Posted by: veloträumer
Re: DB-Tickets buchen ab wann genau? - 01/18/17 05:36 PM
In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: StephanBehrendt
Sparmöglichkeiten bestehen aber durchaus, wenn man das Streckennetz gut kennt und durch setzen von Vias und Ausschluss bestimmter Zuggattungen unübliche Verbindungen generiert.
Ich habe soeben die hier im Raum stehende Frage an einen Mitarbeiter der Servicestelle bei uns am Bahnhof gerichtet. Mir wurde geantwortet, dass bei allen Buchungsvarianten immer auf die selbe Datenbank zugegriffen wird und daher auch stets gleiche Preise genannt werden.
Ich kann zumindest bestätigen, dass online recherchierte Verbindungen und Preise am Schalter nahezu immer das selbe gekostet haben, wenn ich nach der Internet-Recherche zum Schalter gegangen bin. Es kommt aber vor, dass zwischen Web-Recherche und Nachfrage einige Sonderpreise nicht mehr verfügbar sind - das ist dann aber das Zeitproblem, wann ich zugreife. Das ändert sich zuweilen ganz schnell, wenn die Frist für Sparpreise nur noch kurz ist. Habe schon erlebt, eine Stunde zuvor noch günstig, dann war es mir zu teuer, weil signifikant gestiegen bzw. keine Sparpreise mehr. Das Zaudern kostet also manchmal.
Als Kunde findest du aber ggf. auch mal noch günstigere Tickets, wenn du alle Tricks und Seilzüge kennst. Manche Sparpreise werden z.B. nicht zwischen allen Orten ausgegeben, sondern bevorzugt zwischen größeren/bekannten Orten. Ich habe mal einen Sparpreis Genf - Stuttgart gebucht, den gab es für Nyon (auch Genfer See) - Stuttgart nicht. Bin aber dann trotzdem in Nyon eingestiegen (Problem: Radstellplatz kann verfallen). Baut man Umwege ein, wird es noch komplexer. Eine andere Variante ist das Abwägen von Sparpreisen (oft noch mit Bahncardkonditionen) gegenüber Sonderangeboten im Regionalverkehr (Ländertickets) bzw. eine Kombi davon. Das kann man oft nur durch intensives Tüfteln herausfinden, zumal man auch noch die Reisezeiten (dauert es entscheidend länger?) abwägen muss. Im Ergebnis spart man bei solchen Tüfteleien nur geringste Beträge. Der Kunde hat zudem das Problem, dass er über die DB-online-Auskunft manche Verbundtarife gar nicht angegeben bekommt, er muss also noch die jeweiligen Verkehrsverbünde abarbeiten. Weniger Tarife, aber Verdindungen findet der Kunde ggf. über Abfahrstpläne von ausländischen Bahnhöfen - das ist dann quasi außerhalb des DB-Systems, man gelangt aber indirekt dahin, wenn man sich auskennt. Das gehört aber nicht zum notwendigen Service der DB, kann man nicht verlangen.
Solche Winkelzüge, aber sicherlich nicht alle, kannst du am Telefon weniger erwarten, eher schon mal von einem geübten Mitarbeiter am Schalter, wenn der gerade gut drauf ist und nicht zuviel Leute da sind. Die selbe Datenbank ist sicherlich nicht ganz richtig, zumindest sind über Telefon oder Schalter ja Buchungen möglich, die über Web gar nicht funktionieren (Nachtzüge, spezielle Auslandsverbindungen). Es muss also zumindest noch eine erweiterte Datenbank für DB-Mitarbeiter geben, auf die der Kunde nicht zugreifen kann.
Eine weitere Erkenntnis ist, dass auch der Kunde nicht immer alle Vergünstigungen im Auge behalten kann. Das können bestimmten Regionaltickets sein, von denen dieser noch nie etwas gehört hat oder andere unerwartete Rabattmöglichkeiten (z.B. war mir unbekannt, dass ich auf einer ital. Regionalstrecke sogar Bahncard-Rabatt erhalten kann - ist sehr kompliziert nach Ländern unterschiedlich). Also auch der Kunde ist nicht immer der Schlauste, mag er noch so findig sein.