Re: Die dunkle Seite von Radreisen

Posted by: Anonymous

Re: Die dunkle Seite von Radreisen - 11/12/04 06:59 PM

Naja, vergleichbar ist die Situation nicht, im Nachhinein fast komisch, aber in dem Moment fand ich es gar nicht witzig:

August 2004, Dänemark, Nordseeküste, irgendwo kurz vor Nörre Vorupör. Es war ziemlich heiß, ich hatte schon etliche Kilometer hinter mir und die Strecke war reichlich hügelig. Mein Sohn hinten auf dem Trets schlief und ich nutzte die Gelegenheit, ordentlich weiterzukommen, bevor wir wieder eine längere Pause machen mussten. Es war eine wenig befahrene Straße, aber keine Nebenstraße. Von hinten kommt wieder einmal ein Auto, aber überholt mich längere Zeit nicht, obwohl die Straße sehr übersichtlich war und kein Gegenverkehr kam. Ich ging noch ein wenig weiter nach rechts, da setzt der Wagen zum Überholen an, fährt relativ langsam an mir vorbei und als er auf meiner Höhe ist, lehnt sich der Beifahrer aus dem Fenster mit einer großen Wasserpistole (das ist eine verniedlichende Beschreibung) und im Nu bin ich klatschnass. Mit lautem Gegröle und quietschenden Reifen fährt der Wagen davon.

Ich war mit meinen Nerven am Ende. In dem Moment, als diese - wenn auch bunte - Waffe auf mich gerichtet wurde, fühlte ich mich ernsthaft bedroht, es dauerte einfach einige Sekunden, bis mein Gehirn die Waffe (als die ich das Teil eindeutig zuerst wahrgenommen hatte) und mein komplett durchnässtes T-Shirt und das Gejohle zusammenbekommen hatte. Für einen Moment war tatsächlich etwas wie "O Gott, der schießt" als Gedanke da, und auch wenn die Situation sich ja schnell ziemlich "abgekühlt" hatte, war ich den Rest des Tages völlig schreckhaft, wenn sich von hinten wieder ein Auto näherte.

Nur ein kleiner Scherz?