Re: Gps-Anschaffungstips

Posted by: Toxxi

Re: Gps-Anschaffungstips - 10/27/13 06:49 AM

Hallo Matthias,

nun auch noch meine Senf dazu.

(1) Idiotensicher sind Outdornavis grundsätzlich nicht. Es gibt kein "Einstöpseln-Zieleingabe-Losfahren" wie beim Auto. Eine gewisse Einarbeitungszeit ist unumgänglich. Zudem sind die Anleitungen der Geräte unter aller Sau (und das ist noch milde ausgedrückt). Ohne die Hilfe des Internets geht es nicht. Bei mir hat die Einarbeitung so ca. 2 Wochen gedauert.

(2) Ein Punkt, der selten so wirklich explizit gesagt wird: Die Qualität des Routings steht und fällt mit der Qualität der Karten (das Navi wird meist nur mit einer sehr rudimentären Basiskarte ausgeliefert). Wenn Du in einer Gegend bist, von der es keine elektronischen Karten gibt, sieht es mau aus. Dann weißt Du zwar, wo Du bist (nach Koordinaten), aber siehst auf dem Display nur "Eskimoschlacht im Schneesturm". Andererseits gibt es Karten eigentlich von jeder Region (sogar von Nordkorea), sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Detailliertheit.

(3) In manchen Gegenden ist das Navi nicht unbedingt nötig zur Wegefindung. Ibs. dann, wenn es nicht viel Straßen gibt (Gebirge, Dschungel etc.). Ganz hervorragend ist es jedoch geeignet für die Durchfahrt von (größeren) Städten (Karte vorausgesetzt). Das habe ich sehr schätzen gelernt. Es ist ja nahezu unmöglich, von allen Städten am Weg einen Plan mitzuschleppen.

(4) Höhenmessung: Die modernen Navis habe alle eine sehr leistungsfähigen barometrischen Höhenmesser. Zumindest eine Höhenmodellkarte gibt es für die ganze Welt. Im (Hoch-)Gebirge fand ich die Orientierung damit ausgezeichnet, und zwar sowohl beim Wandern als auch beim Radfahren. Auch in dicht besiedelten Gebieten mit schlechter Beschilderung (Frankreich, es gibt oft nur einen einzigen Wegweiser "toutes directiones" der zur Autobahn führt entsetzt ) entspannt es das Reisen sehr wesentlich.

(5) Robustheit ist bei den meisten Outdoorgeräten kein Problem. Mit meinem Navi könnte ich problemlos Baden gehen oder Bungee-Jumping betreiben. Runterfallen während der Fahrt hält es auch aus. Einzige Problempunkte: Tauchen (das muss dann speziell gedichtet sein, um dem Druck stand zu halten) und evtl. verkratztes Touchscreen. Bedienung im Regen und sogar unter Wasser ist kein Problem. Bei starkem Regen kann sich Wasser auf dem Display sammeln und die Ablesbarkeit beeinträchtigen.

(6) Aufladen direkt im Navi geht nur bei sehr wenigen Geräten, die AA-Akkus verwenden. Und die sind meist auch recht schwer und im oberen Preissegment angesiedelt. Allerdings wiegt ein externes USB-Ladegerät sehr wenig (z.B. PIXO C-USB = 82 g) . USB-Kabel und Stromwandler zum Laden brauchst Du ja ohnehin, egal ob Du die Akkus im Gerät oder extern lädst.

Fazit: Ich stand auch vor der Entscheidung, und habe mir vor zwei Jahren eins zugelegt. Für mich hat sich das extrem gelohnt! Das finden kleiner Wege ist viel einfacher geworden. Vom Preis her ist es eigentlich auch human, v.a. wenn ich mal hochrechne, wieviel Geld ich so für Landkarten ausgegeben habe. Selbst wenn ich keinerlei Strecke vorher plane, kann ich das Navi eigentlich immer problemlos als mobile und skalierbare Landkarte nutzen.

Gruß
Thoralf