Welche Schuhe sollten mit auf Tour?

Ich werde ab Oktober für 12 Monate in Südamerika hauptsächlich in der Andenregion unterwegs sein. Ich stehe gerade noch bei der Qual der Wahl was Schuhe angeht. Ich möchte nicht nur Radeln sondern auch mal die ein oder andere 1-2-3 Tages Wanderung unternehmen. Naja ich will max. 3 Paar Schuhe mitnehmen, die sich schon einmal wie folgt verteilen:

1. FlipFlops
2. Bike/Wanderschuhe od. Bike/Stadtschuhe

Ich denke den perfekten Schuh, die Eier legende WollMilchSau, wird es nicht geben. Ein Wanderschuh der leicht, wasserdicht, radfahr geignet, knöchelhoch?, eine feste Sohle hat, dabei noch in kurzer Hose in der Stadt was hermacht und mit dem man auch auf 3000-5000er rumkrackseln kann ist eben schwer zu finden, noch dazu wo ich aktuell überhaupt nicht abschätzen kann in welchem Gelände ich diesen Einsetze. Ich habe mit heute einmal 2 Schuhe ausgeliehen:

Garmont Garmont - Vetta Mnt GTX
Matrei GTX R

Durch eine wenig Recherche hier bin ich nun noch auf den Shimano MT91 gestoßen. Bestimmt ein guter Schuh aber wenn ich die SPD nutze vermutlich für eine MehrTages Tour nur bedingt zu empfehlen. Ich sehe schon um 3 Paar komme ich wohl nicht rum, da ich mir bei 30 Grad auch nicht so Klötze an die Beine hängen möchte. Wie seid Ihr hier bisher verfahren?

Der MT91 ist ein vollwertiger leichter Wanderschuh. Ich nutze ihn (bzw. das Vorgängermodell MT90J) seit vielen Jahren. Für die Anden auf den Trekkingrouten und insbesondere bei Kälte in der Höhe bzw. auf der Carretera Austral auch zum Radeln sicherlich geeignet, nur für richtiges Bergsteigen und den Steigeiseneinsatz bzw. Gletschertouren brauchst du natürlich etwas anderes. (da reichen aber auch nicht die von dir verlinkten Wanderschuhe aus)
Wanderschuhe sind alle schlecht radfahrgeeignet, da sie im Fersenbereich zu hoch sind. Nicht umsonst ist da der MT91 sehr tief ausgeschnitten.

Hier mal ein Bild von meinem im Alpineinsatz:


Der MT91 ist aber für Wärme (über 15°) schlecht geeignet, dann wird er zu warm.

Ich bin die Anden von Bolivien bis zur Ushuaia gefahren, wenn ich jetzt wählen müsste würde ich die MT91 und Radsandalen, die vorne im Zehenbereich geschlossen sind (Kakteenkrümel) mitnehmen. Falls ein dritter Schuh, dann noch normale Radschuhe.

Hallo,

den Meindl Matrei hatte ich letztes Jahr mit auf Island und zusätzlich nur noch ein ganz leichtes Paar von Salomon zum Furten, also Schuhe die schnell trocknen aber eben rundum geschlossen sind und guten Halt geben.(Name weiß ich jetzt nicht, aber darum geht es ja hier auch nicht)

Der Matrei ist sehr bequem und ist mir beim Radfahren überhaupt nicht störend aufgefallen. Wirklich wandern war ich nicht, aber beim schieben auf gerölligen Pisten war er mit leichten Abstrichen OK. Eine festere Sohle hätte ich mir manchmal gewünscht.

2007 hatte ich deutlich schwereres Schuwerk auf Island (Meindl Island) + Sandalen + leichte Radschuhe. Der ist eigentlich überdimensioniert, aber damals war ich auch längere Strecken wandern und fand den Schuh auch sonst oft sehr nützlich. Der Schuh ist wirklich Wasserdicht und auch bei eisigem Wind bleiben die Füße warm. Radfahren kann man damit auch, auch wenn es im ersten Moment etwas ungewohnt ist.

Der Matrei war jetzt ein Kompromis weil ich was leichteres haben wollte. Und weil ich nur zwei Paar mitnehmen wollte. Für meine Zwecke war er eine richtige Wahl. Für anspruchsvolle Wanderungen würde ich mir aber festeres Schuwerk mitnehmen.

Gruß
Jörg

meine empfelung MTB von shimano !!!!!!

Noch eine Ergänzung. Mit SPD-Sohlen in steinigem Gelände zu wandern (kraxeln) vermeide ich mittlerweile weitestgehend. Zum einem einen hat es mir einen Radschuh zerlegt, und ich finde man hat keinen wirklich sicheren Tritt, die SPD Sohle kann auf Steinen schon mal rutschen, was manchmal echt kein Spaß ist.

