Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen

Posted by: hopi

Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen - 11/13/24 09:03 AM

In Antwort auf: Lionne
Ich bin im Osten über Straßen geradelt, die kamen gefühlt noch aus dem Kaiserreich.
Vieles hängt davon ab, wer zuständig ist, Bund, Land, Landkreise, Gemeinde - ich wohne an einer Ortsstraße, die aber Kreisstraße ist, was bedeutet, dass wenn was ist, es Wochen bis Monate dauert, oder gar nichts passiert.
Die Buslinien hier zahlt zum Teil der Landkreis, den AST (Anruf-Sammel-Taxi) die Gemeinden - warum wurde massiv der AST vergrößert, dafür Buslinien gestrichen? Ein Schelm, wer Böses denkt..
Es gibt ja all die hier erwähnten Schwierigkeiten. Es mag auch so sein, dass Landkreise sich nicht oder nicht ausreichend an der Finanzierung von Abrufsammeltaxis beteiligen. Aber vielleicht wurde vorher auch über eine erwähnenswerte Zeitspanne eine nur sehr geringe Auslastung von regulären Buslinien beobachtet und deshalb auf AST umgestellt.

Kurzum, ich bin der Meinung man sollte schon jeden Einzelfall etwas genauer betrachten, auch wenn der allgemein schlechte Zustand unseres ÖPNV zu pauschaler Kritik nahezu auffordert.

Zitat
Ich glaube übrigens, dass der Umstieg von Auto, zur Bahn nur über billig bzw günstig/bezahlbar geht, der Komfort ist es sicher nicht, und auch nicht die tolle Anbindung.
Es muss irgendwie finanziert werden. Ob das vor einiger Zeit eingeführte Deutschlandticket die einzig denkbare Lösung ist, möchte ich durchaus bezweifeln. Für mich ist es zwar etwa 50 % billiger als mein vorhergehendes Abo im VRR und erlaubt mir jetzt ohne zusätzliche Kosten auch Fahrten im Nahverkehr in ganz Deutschland. Dafür entfallen einige durchaus nette Nebenleistungen, wie beispielsweise die kostenlose Mitnahme von Fahrrädern.

Vor Einführung des Deutschlandtickets wurde sehr stark auf die Notwendigkeit einer deutschlandweiten einfachen Tarifstruktur verwiesen. bei uns in NRw gibt es seit einiger Zeit mit dem easy-Ticket eine praktikable Alternative in Verbindung mit einem Smartphone. Besser wäre es, wir würden mal zu unseren Niederländischen Nachbarn schauen und deren System mit Chipkarten übernehmen. Dann wäre zumindest der Tarifwirrwar überwunden. Ob man dann noch eine allgemeine Flatrate einführt oder mehr auf individuelle Einzelabrechnung tatsächlich durchgeführter Fahrten setzt, ist dann eine andere Frage,


Und die erwähnte "tolle Anbindung" dürfte schon für sehr viele potentielle Nutzes eines ÖPNV ein wesentliches Kriterium sein. Wenn das Angebot in so manchen Orten an vielen Tagen reichlich dünn oder vielleicht überhaupt nicht vorhanden ist, wird so Mancher nahezu in den MIV, ob mit eigenen oder geliehenen Pkws, getrieben.