Posted by: veloträumer
Re: Kilometer Statistik 2014 - 01/02/15 02:59 PM
In Antwort auf: Thomas1976
Ich habe auch keinen Tachos mehr, ...
Selbst wenn ich keine Daten mehr erfassen würde, bräuchte ich einen Tacho aus vielerlei Gründen - praktische und sogar soziale. Der Tacho ist für mich ein sehr praktisches, gleichwohl stromsparendes Gerät:
1) Mein Tacho ist die einzige Uhr, die ich dabei habe (bei größeren Touren nehme ich auch immer zwei Tachos mit, weil mir schon mehrfach auf Reisen welche kaputt gegangen sind/Batterie alle etc.). Ein einfacher Tacho ist dabei sicherlich stromsparender als eine Uhr auf anderen digitalen Geräten (Smartphone, Navi etc.), die ich nicht brauche. Sinnvoll ist auch, mal auf die Uhr zu schauen, zwecks Ladezeit des Kameraakkus, der entfernt am Waschplatz an der Dose hängt.
2) Bei brisanten Abzweigungen etwa ins Feld, oder der Suche nach einer bestimmten Unterkunft z.B. auch bei ungemütlichen Bedingungen/in der Dunkelheit, zur Gesamtabschätzung des Tageszieles in einsamen oder unbekannten Gegenden liefert mir die Kilometerangabe Orientierung. Wird z.B. der Abzweig zu einem versteckten Camping mit 3 km angegeben, kann ich am Tacho kontrollieren, wann ungefähr der Abzweig kommen muss bzw. ob ich ggf. schon vorbeigefahren bin. Auf Heimattouren kontrolliere ich zuweilen den Umkehrpunkt anhand der Kilometerangabe, da ich weiß, wie lange dann der Rückweg dauert und ich noch rechtzeitig vor Dunkelheit zurückkomme.
3) Ebenso wie die Kilometerhinweise zuweilen Orientierung liefern, kann das auch bei Höhenangaben der Fall sein. Wo befinde ich mich am Berg? Wenn man sich über lange Zeit an Bergen hinaufbewegt, verliert man schon mal das Gefühl, auf welcher Höhe man etwa ist. Auch hier kann es sein, dass es Abzweige gemäß Höhenangaben gibt (und auch so schon genutzt).
4) Die aktuelle Geschwindigkeit liefert mir Hinweis darauf, ob ich ggf. zu hohe Gänge fahre. Im Normalzustand ist das nicht wichtig, weil ich das natürlich selbst merke. Sind die Umstände aber wieder schwierig, etwa bei Kälte, starker Ermüdung oder so, verliere ich zuweilen das Gefühl für die richtigen Gänge. Auch langen Berganstiegen ist das zuweilen wichtig. Oft entscheide ich selbst in "besserem Zustand" den Wechsel aufs kleine Kettenblatt anhand des Geschwindigkeitswertes.
5) Meine Tachos haben auch Temperaturfunktion. Das ist auch oft wichtig, weil man zuweilen ein flaches Temperaturgefühl hat, welche Kleidung man am besten anlegt. Das gilt während dem Fahren, z.B. nach Begrauf fürs Runterfahren, fürs Müdefahren gegen Ende bei stets sinkender Temperatur, aber auch für die Entscheidung der Kleidung beim Losfahren. Die Sonne täuscht manchmal, der Wind ebenso. In besonderen Fällen kann dadurch sogar eine Übernachtungsfrage entschieden werden: Zelt oder Hotel. Manchmal habe ich nur ein Kältegefühl, weil der Schweiß nicht abgewischt ist. Es ist dann nur eine Dusche nötig und aus Erfahrung weiß ich, dass das dann wieder okay ist. Ist es aber tatsächlich kalt und ich mal am schlottern, hilft die Dusche ggf. auch nicht mehr. Zumindest kann die Temperaturanzeige die Entscheidung unterstützen - Gefühle sind eben manchmal trügerisch.
6) Mich selbst hat während der Reise eigentlich nie die bereits zurückgelegte Distanz interessiert (nur die Tageswerte waren wichtig). Die häufigste Frage allerdings von (meist) Nichtradlern, die mir von freundlich grüßenden und gratulierenden Menschen entgegen schmetterte, war die, wieviel Kilometer ich denn bisher geradelt bin. Da ich den Wert nicht auf dem Tacho habe, sondern nur aufgeschrieben auf Liste in der Tasche, habe ich mich meistens damit gerettet, wieiviel Kilometer ich insgesamt fahren werde, was gemäß Planung ungefähr mir bekannt ist. Gefragt werden aber auch Tageskilometer, Geschwindigkeit. Höhenmeter wollen allenfalls Spezialisten wissen. Zudem kann man durch Uhrzeitangabe auch anderen behilflich sein.