Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking?

Posted by: macrusher

Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? - 06/30/24 09:31 AM

Liebe Christine,

mir scheint du scheinst dich persönlich angegriffen zu fühlen. Das musst du nicht, mir ist positiv egal wie du deine Urlaube verbringst oder welches Rad du fährst oder deine Gepäckstrategie ist. Wenn ich dir riet das Gepäck zu reduzieren, dann basierend auf eigenen Erfahrungen. Und dass sich Radreise früher oder später von vermeintlich unverzichtbaren Ausrüstungsgegenständen trennen, kannst du in jedem zweiten Radreise-Schmöker lesen.

Sollte durch meine ggf. saloppe Ausdrucksweise/Wortwahl bei dir der Eindruck entstanden sein, dass ich dich persönlich angreifen wollte, so tut mir das leid und dann entschuldige ich mich hier mit aufrichtig dafür.

Ich bin auch nicht per se Befürworter von Gravelbike+Bikepacking als das Nonplusultra, aber ich finde es hat seine Berechtigung und die vielen, vielen Leute die es so betreiben geben dem Recht.

Ich selbst habe nämlich, als ich angefangen habe in diesem Thread zu schreiben, Bikepacking differenziert kritisiert und zwar Re: Was genau ist Reiz/Anlaß für Bikepacking? (Treffpunkt).

Das Problem in diesem ganzen Thread hier ist, dass es Leute gibt die Innovation - und sei es, dass primär die Jugend Dinge anders machen will - ablehnt oder zumindest nicht gut findet.

Und um den Punkt zu machen wird dann Rosinenpickerei betrieben in dem man einen Aspekt rauspickt und diesen überhöht.

Bezüglich dem Finanziellen - soweit ich mich erinnere schränkte ich den Zeitraum auf die Reisedauer einer durchschnittlichen Jahresurlaubsreisezeit von 2-3 Wochen am Stück ein. Sicher gibt es Leute die auch 6 Wochen am Stück Urlaub machen können, oder voll zeitsouverän sind und sich auf Langzeitreise befinden.

Ganz klar, je länger man unterwegs ist und je konsequenter man zeltet und Selbstversorgung betreibt desto billiger wird es. Und natürlich gibt es Leute die mit einem billigen Rad und billiger Ausrüstung unterwegs sind. Aber der Durchschnitt der Schreiber hier im Forum dürfte mit "Premium"-Fahrrad und Ausrüstung unterwegs sein, die sich eher im Bereich mehrere Tausend, als mehrere hundert Euro bewegt. Mehrere Tausend Euro hat man schnell zusammen - ich spreche aus Erfahrung.

Meine These war/ist, 2-3 Wochen Urlaub unter normalen Bedingungen ohne "Expeditionsausrüstung" ist unterm Strich nicht so viel teurer wenn man die Kosten der Ausrüstung gegenrechnet, die man dann überhaupt nicht mitschleppt, nicht pflegen muss usw.

Natürlich, ganz hart gerechnet geht die Rechnung nicht 1:1 auf, aber man muss halt auch den Fahrspaß, Durchschnittsgeschwindigkeit* und die Handhabung eines leichtes Rades, beispielsweise beim Zug fahren, Treppen überwinden usw. mit in die Rechnung einbeziehen, zumal es auch noch andere Möglichkeiten gibt als Bezahlübernachtung auf einem Campingplatz und Bezahlübernachtung im Hotel.

Essen kann man auch überwiegend kalt und ab und zu gibt's mal ne Pizza o.ä. und wenn Kaffee zu teuer ist wird (von mir) halt keiner getrunken.

Damit spart man sich schon mal 2,5 - 3 Kg für das Zweimann-Zelt (ja, man kann als 1 Person auch eine 1-Mann Hundehütte und das in leicht und einwandig für unter 1 Kg nehmen) und 1 Kg für Kochutensilien (ja auch das geht ultraleicht).

Es ist ja nicht so, dass ich das nicht auch schon gemacht hätte.

Und natürlich, je entlegener die Gegend, je dünner die Versorgungslage, je instabiler das Wetter, je mehr "laisser-faire" die Planung, desto mehr braucht man mehr Ausrüstung.

Wie jeder finde ich manches besser und anderes schlechter. Aber unterm Strich ist es mir wirklich positiv egal wie jemand anders unterwegs ist.


* eine höhere Geschwindigkeit fahren zu können ist immer gut, wenn man wo ankommen will/muss. Mehr Zeit lassen geht immer, andersrum wird's schwierig.