Re: Das Leid mit der Bahn

Posted by: veloträumer

Re: Das Leid mit der Bahn - 04/23/18 11:27 AM

In Antwort auf: Holger
Ohne da Spezialist zu sein - aber ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass es tatsächlich im Betriebsablauf "offene" Gleisanfahrten sind, dass also, überspitzt gesagt, morgens entschieden wird, ach, den TGV aus Strasbourg lassen wir heute mal auf Gleis 9 einfahren.

So antiquiert ist meine Denke auch wieder nicht. zwinker Ich gehe eher davon aus, das man heute weitgehend elektronisch gesteuerte Stellwerke hat, die automatisch berechnen, welcher Zug wie wo lange steht, aktuelle Abweichungen von Planzeiten in computertypisch kleinen Zeiteinheiten einrechnen können. Das wird also dann weniger einer Systematik unterliegen als Flexiblität in Last- und Störungszeiten. Daraus kann man auch ableiten, dass es grundlegend ein relativ stabiles System der Gleiszuweisung gibt, man aber nie weiß, wann davon abgewischen wird bzw. werden muss. Störungen können natürlich auch nicht Bahnmitarbeiter voraussagen. Ich sage nicht, dass es so sein muss, aber es würde für mich Sinn machen im Zeitalter, in dem psychisches Verhalten und Meinungsbilder über Computer vorhersagbar sind, von Rechenoperationen bei Kryptowährungen ganz zu schweigen. Wo man den Fahrgast dann besser warten lässt, sind wohl unterschiedliche Bewertungen des Gesamtsystems Bahnhof wie bereits verschiedentlich oben angerissen.

Dass es für bestimmte Züge bevorzugte Gleise gibt, ist ja auch im deutschen System der Fall, ich denke etwa an Mannheim mit den typischen Umsteiggleisen für ICE. Da gilt je nach der Priorität der Zugtypen eine kompakte Staffelung der Gleise, um Umstiegszeiten für die wichtigen Züge klein zu halten. In anderen Fälle könne auch die Länge der Bahnsteige miteinscheiden, welcher Zug wo einlaufen kann.