Posted by: veloträumer
Re: Sperrgepäck Air France - Erfahrungen? - 01/23/14 03:05 PM
In Antwort auf: Thomas1976
Meine Art von Verpackung kennst Du, oder?
Ja, Thomas, die sind aber durchaus verschieden und offenbar bei gleichen Ausgangsbestimmungen. Eine Variante z.B. hier:

Diese Verpackung ist nicht vorschriftsgemäß, denn Tasche oder Karton bedeutet, das der Karton geschlossen sein muss. Es handelt sich hier lediglich um verklebte Kartonage - eigentlich ein Sündenfall, wenn man die Ästhetik mal betrachtet.

Wenn du dir mal genau alle Bestimmungen der Airlines durchliest, wirst du viele Dinge finden, die sind widersprüchlich und auch weltfremd. Das Luft ablassen gehört dazu. Das spricht sich mittlerweile gelegentlich rum und so ist der Rat, immer schon mal nach Bestimmung die Luft rauszulassen, nicht zu empfehlen. Widersprüchlich ist z.B., wenn Vorschriften gemacht werden wie Pedale ab, oder Lenker quer, oder Lenker abbauen (!), wenn ohnehin ein Karton Vorschrift ist. Wie das Rad im Karton aussieht, spielt doch keine Rolle, Hauptsache die Maße des Kartons sind im gesetzten Rahmen. Es würde auch niemand von einem Bassisten verlangen, dass er die Saiten auf seinem Kontrabass ausspannt, wenn er den Bass im Basskoffer abgibt.

Dein Prozedere in Ehren, aber in den meisten Fällen geht es genauso aus, wenn du anders verfährst: Es wird gelegentlich diskutiert, du ziehst deine Papiere, andere drohen mit Liebesentzug zur Fluglinie - am Ende rollen sie sich alle ein. Dein Reisebüro gibt DIR Sicherheit, andere sehen darin keine Mehrsicherheit. Letztlich können Buchungsprobleme auch so auftreten und du bleibst im Schwebezustand. Schließlich ist gerade bei Umsteigeflügen nie gewährleist, dass das Rad auch wirklich mitgekommen ist. Die Unsicherheiten bleiben also. Ich habe selbst mal eine Flug verpasst, weil dieser verlegt wurde. Angeblich soll jeder Fluggast eine Mail bekommen, andererseits wäre ich selbst verpflichtet, mir kurz vor Abflugtermin die Flug-Bestätigung nochmal zu holen. Eine Mail hatte ich nicht, aber ich hatte mich auch nicht telefonisch rückversichert. Das zuständige Personal am Flughafen habe ich ich angebettelt und angefleht, mir den Ersatzflug am Folgetag ohne Aufpreis gewähren. Einen Anspruch hatte ich nicht, aber ich habe ihn dann doch umsonst bekommen. Dafür gibt es keine Regel. Wahrscheinlich würdest du dich gegen solche Missgeschicke versichern. Am Ende zahlst du dann aber auch, vielleicht in der Lebenssumme sogar mehr und das Mehr an Sicherheit dadurch ist letztlich nur ein Placebo.
Einen wirkliche Verbesserung in der Fahrradbeförderung mit Flugzeugen sehe ich nur dann, wenn Verbraucherverbände - und dann wohl mindestens auf EU-Ebene - einheitliche, einfache Beförderungsbestimmungen durchfechten sollten und diese dann auch transparent sind. In gewisser Weise ist die heutige Grauzone noch ein Restchance, das Rad ähnlich wie im Zug zu befördern. Je mehr es eine einheitliche Regelungen geben wird, desto radikaler wird dann der Karton oder Hartschalenradkoffer zum Standard. Das wäre für viele dann das Aus mit Fliegen + Rad, denn anders als manchmal in Beiträgen so kolportiert, ist das keineswegs für jeden eine Option. Das reguläre Verpacken dürfte nicht selten einher gehen mit erheblichen zusätzlichen Kosten, wie zusätzlicher Urlaubstag, zusätzliche Taxi-/Transportdiente usw. Mag sein, dass das für dich alles keine Rolle spielt, aber du bist eben nicht alle.