Posted by: veloträumer
Re: Preis-Leistung Zelt-Camping Deutschland - 09/14/15 11:28 AM
In Antwort auf: Gisibert
In Antwort auf: natash
eine Übernachtung im Zelt kostet uns meist zwischen 15 (selten auch mal günstiger, wir hatten auch schon 8€ für uns beide)und 20 Euro (teurer oft in der Schweiz) und eine feste Unterkunft in der Regel um die 70 Euro (2 Personen). Der Unterschied beläuft sich also zwischen maximal 10 €/Person zu 35€. Das finde ich einen sehr erheblichen Preisunterschied.
Du hast das Frühstück vergessen. Aber natürlich sind bei 2 Personen die Preisunterschiede noch nicht so gravierend. Auf der letzten Tour waren wir nun zu 3. und da haben wir alle unterwegs verblüfft festgestellt, dass wir beim Camping (mit anschließendem Frühstück beim Bäcker) im Vergleich zu den Pensionen/Herbergen inkl. Frühstück der günstigeren Kategorie kaum Geld einsparen (nur etwa 5 Euro/Person). Siehe meine Rechnung oben.
Ja, kommt vor, ist aber statistisch irrelevant. Siehe diverse Beiträge oben. Die Armutsgasthäuser sind dem Untergang geweiht. Die Mittelklasse positioniert sich zunehmend eher etwas gehobener - nach unten findet sich zu wenig Klientel, die gehen gar nicht mehr ins Hotel. Ich kenne obige Beispiele auch aus dem Schwarzwald - aber auch dort starkes Sterben der einfachen Gasthäuser. Weiters: Frühstück fällt immer öfter aus dem Zimmerpreis raus, man muss zzusätzlich zahlen, ggf. auch zusätzlich für ein besseres Frühstück (Zwei-Klassen-System). Die Ursache liegt in der Mehrwertsteuerproblematik (FDP) - das nutzen jetzt einige Hotels zur versteckten Preiserhöhung.
Ebenfalls kenne ich es aus Spanien, wo Campings häufig teurer waren als die einfacheren Pensionszimmer (meist allerdings auch so schlecht, dass ein Zelt besser war). Das war aber Südspanien und vor über 10 Jahren. In Nordspanien heutzutage sind Einzelzimmer für 40 Euro schon sehr schwer zu finden - oft noch ohne (richtiges) Frühstück, Frankreich und Italien dito (auch meist ohne Frühstück) und sogar für Slowenien musste ich dieses Jahr meine 30-Euro-Grenze in den Wind schreiben. Nur mit Glück evtl. noch ein Privatvermieter, sonst auch bereits meist über 40 Euro, auch Bed&Breakfast-Betriebe übrigens. Man investiert lieber in etwas Luxus und vermietet teurer. Die beste Spannbreite auch nach unten zeigte noch Kärnten, gilt aber z.B. nicht für Vorarlberg. Das zeigt auch, dass es immer noch starke regionale Unterschiede innerhalb der Länder gibt.
Die Bereithaltung von Zimmern für Einzelübernachtungen ist einfach zu teuer, zu aufwändig. Ein Slowene zeigte mir den Vogel - lieber dann größere Ferienwohnungen vermieten über längere Zeiträume - das läuft gut. Familien haben auch oft viel Geld - ganz im Gegensatz zum oft medial kolportierten Klischee. Und die kleinen Wichte sollen auch verwöhnt werden bis zur Schmerzgrenze. Deswegen läuft es auch gut mit den großen teuren Campings, mit Chalets oder so, Animationsprogramme inklusive, wie sie in Frankreich oder Italien sehr beliebt sind. Solche Selbstversorgerhütten sind heutzutage fast immer teurer als die einfachsten Hotels (für Einzelreisende). Ich bekomme als ehemaliger Kunde immer noch etliche Prospekte von Campings aus Frankreich zugeschickt und manche Hütten haben sich binnen 15 Jahren mehr als verdoppelt im Preis!