Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen

Posted by: Peter Lpz

Re: Deutsche Bahn - es ist zum heulen - 02/03/23 10:07 PM

Hallo Uwe,

ich mach das nicht an "Pennern" fest, obwohl ich sie in meine Betrachtungen einschließe. Dass die von mir gemeinten Gesellen alles andere auch zerstören und beschweinern, macht den Sachverhalt kaum besser und auch überhaupt nicht günstiger. All dies geschieht nunmal auch, weil wir es herzlich gern haben wollen. "Wir" meint jetzt nicht "mich". Ich kenne die Verhältnisse in der Schweiz unzureichend und ich glaube auch garnicht, dass die solche Probleme garnicht haben. Aber der allererste Eindruck, den man dort gewinnt, ist der, dass sie es im Griff haben und wir nicht.

"Nicht richtig gut" - huch, was drücken wir uns fein aus... Ich nenne es einfach Murks und muss mich dabei schwer bremsen. Wenn "Geld in die Hand genommen werden muss, um zu investieren", lohnt es immer, dazu mal diejenigen zu befragen, die es bezahlen sollen. Die müssten da ein klein wenig mitspielen wollen. Geld anzuführen, das schon weg ist, ist da auch ein bissel peinlich. Ich brauch den inneren Autobahnring in Berlin sicherlich auch nicht. Wenn man sich aber mal anschaut, wie der Gilb unser schönes Land schon angefressen hat und wofür wir gerade Geld zum Fenster rausschmeißen, so seh ich den Autobahnbau als ein eher als unbedeutendes Übel. Ich würde mich eher auf die Instandsetzung des bestehenden Autobahn- und Straßennetzes konzentrieren und auf jeden Autobahnneubau verzichten. Das kommt auch teuer genug. Ich fahre auch zu wenig Auto in und um Berlin, um mich zu dessen "Notwendigkeit" äußern zu können.

Ich seh allerdings neuerdings, dass es im Straßenverkehr ganz ähnlich zugeht, wie im Schienenverkehr. Jedenfalls, was den Investitionsstau angeht. Mit dem Güterverkehr hat es die Bahn ja auch nicht mehr so und dadurch tut sich die Frage auf, wie wir es haben wollen... Wenn wir im Schienenverkehr"billig" gern teuer subventionieren wollen, dann bekommen wir billig, für teuer Geld und haben an den Güterverkehr noch keinen Gedanken verschwendet, geschweige denn einen Euro. Dann brauchen wir auch die Investitionen in die Straße.

Ich fände es in die Bahn übrigens auch besser investiert. Ich seh nur nicht, dass das was dann wirklich beim Gleisnetz und beim Wagenmaterial oder dem Personal ankommt, ansatzweise dafür sorgen wird, Autofahrer zu gewinnen. Und die waren doch die Zielgruppe?! Für den Autofahrer wird die Bahn leider erst interessant, wenn er sich von seiner Kalesche trennen möchte. Ich würde durchaus wollen, dieweil ich begriffen hab, dass ich für die Automoblität viel zu viel Geld bezahle. Als Staat muss ich allerdings wissen, wie ich wegbrechende Steuereinnahmen aus Autofahren, -herstellern, -zulieferern und deren Peripherie ersetzen will. Das wollen wir scheinbar garnicht. Ergibt sich das von selbst? Oder wollen wir vielleicht genau deshalb gar keinen Autofahrer in der Eisenbahn haben?

So, wie es angestellt wird, hat keiner was davon. Dass wir es trotzdem wollen - man gewöhnt sich daran. Mir fehlt nur jede Vorstellunskraft, wieso?

Gruß Peter