Mit Wanderschuhen radfahren ist sicherlich ein Kompromis, aber das geht eher als mit Radschuhen im Gelände zu wandern.

Gruß
Jörg

Meine Erfahrung sagt genau das Gegenteil, insbesondere seit es sehr gute Rad-Wanderschuhe gibt mit Vibramsohle.
Wer Bedenken gegen die Cleats beim Wandern hat, der kann sie für mehrtägige Wanderungen auch rausschrauben und die Abdeckplatten wieder draufmachen (dann halt aufheben und mitnehmen). Ich hatte in Norwegen kürzlich einen getroffen, der hat das so gemacht. Ich lasse sie immer dran.

Tausende Alpencrosser sind übrigens mit den MTB-Schuhen auf alpinen Pfaden auch schiebend und tragend unterwegs, das geht gut, dafür sind sie gemacht.

MT91 sind ebenfalls absolut dicht, was aber allgemein bei Gore-Tex-Schuhen üblich ist.

Klingt für mich nach einer guten Idee. Auf den Gedanken die Platten aufzuheben bin ich noch nicht gekommen. Und Bedenken ist das falsche Wort, bin munter mit den Radschuhen losmarschiert und hab mehrfach schlechte Erfahrungen damit gemacht. So dass ich mir irgendwann gesagt habe, "lass es lieber bevor noch was wirklich blödes passiert, und nimm Wanderschuhe!".

[EDIT]und der oben verlinkte MT91 sieht auch wirklich nach Wanderschuh aus, sowas und dann mit Abdeckplatten sehe ich auch unproblematisch[/EDIT]

Gruß
Jörg

Geht natürlich nicht mit jedem Radschuh, sondern vor allem mit spezielle dafür geeigneten.
Ich habe z.B. Winterradschuhe von Garne mit einer grobstolligen Hartgummisohle, die sind eigentlich für jegliches Laufen völlig unggeignet, auch wenn sie auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aussehen, aber das Plastik ist so hart, da rutscht man überall mit ab. Völlig ungeeignet für Wandern, schon Nässe in der S-Bahn reicht um spektakulär zu stürzen. Es gibt einige ungeeignete MTB-Schuhe, die nur im weichen Boden greifen.

Gut beim Transalp laufe ich auch mit meinen normalen Bike Schuhen, allerdings ist es eben ein Unterschied ob ich mal "Fix" mein Bike nen Trail hochtragen muss oder eben 3 Tage wandern gehe. Eine Tour bei der ich Steigeisen benötige habe aktuell nicht vor, dazu würde mir sämtliche Ausrüstung fehlen, sollte ich doch so eine Tour machen muss ich mir vor Ort entweder passende Schuhe kaufen oder leihen, da ich solch eine Tour eh geführt machen würde wird es auch Möglichkeiten geben an Ausrüstung zu kommen.

Nachdem ich jetzt die MT91 gesehen habe werde ich mal am Montag die Radläden nach diesen abklappern, scheint ein guter Kompromiss zu sein, dazu dann noch ein paar leichte Schuhe für die Stadt und sehr warmes Wetter und ich sollte gerüstet sein. Vielleicht schaue ich mich mal bei den Trailrunning Schuhen um.

Schuhe, insbesondere hohe Schuhe sind leider recht sperrig im Gepäck, deshalb lohnt ein Kompromiss.
Gerade bei Kälte bist du dann auch froh um gute warme Radschuhe und kannst dir dann z.B. Gamaschen sparen.

In die Anden habe ich es noch nicht geschafft. Auch in europäischen Hochgebirgen war und bin ich regelmäßig froh über ordentliche Bergstiegfel. Meine aktuellen sind nach der Meindl-Klassifizierung B/C, die Steigeisenfestigkeit hat mir schon mehrmals genutzt und radfahren lässt sich damit auch recht gut. Bewährt haben die sich zusammen mit Tevalatschen.
Schuhe, die nach politischen Parteien benannt wurden, brauche ich nur auf dem Liegerad.

@Falk
Ok die von Meindl die ich gerade da habe sind A/B, B/C ist ja noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Nur der Interesse wegen, welches Modell hast Du?

Gibts auch CDU /CSU Latschen

Ich glaube, Island. Genau kann ich es nicht sagen, die Kiste habe ich nicht aufgehoben. Die Vorgänger waren jedenfalls Nepal, aber die sind schon länger nicht mehr im Programm. Island ist zwar eine halbe Stufe drunter, aber dafür haben diese Schuhe sofort gepasst und nicht gerieben.

Gut siehst du aus in der Gebirgskulisse.

