Posted by: Anonymous
Re: Zelte: 25 Hersteller in Europa - 09/06/12 06:10 PM
Hi Giovio,Ich antworte dir zwischen Deine Zeilen 
Anmerken möchte ich allerdings, dass Du bei der Bewertung manchmal sehr von Deinen Bedürfnissen ausgehst und daher nicht ganz objektiv bist.
Deshalb habe ich auch auf meiner Website folgendes geschrieben: Da ich 90% per Fahrrad und 10% zu Fuss reise, beschreibe ich die Problematik aus dieser Sicht
a) Du hast schlechte Erfahrungen mit Zelten gemacht, die nur einen Eingang haben. Ein zweiter Eingang wiegt allerdings. Für einen mit wenig Gepäck fahrenden Radler kann es erheblich wichtiger sein, ein leichtes Zelt zu haben, als zwei Eingänge. Auch die Größe des Zeltes, der Lüfter oder die Frierneigung entscheiden über die Beurteilung der Belüftung/Wärme im Zelt - vom Einsatzgebiet ganz zu schweigen.
Ich habe in wüstenähnlichen Gebieten gezeltet, und da nützen kleine Lüfter gar nix. Da zählt nur viel Meshgewebe, wo der Wind durchwehen kann.
Bezüglich Einsatzgebiet: Als Globetrotter findet man vielfältige Einsatzgebiete und braucht nun mal ein Allroundzelt. Und ich möchte auch nicht für jede Jahreszeit 1 Zelt haben, auch wenn das im Sinne der Verkaufszahlen währe.
b) Die Gestängefrage ist ebenfalls zeltabhängig. Klar haben Clipssysteme Vorteile. Es gibt aber auch Clipssysteme, bei denen ist der Aufbau fummelig ist und viel Kraft erfordert. Im Gegenzug gibt es Zelte, bei denen geht der Aufbau mit Gestänge schnell und unproblematisch, bei anderen ist es tatsächlich unnötig kompliziert. Wieso Dir das Gestänge zerfällt, entzieht sich meiner Kenntnis, Du drückst anscheinend an der falschen Stelle. Und in den Matsch fällt es auch nicht zwangsläufig- das kommt auf Deine Technik und eben wieder das konkrete Zelt bzw. die Bauform des Zeltes an.
Der Aufbau ist auch kein Problem, aber der Abbau und diese ewige Fummelei das Gestänge aus dem Gestängekanal rauszukriegen (vor allem wenn das Zelt morgens nass ist vom Tau). Das Gestänge zerfällt, wenn ich daran ziehe. Wenn ich es stosse, ist es auch kein Problem, aber dann gehe ich auf auf Tuchfühlung mit dem Zelt ... kein Spass, wenn das Zelt morgens nass ist. Wenn ich ein Zeltgestänge rausschiebe und keiner am anderen Ende es auffängt, landet es logisch auf dem Boden (matsch, dreck, etc.). Wie ist denn Deine Technik, damit das nicht passiert? Und ich habe noch kein Clipsystem erlebt, das "fummelig ist und viel Kraft erfordert"
c) Zelte, bei denen erst das Innenzelt aufgebaut wird, lassen sich bei Sturm leichter aufbauen, als Zelte ohne Clipsystem. Und beim Wintereinsatz ist ja Regen kein Problem. Viele dieser Zelte lassen sich mit Tricks bei Regen ebenfalls gekoppelt aufbauen. Und man kann bei Hitze eben auch nur das Innenzelt aufstellen. Reißt das Außenzelt, hat man mit dem Innenzelt noch eine Sicherheitsreserve. Viele Expeditionszelte haben diese Bauform. Bei den Amerikanern ist diese Bauform Standard.
Da muss ich dir ganz stark wiedersprechen. Bei Sturm lässt sich ein Zelt, wo das Innenzelt bereits eingehängt ist viel leichter aufbauen. Baust du separat auf, flattert das Aussenzelt mächtig um die Ohren und ist kaum zu bändigen.
Oder was versteht du unter "Sturm"?
d) Bei der von Dir gezeigten Kuppelvariante solltest Du darauf hinweisen, dass die Apsis abgespannt werden muss. Die rüttelt bei diesen Stummelkonstruktionen nämlich ganz schön im Wind. Kuppeln mit durchgehendem dritten Gestängebögen sind da schon eine andere Nummer.
Das ist Ansichtssache. Ich spann meine Apsis fast nie ab. Zu was auch? Ausser ich bleib irgendwo länger, oder es regnet.
e) Die Kategorie der Kuppellänggschläfer oder Geodätlängsschläfer (Semigeodät) mit kurzer oder langer Apsis kommt bei Dir nicht vor (TNF Tadpole, Lightwave G, Mountain Equipment u.ä.). Diese lassen sich sehr wohl durch Ausschütteln vom Regen befreien.
Lavuus nennst Du auch nicht, obwohl das schöne, geräumige Radfahrerzelte sein können.
