Re: Eiserne Sicherheitsregeln?

Posted by: Anonymous

Re: Eiserne Sicherheitsregeln? - 08/27/04 10:43 AM

Früher verloren englische Autos immer Motorenöl, bei französischen und italienischen Autos war Rost bereits in der Grundausstattung inbegriffen, deutsche Autos die zuverlässigsten und Schweizer Uhren die genauesten. Reiste man nach Sizilien musste man permanent damit rechnen, überfallen zu werden, in Spanien wurde Autosklauen zum Volkssport und in der Schweiz konnte man vom Boden essen, so sauber war es da. Alles wunderschöne Vorurteile, die zum Teil eine gewisse Berechtigung hatten und die man so richtig ausleben konnte.

In der Zwischenzeit hat sich die Erde etwas weiter gedreht und in England werden japanische Autos zusammengesetzt, französische und italienische Autos rosten genausowenig wie alle anderen, die deutschen Autos haben in der Pannenstatistik weiter aufgeholt und Schweizer Uhren mit japanischen oder russischen Uhrwerken (Swiss made grins ) sind genauso genau wie die Uhren aus dem Rest der Welt. Auch in der Schweiz werden Red-Bull Büchsen und Pizzakarton in der freien Natur entsorgt wie überall und Angst vor Überfällen, Diebstählen etc darf man nun auch bei uns haben.

Auch die Mär von schludriger Arbeit im Ausland ist eben ein Mär, denn wer steht denn auf Baustellen bei uns oder in D? Italiener, Spanier, Portugiesen, Jugoslawn, Polen etc. Wir (deutsch sprechenden) Europäer haben einfach einen etwas höheren Anspruch an den Baustandart, aber gepfuscht wird auch bei uns, nur auf etwas höherem Niveau. In südlichen Ländern ist halt die Abnahmepraxis von Installationen durch halbstaatliche Instutionen etwas larger, aber mit Nägeln "montierte" Elektrokabel habe ich auch schon in meiner Heimat gesehen.

Dass es gerade Neapel war, wo ich zum ersten Mal im Leben bestohlen wurde, ist Pech. Im Zeitalter der Globalisierung gibt es auch bei uns organisierte Taschendiebbanden aus Südosteuropa. Und aufgebrochene Autos, inTiefgaragen, waren bei uns im Dorf schon zweimal Grund zu einer Zeitungsmeldung. Im ersten Fall war es ein polnische Duo, das sich dort Zwecks Versorgung von Unterhaltselektronik bediente und im zweiten Fall eine Bande Jugendliche (aller Nationen, aber die Mehrheit Schweizer) die in der Region ihr Unwesen trieb (Grund gemäss Zeitungsmeldung: Langeweile...). Zigeunerkinder aus dem Elsass werden in die Schweiz gekarrt zwecks Einbrüchen (die kann man nämlich nicht einsperren bei uns!) und fündig werden die immer. Auch nigerianische Asylanten oder Asylbewerber sind als Drogendealer in Zürich heimisch, die können nämlich nicht ausgewiesen werden wenn sie erwischt werden. Warum? Ohne Papiere? Wohin? Die will keiner und freiwillig gehen sie leider auch nicht. Das sind alles Auswüchse aber deshalb sollte man noch lange nicht hinter jeder Hausecke einen Verbrecher vermuten. Also, wenn man Angst vor solchen Unbillen hat, sollte man am besten das Haus nicht mehr verlassen.

Essen in Zürich??? Stimmt, man kann in fast allen Restaurant gut essen (wie in der Kantine!), denn 80% der servierten Gerichte sind Convinience (oder so) food. Wenn wir aber wirklich gut essen wollen (besser als wir kochen) haben wir im Umkreis von etwa 20 km genau drei Restaurant's die in Frage kommen (eines aber aus preislichen Gründen nicht). Das es in Frankreich ähnlich aussieht ist klar; Frankreich ist nebst Deutschland das Land in Europa mit der höchstentwickelten Lebensmitteltechnologie.

Desinteressiertes Verkaufspersonal, da kann ich nur lachen! Das ist vermutlich sogar in der Schweiz erfunden worden. Nette und wohlerzogene Nachbarskinder, ja das gibt es auch; aber leider auch das Gegenteil: Saufende und kiffende Schüler die nachts um zwei Uhr rumgröllen und von der Polizei oder dem Sicherheitsdienst aufgeriffen werden.

Wo ich lebe? In der Stadt oder gar in Slums? Nein, in einer Gemeinde (4'500 Einwohner) im zürcherischen Oberland. Heile Welt? Fehlanzeige!

PS: Auf Sizilien standen unsere Räder vier Nächte lang vor einem Hotel (an der Strasse) es wurde weder etwas geklaut noch etwas beschädigt. Bei uns zu Hause werden unabgeschlossene Fahrräder am hellheiteren Tag vor der MIGROS geklaut. Computer, Pumpe und Reparaturtäschchen finden auch sofort Liebhaber, sobald das Rad etwas Einsamkeit hat. Das geht soweit, dass bei uns am Bahnhof an den Fahrrädern sogar die Velovignetten (eine Aufklebefolien) geklaut werden.

CH heile Welt?