Posted by: veloträumer
Re: FAHRRADZUKUNFT 30 erschienen! - 11/19/20 08:40 PM
In Antwort auf: Seniorradler
Heute weht der Gegenwind immernoch und mit dem eBike kann ich GsD die Strecken mit meinen 70 Jahre alten Knochen auch radeln und komme nicht mehr total durchgeschwitzt im Biergarten an.
Es gibt eben auch sinnvolle Gründe sich für ein eBike zu entscheiden, weil man sonst nichtmehr altersbedingt (Opa komm wir wollen radeln,...)mithalten kann.
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Den Vulkan-Gipfel vom Vesuv hätte ich nur mit einem Wadenakku-Fahrrad nie erklimmen können, und ich dankte dort oben dem Erfinder des eBike dafür, mich an den Ort gelangen zu lassen und die einzigartige Aussicht auf Neapel geniesen zu können.
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Ältere Menschen mussten früher den fitteren Radlern zusehen/nachsehen, und heute können Sie an dem Spaß und der Freude altersgemäß mit teilhaben.
Auch bereits gesundheitlich Angeschlagene bekommen von Ihrem Arzt den Rat das Tanzen und Radfahren der Gesundheit zuträglich ist.
Ein Freund von mir brauchte eine Gehhilfe, und nachdem er die Knie-OP hinter sich hatte fährt er nun alle Kurzstrecken per eRad statt Auto.
Welch eine Zunahme an Lebensqualität durch eine segensreiche Erfindung !!!
Soweit in den Grenzbereichen der Belastungsfähigkeit das Akkurad dir oder anderen entscheidend hilft, ist dir das doch unbenommen gegönnt. Du kannst aber schon das Phänomen des Pedelec-Booms in einer Alters- und Gesundheitsklasse erkennen, in der es nicht um eine segensreiche Hilfestellung von Benachteiligten geht? Das Argument wurde ja jetzt oft genug vorgetragen und welcher Unterschied gemeint ist.
Ich setze aber noch ein anderes Argument und ich glaube, es wird dir nicht recht gefallen: Es gibt keinen Automatismus, dass Alter oder Krankheit einem am Radfahren ohne Akku hindert. Ich setze die Grenze dort, wo sich der Aspirant das gut überlegt hat. Ich beweifle, dass das immer gut abgewogen ist. Es gibt zuviele Menschen, die nicht nur früher auch ohne Motorunterstützung weiterradel(te)n, als es noch keine E-Bikes gab - auch wenn sie körperliche Degeneration erleb(t)en. Ich traf letztens eine 72-Jährige vor einer Eisdiele auf den Fildern, die sich nun aus gesundheitlichen Gründen mehr bewegen wollte und sich ein Fahrrad gekauft hatte - auch auf Anraten der Ärzte. Sie äußerte ihr Befremden darüber, dass jeder ein Akkurad heute bräuchte, mal will sich doch mit dem Rad bewegen. Natürlich hatte sie kein Pedelec, sondern Normalrad. Keine Sportlerin!
Ich traf kürzlich einen Rennradler im Schweizer Jura und glaubte einen etwa Gleichaltrigen gegnüber zu treten. Er war jedoch 20 Jahre älter und damit 78 Jahre alt. Von der Vorstellung das Rennradl durch ein motorisertes Kurbelwerk zu ersetzen war er weit entfernt. Das sind jetzt keine Einzelfälle, aber Begegnungen aus diesem Jahr. Damit möchte ich nicht sagen, dass du für dich eine überzeugende Entscheidung getroffen hast. Ich traf auch immer wieder Pedelecer, die plausibel den Segen des E-Bikes genossen. Ich habe diese sogar belobigt.
In Antwort auf: Seniorradler
Als einen Nachteil empfinde ich wenn nun auf den Bergtrails "ein Verkehrstreiben herrscht" als wäre man auf dem Flußradwegen unterwegs.
Naja, diese Erkenntnis müsste dir ja mehr kritische Betrachtungen über das E-Bike entlocken. Der Natur ist wenig gedient, wenn Wandertrails im Sommer das gleiche Schicksal erleiden wie seit vielen verfehlten Jahrzehnten durch die Skipisten. Wir wollen die Fehler nicht zweimal machen. Nach meiner jüngsten Sommererfahrung im Offroad halte ich Beschränkungen für motorisierte Velos bereits für greifbar naheliegend - zumindest in bestimmten Regionen. Für die Jungen, weil es bald zuviele werden, für die Alten, weil ich es nicht für geeignet halte, mit Motor in Geröllhalden zu fahren, wenn man dann nicht mehr die altersgemäße Beweglichkeit hat, um gefahrlos das Terrain zu bewältigen. Entweder altersfit in jeder Hinsicht, oder sonst bleib auf sicheren Wegen! Der Wadenakku ist auch eine natürliche Grenze nur dort zu fahren, wo man auch fahren kann - also auch bergauf ohne Motor. Ich halte deswegen auch nichtmotorisiertes Downhill-Fahren für fehlgeleitet. Es gehört zumindest nicht in empfindliche Biotope, wie weitgehend in den Alpen.