparkt (der Wagen war auf der ganzen Fahrt mit höchstens 8 Personen belegt).
Zugbegleiter hat bei der Kontrolle etwas die Stirn gerunzelt, aber nichts weiter gesagt. Frankfurt Personalwechsel - erneute Kontrolle, der Zugbegleiter sagt, dass das so nicht geht (immerhin stand das Hinterrad etwa 20 cm im Gang), er hätte wegen so einer Sache schon mal fast ein Disziplinarverfahren aufgehalst bekommen und es ist so zu gefährlich - ich erkläre ihm den Ablauf und die Zusage durch die Transportleitung - er meint ich müsste den Zug an der nächsten Station verlassen. Immerhin nimmt er vorher noch mal Kontakt zum Zugchef auf, der dann eine halbe Stunde später erscheint und sich entschuldigt. der Mitarbeiter wurde beim Wechsel nicht informiert usw.
Was ich damit nur sagen will: auf der einen Seite eine sehr große Kooperativität und Flexibilität und dann wieder einzelne Personen, die das ganze wieder (fast) zunichte machen. Ich bin zumindest gut (wenn auch etwas müde) in Basel angekommen. Und das ich das "Sleeperette"-Teil nicht benutzen musste, war wahrscheinlich auch gut.
Gruß
Christoph