Re: !!! Internetstores meldet Insolvenz an !!!

Posted by: ro-77654

Re: !!! Internetstores meldet Insolvenz an !!! - 01/04/24 01:34 PM

In Antwort auf: Thomas1976
Beispiel Möbelbranche,
Was den Fahrradeinzelhandel angeht, da müssen die meisten neue Wege gehen. Mit ein paar Reiseradlern und Amateurrennfahrer ist auf Dauer kein Geld zu verdienen.
Mobiler (Werkstatt) Service vor Ort, Leasing Möglichkeiten für Arbeitnehmer und Schüler /Studenten (bei den Firmen hat man womöglich schon das Monopol an JobRad verloren), Dienstleistung im Bereich Beratung bis zum optimalen Rad, durch Veranstaltungen im Gespräch bleiben, u.a. Ausfahrten anbieten für Hobbyrennfahrer oder die "Heimatrunde" für EBike Fahrer (macht u.a. der Radhändler bei uns vor Ort).


Thomas, diejenigen die selbst keine Fahrradwerkstatt haben wissen es besser.

Mobile Werkstatt: Haben schon zig Leute probiert. Leider sind die Ersatzteile mittlerweile so vielfältig, dass sehr vieles bestellt werden muss. Also entweder 2x hinfahren (wer zahlt das?) oder das Rad im Transporter irgendwo abstellen (Platz fehlt). In einem Transporter wäre sowieso wenig Platz fürs arbeiten. Draußen geht nur an bestimmten Tagen im Jahr. Es gibt noch mehr Gründe dafür, dass fast alle damit wieder aufgehört haben. Wenn es so einfach wäre, würde es in jeder Stadt mobile Serviceanbieter geben.

Leasing Möglichkeiten für Arbeitnehmer und Schüler /Studenten (bei den Firmen hat man womöglich schon das Monopol an JobRad verloren)
Na klar, Einzelhändler gründen eine Leasingfirma. Nichts einfacher als das. Ironiemodus aus.

Dienstleistung im Bereich Beratung bis zum optimalen Rad
Mache ich. So etwas bezahlt niemand (außer Vermessung Körper/passendes Rad was ich nicht anbiete. Das ist für die "normale" Beratung nicht durchsetzbar.

durch Veranstaltungen im Gespräch bleiben
Sehr originell! Ich habe hier unter anderem an Cargobiketesttagen teilgenommen. Riesenaufwand, Räder und Anhänger dorthin zu transportieren, den ganzen Tag Fragen beantworten und Räder ausleihen, Räder waren hinterher nicht mehr neu. Es gab keinen erkennbaren Verkauf. Oder "Parking Day", ein Tag weg, viele Gespräche, abends platt, Null Verkauf. Die Stadt veranstaltet auch Fahrradtage, Standgebühr um die 500 Euro je nach Größe.


Ausfahrten anbieten für Hobbyrennfahrer oder die "Heimatrunde" für EBike Fahrer.
Klar, muss man organisieren, zig Mails, Haftungsfrage bei Unfall klären, Zeitaufwand beträchtlich.

Beratungsgebühr Leihe mehrere Tage
Mache ich, wird bei Kauf aber angerechnet.

Sowas ist auch leicht gesagt. Viele Radhändler arbeiten 60 h/Woche, da kann ein Angestellter immer schön schwätzen, was die zusätzlich anbieten müssten. Service und pipapo und 24 Stunden am Tag 6 Tage die Woche und was weiß ich noch alles. Urlaub darfs natürlich auch nicht geben, Angestellte müssen fürstlich bezahlt werden und immer 20 Minuten Zeit haben um mit Kunden zu schwätzen (macht 10 Euro Kosten)


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Ich habe noch ein zweites Unternehmen, Transporte mit Lastenrad. Auch da gibt es zig Leute, die mir sofort sagen können, wie ich das alles besser machen kann und Null Ahnung haben. Diese Leute sind IMMER Angestellte oder Beamte. Kein Selbstständiger kommt in eine andere Firma und weiß sofort alles besser. Weil er weiß, dass er davon nix weiß und wie hart es ist allein den Standard zu erfüllen. Ich schreibe das sehr deutlich.

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Was hier noch keiner gesagt hat (liegt wahrscheinlich am Alter): Insta und Co sind extrem wichtig. Da mache ich allerdings aus Zeitmangel nix.

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Wer alles besser weiß darf das gern mal in der Praxis zeigen: Meine beiden Unternehmen verkaufe ich sofort. Preis = Einkaufswert der Lagerbestände.