Ich habe noch den Shimano MT 90 mit etwa 20'000 gefahrenen Kilometern unter der Sohle auf Plattformpedalen mit spitzen Pins. Da er schon ausgetreten ist, passt er auch mit dicken Socken. Jetzt im mit Sahara-Luft gespeisten Sommer trage ich den MT 91 mit hauchdünnen Socken. Überhitzt habe ich meine Füße noch nie, eher den Kopf ohne Helm, mit Blaukappe. (Ein Merkmal für den kundigen Pilzsammler)

Hallo Snible,

also den MT 91 probier unbedingt an - er fällt recht klein aus.
Nachteilig finde ich zudem:
-Ich finde ihn im Winter recht kalt. Da lohnt sich noch eine (Windschutz)Haube drüber. Gerade wenn es windig ist.
- Meinen Füssen tut Goretex Fußklima nicht gut. Sprich: es ist feucht darin. Inzwischen habe ich zum Wandern nur noch Schuhe ohne Membran aus reinem Leder. Besser fürs Fußklima und bisher auch Wasserdicht. Gerade wenn es auch in warme Regionen geht, evtl. noch eine Überlegung wert.

Vorteile MT 91:
+ Eingebaute Reflektoren
+ Ferse halbwegs frei
+ Gummikappe, also auch robust.
+ Vibram Sohle gut griffig (aber nicht mit kleats)

Wegen der anderen Schuhe: Fürs längere Radeln bei warmen Temperaturen finde ich die Keen (Fahrrad)Sandalen prima. Vorne geschlossen und luftig, aber auch fest genug. Wenn Du die wasserfeste Version nimmst, spart das evtl. sogar die Flipflops.

Habe neulich von einem Reiseradler gelesen, der nur noch ein paar Schuhe mitnimmt (z.B. Adidas Samba), aber da stand auch nichts von richtigen Bergtouren.

Wenn Du noch (Halb)Schuhe mit fester Sohle suchst, dann guck mal nach der Kategorie "Zustiegsschuhe"

Viel Erfolg bei der Wahl der Qual.

Gibt es das Material auch an Schuhen ohne Zehenanpassung? Oder gibt es auch Rad-Wanderschuhe in der Form? Kenne das Materal nämlich nur an Zehenschuhen und solche nur als Laufschuhe (sind super dafür!), aber für das Rad fänd ich die auch interessant, wenn es da schon Erfahurungswerte gibt

Ein guter Kompromiss sind auch die Meindl Jersey. Meinerseits auch ohne GTX, da GTX nur bis ca, 30°C wirksam sein soll. Fiese Zeitgenossen sind der Meinung, wenn’s wärmer sei, ginge der Feuchtigkeitstransport in die umgekehrte Richtung – es gibt aber auch Leute, die GTX mögen, da es bei Dauerregen Vorteile bieten soll.

Wie meinen - Zehenanpassung?? Meinst Du die Barfußschuhe? Die sind nur die neueste Anwendung der schon seit Menschengedenken (ich ) existenten Vibramsohle. Wichtig ist bei Vibram, das gelbe Logo (Bergsteigergummi) zu wählen, auch wenn es auch bei denen verschiedene Mischungen gibt, länger haltend oder mehr Reibung. GUTE Schuhmacher wissen darum, die anderen klatschen die Serie drauf, die sie grad da haben. Ich habe mir die beiden vorletzten Radlschuhe nach abflexen der unbrauchbaren, bald verbrauchten Originalsohle mit Vibram besohlen lassen (aufkleben und Cleatausschnitt ausschneiden) - das ist dann eine gscheite Lösung: die Cleats sind dann 8 mm versenkt! Und ich habe die geliebten luftigen Halbschuhe statt der schwitzigen (Halb)Stiefel. Habe da mal vor Jahren einen Beitrag geschrieben. Gore nur optional als Socke, niiie im Schuh (gilt für mich, keine Missionierung ).

ciao Christian

Das habe ich jahrelang so gemacht und heute bei klimatisch nicht so extremen Touren mache ich das immer noch. Ist halt ein noch stärkerer Kompromiss, spart aber viel Platz und Gewicht. Genommen habe ich immer Fahrradschuhe mit Cleats.

Shimano Schuhe fallen bei mir immer ganze 2 Nummern kleiner aus aber 2 Nummern größer genommen passen sie mir gut.

Hi Snible



Auf meiner Andentour hatte ich Wanderhalbschuhe ganz aus Leder (gut gefettet) mit griffiger Sohle und Tevas (auch fuer die Dusche) dabei. War eine sehr gute Kombo. Reicht auch fuer lange Reisen.

Genau die meinte ich! Wusste gar nicht, dass es das Material schon lange und unabhängig von der, nunja, "besonderen Form" gibt... Danke für die Aufklärung!