Moin,
Die Idee für so'n Schild kommt aus Lüneburg im Norden Deutschlands.
Damit wollte (und will!) der lüneburger Oberbürgermeiser Ullrich Mädge ein Problem beseitigen, welches er vorher selber geschaffen hatte.
(Ganz Vollblutpolitiker eben

)
Wegen des erfreulicherweise zunehmenden Radverkehrs in Lüneburg hatte die Stadt lobenswerterweise am Bahnhof ein Fahrradparkhaus gebaut. Wirklich gut durchdacht und in unmittelbahrer Bahnsteignähe.
Tja und ganz im Zuge der allgemeinen sog. Wirtschaftslieberalisierung wurde diese Parkhaus verpachtet und sollte gewerblich bewirtschaftet werden.
Um den Pächter dann ein paar zusätzlche Einnahmen zu verschaffen, wurden die vormals etwas weiter vom Bahnhof entfernten Fahradabstellplätze entfernt, und auf dem schick gestalteten Bahnhofsvorpalz das Abstellen von Fahrädern per Schildern verboten.
Unterstützend ließ der Oberbürgermeister seine Stadt-Knechte mehrmals Fahrräder "abschleppen", wobei Schlößer brutal aufgebrochen, und Räder teilweise erheblich beschädigt wurden.
Daraufhin verklagten mehrere Radler die Stadt auf Schadenersatz und bekamen durchweg von den Gerichten recht.
In parallelen Verwaltungsgerichtsverfahren urteilten sowohl das Verwaltungsgericht als auch das Oberverwaltungsgericht, daß das Aufstellen solcher Schilder unrechtmäßig sei.
Vor diesem Hintergrund hat der LÜneburger OB Ullrich Mädge nun keineswegs aufgegeben, sondern treibt seit einiger Zeit über den deutschen Städtag eine Initiative voran, um die bundesdeutschen Straßenverkehrsgesetze ändern zu lassen.
Wobei er als als auch die Lüneburger Vertreter im Städtetag natürlich füchterlich über das "verschandelte Stadtbild" klagen und selbstverständlich ihre Kollegen mit dem Hintergrund des vorher selbstgeschaffenen Fahrradparkprob lems nicht unnötig belasten....
Gruß vom Haus am Elbe-Radweg
Hilsi