Geodätzelte sind weder bekannt für schnellen Auf-/Abbau, noch für Leichtigkeit, sondern eher für Stabilität. Wie oben erwähnt, beschreibe ich die Sicht als Radreisender (mit täglichem Standortwechsel).
f) Querlieger und Längslieger ist tatsächlich Geschmacksache, aber das sagst Du ja auch deutlich. Anderen ist eine lange Apsis wichtiger, wenn sie in Regionen unterwegs sind, wo eine Kuppelapsis zuwenig Aufenthaltsmöglichkeiten bietet, da sie zu klein oder zu wenig regengeschützt, moskitogeschützt und sturmgeschützt ist.
Hier hast Du recht. Für Aufenthaltsmöglichkeiten ist eine längere Apsis besser. Aber ich bin ja Reisender, und wenn ich das Pech habe in eine Regenzeit zu kommen, wird die Reise trotzdem fortgesetzt
Dafür gibt es ja Vaude und Gore.
Dein Schlussplädoyer kann ich nicht nachvollziehen. Wieso produzieren die Zelthersteller an den Kunden vorbei? Es gibt für jedes Bedürfnis ein Zelt. Es ist nur eine Frage des Preises und des Gewichts.
Für meine Bedürfnisse gibt es kein Zelt. Wäre ich glücklicher Zeltbesitzer, hätte ich die Liste gar nicht angefangen. Preis ist - für mich - definitiv kein Problem.
Natürlich kann ein leichtes Zelt nicht das gleiche liefern, wie ein 6 kg Geodät. Da muss man dann Prioritäten setzen. Ein Problem ist bei Dir ist allerdings zugegebenermaßen die Liegelänge. Wer nicht besonders groß ist, hat derzeit eine gute Auswahl zur Verfügung.
Wieso Du das unüberschaubare Angebot an unterschiedlichen Zelten kritisierst, verstehe ich nicht. Sollen alle Zelthersteller das gleiche Zelt herstellen? Und wozu sonst hat man einen Fachhandel?
Sorry, aber der Fachhandel hat sehr, sehr wenig Ahnung. Und wenn überhaupt, dann auch nur in der Kategorie, wo der verkäufer Sport macht.
Ein Fahrrad ist doch auch nicht ein Fahrrad. Wer da ein wenig in die Materie eintaucht, sieht den Wald vor Bäumen auch nicht mehr.
Auch da muss ich Dir leider wiedersprechen. Z.B. der Markt für "gute" Reiseräder ist recht klein, und es gibt wenig Auswahl. Dafür ist die Vorhandene sehr gut durchdacht, und zeugt von vielen Einflüssen von Reisenden!
Ich danke Dir für Dein Statement

Anmerken möchte ich allerdings, dass Du bei der Bewertung manchmal sehr von Deinen Bedürfnissen ausgehst und daher nicht ganz objektiv bist.
Deshalb habe ich auch auf meiner Website folgendes geschrieben: Da ich 90% per Fahrrad und 10% zu Fuss reise, beschreibe ich die Problematik aus dieser Sicht
a) Du hast schlechte Erfahrungen mit Zelten gemacht, die nur einen Eingang haben. Ein zweiter Eingang wiegt allerdings. Für einen mit wenig Gepäck fahrenden Radler kann es erheblich wichtiger sein, ein leichtes Zelt zu haben, als zwei Eingänge. Auch die Größe des Zeltes, der Lüfter oder die Frierneigung entscheiden über die Beurteilung der Belüftung/Wärme im Zelt - vom Einsatzgebiet ganz zu schweigen.
Ich habe in wüstenähnlichen Gebieten gezeltet, und da nützen kleine Lüfter gar nix. Da zählt nur viel Meshgewebe, wo der Wind durchwehen kann.
Bezüglich Einsatzgebiet: Als Globetrotter findet man vielfältige Einsatzgebiete und braucht nun mal ein Allroundzelt. Und ich möchte auch nicht für jede Jahreszeit 1 Zelt haben, auch wenn das im Sinne der Verkaufszahlen währe.
b) Die Gestängefrage ist ebenfalls zeltabhängig. Klar haben Clipssysteme Vorteile. Es gibt aber auch Clipssysteme, bei denen ist der Aufbau fummelig ist und viel Kraft erfordert. Im Gegenzug gibt es Zelte, bei denen geht der Aufbau mit Gestänge schnell und unproblematisch, bei anderen ist es tatsächlich unnötig kompliziert. Wieso Dir das Gestänge zerfällt, entzieht sich meiner Kenntnis, Du drückst anscheinend an der falschen Stelle. Und in den Matsch fällt es auch nicht zwangsläufig- das kommt auf Deine Technik und eben wieder das konkrete Zelt bzw. die Bauform des Zeltes an.
