Re: DB-Tickets buchen ab wann genau?

Posted by: veloträumer

Re: DB-Tickets buchen ab wann genau? - 01/23/17 03:44 PM

Gestatte die Anmerkung, dass sich solche Diskussionen für IT-affine Menschen als durchaus spannend darstellen, ich sie aber für kompletten Unfug halte. Die Bahn "erwischt" ihre zahlkräftigen Kunden dadurch, dass sich diese keinen beliebigen Sparpreis herauspicken können, sondern auf bestimmte Termine und Zeiten fixiert sind, die meistens zu hochpreisigen Fahrscheinen führen (Stoßzeiten, Businees-Leute etc.). Das Ganze wird noch mit Lockmittelduft aus der Schatulle der bequemeren Reiseplätze in der ersten Klasse garniert. Gefragt ist dann auch die Flexibilität der Reise, also keine Zugbindung mit Schnäppchenpreis - was ist sonst, wenn die Konferenz mal eine Stunde länger dauert?

Die Charakteristik von Schnäppchenjägern ist ja, dass sie ggf. ganz auf die Reise verzichten oder bei Fernbusunternehmen nachfragen, wenn man ihnen nicht das gibt, was sie wollen. Der erfolgversprechenden Programmieraufwand für eine solch undankbare Kundengruppe würde ich mir als DB doch sehr stark überlegen - ganz abgesehen von dem o.a. Rufschädigungsargument. Eine herausragende Rolle von Premium-Computern mit Affinität zu Spitzenverdienern verbietet sich letztlich ganz allgemein vor dem Hintergrund der erodierten Kosten-Nutzen-Analyse der Anwender dieser Geräte. Diese Klientel steigt gerne mal in die Schuldenfalle um sich die digitalen Glanzprodukte leisten zu können. Für Bahnfahrten bleibt dann nicht mehr viel. Bei Kauf von Prestigeprodukten im Web mag das sich wieder etwas anders darstellen. Ganz zu schweigen davon, dass viele DB-Buchungen von fremden (Büro-)Räumen ausgeführt werden könnten, wo nicht einmal klar ist, ob das privat oder dienstlich sein soll.

Interessanter war da eben die Frage, ob für Online-Buchungen und Telefon- oder Schalterbuchungen unterschiedliche Datenbank(teile) zur Verfügung stehen, die noch andere Kontingente oder Preise frei geben. Auch dafür wurden hier keine statistisch belastbaren Belege vorgelegt.

Zum dritten bleibt noch die Möglichkeit unterschiedlicher Preise durch Intelligenz bzw. Kombinationsgabe bei der Reiseplanung, die es sowohl einem bemühten DB-Mitarbeiter wie einem schlauen Kunden ermöglichen, doch noch einen niedrigeren Preis aus dem System rauszulocken - aber wie gesagt, dass ist dann mehr eine menschliche Eigenschaft als die programmierte Soll-Leistung einer Maschine und handelt sich auch nicht unbedingt um komplett identische Verbindungen, sondern mehr um eine geschickte Alternativwahl.