Der Aufbau ist auch kein Problem, aber der Abbau und diese ewige Fummelei das Gestänge aus dem Gestängekanal rauszukriegen (vor allem wenn das Zelt morgens nass ist vom Tau). Das Gestänge zerfällt, wenn ich daran ziehe. Wenn ich es stosse, ist es auch kein Problem, aber dann gehe ich auf auf Tuchfühlung mit dem Zelt ... kein Spass, wenn das Zelt morgens nass ist. Wenn ich ein Zeltgestänge rausschiebe und keiner am anderen Ende es auffängt, landet es logisch auf dem Boden (matsch, dreck, etc.). Wie ist denn Deine Technik, damit das nicht passiert? Und ich habe noch kein Clipsystem erlebt, das "fummelig ist und viel Kraft erfordert"
c) Zelte, bei denen erst das Innenzelt aufgebaut wird, lassen sich bei Sturm leichter aufbauen, als Zelte ohne Clipsystem. Und beim Wintereinsatz ist ja Regen kein Problem. Viele dieser Zelte lassen sich mit Tricks bei Regen ebenfalls gekoppelt aufbauen. Und man kann bei Hitze eben auch nur das Innenzelt aufstellen. Reißt das Außenzelt, hat man mit dem Innenzelt noch eine Sicherheitsreserve. Viele Expeditionszelte haben diese Bauform. Bei den Amerikanern ist diese Bauform Standard.
Da muss ich dir ganz stark wiedersprechen. Bei Sturm lässt sich ein Zelt, wo das Innenzelt bereits eingehängt ist viel leichter aufbauen. Baust du separat auf, flattert das Aussenzelt mächtig um die Ohren und ist kaum zu bändigen.
Oder was versteht du unter "Sturm"?
d) Bei der von Dir gezeigten Kuppelvariante solltest Du darauf hinweisen, dass die Apsis abgespannt werden muss. Die rüttelt bei diesen Stummelkonstruktionen nämlich ganz schön im Wind. Kuppeln mit durchgehendem dritten Gestängebögen sind da schon eine andere Nummer.
Das ist Ansichtssache. Ich spann meine Apsis fast nie ab. Zu was auch? Ausser ich bleib irgendwo länger, oder es regnet.
e) Die Kategorie der Kuppellänggschläfer oder Geodätlängsschläfer (Semigeodät) mit kurzer oder langer Apsis kommt bei Dir nicht vor (TNF Tadpole, Lightwave G, Mountain Equipment u.ä.). Diese lassen sich sehr wohl durch Ausschütteln vom Regen befreien.
Lavuus nennst Du auch nicht, obwohl das schöne, geräumige Radfahrerzelte sein können.
Geodätzelte sind weder bekannt für schnellen Auf-/Abbau, noch für Leichtigkeit, sondern eher für Stabilität. Wie oben erwähnt, beschreibe ich die Sicht als Radreisender (mit täglichem Standortwechsel).
f) Querlieger und Längslieger ist tatsächlich Geschmacksache, aber das sagst Du ja auch deutlich. Anderen ist eine lange Apsis wichtiger, wenn sie in Regionen unterwegs sind, wo eine Kuppelapsis zuwenig Aufenthaltsmöglichkeiten bietet, da sie zu klein oder zu wenig regengeschützt, moskitogeschützt und sturmgeschützt ist.
Hier hast Du recht. Für Aufenthaltsmöglichkeiten ist eine längere Apsis besser. Aber ich bin ja Reisender, und wenn ich das Pech habe in eine Regenzeit zu kommen, wird die Reise trotzdem fortgesetzt

Dein Schlussplädoyer kann ich nicht nachvollziehen. Wieso produzieren die Zelthersteller an den Kunden vorbei? Es gibt für jedes Bedürfnis ein Zelt. Es ist nur eine Frage des Preises und des Gewichts.
Für meine Bedürfnisse gibt es kein Zelt. Wäre ich glücklicher Zeltbesitzer, hätte ich die Liste gar nicht angefangen. Preis ist - für mich - definitiv kein Problem.
Natürlich kann ein leichtes Zelt nicht das gleiche liefern, wie ein 6 kg Geodät. Da muss man dann Prioritäten setzen. Ein Problem ist bei Dir ist allerdings zugegebenermaßen die Liegelänge. Wer nicht besonders groß ist, hat derzeit eine gute Auswahl zur Verfügung.
Wieso Du das unüberschaubare Angebot an unterschiedlichen Zelten kritisierst, verstehe ich nicht. Sollen alle Zelthersteller das gleiche Zelt herstellen? Und wozu sonst hat man einen Fachhandel?
Sorry, aber der Fachhandel hat sehr, sehr wenig Ahnung. Und wenn überhaupt, dann auch nur in der Kategorie, wo der verkäufer Sport macht.
Ein Fahrrad ist doch auch nicht ein Fahrrad. Wer da ein wenig in die Materie eintaucht, sieht den Wald vor Bäumen auch nicht mehr.
Auch da muss ich Dir leider wiedersprechen. Z.B. der Markt für "gute" Reiseräder ist recht klein, und es gibt wenig Auswahl. Dafür ist die Vorhandene sehr gut durchdacht, und zeugt von vielen Einflüssen von Reisenden!
Ich danke Dir für Dein Statement
