Warum noch Landkarten kaufen?

Posted by: peterxtr

Warum noch Landkarten kaufen? - 10/07/10 04:48 PM

Das neue Dakota GPS eröffnet völlig neue Möglichkeiten zur Reisevorbereitung, weil es eine quasi unbegrenzte Speicherkapazität an Tracks hat.
Jetzt habe ich eine Möglichkeit entdeckt, aus google maps bequem Tracks ins GPS zu importieren. Das Dakota akzeptiert Tracks als .gpx Datei. Somit muß nur das Problem gelöst werden, aus google maps (maps.google.de) diese .gpx Tracks herauszuziehen. Das erscheint zunächst schwierig, weil google maps generell die Tendenz hat, Koordinatenangaben zu verbergen. Es ist aber dennoch leicht möglich.
Weiterer Vorteil: das Routing unter google maps ist genial. Wenn eine geplante Route übere eine Straße verläuft, die einem nicht gefällt, braucht man nur die Maus auf díe Route zu setzen und kann dann die blaue Linie wegziehen und prompt fügt google maps die Änderung ein. Die so gewonnenen Routen sind einwandfrei angepaßt an die Landkarte, nicht so eckiges Zeug wie das, was man erhält, wenn man in gängigen Rasterkartenprogrammen von Hand eine Route zusammenklickt.
Zunächst plant man die Route in maps.google.de
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Dann läßt man sich den Link zur google-Karte anzeigen
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Diesen Link kopiert man in die Adreßzeile des Browsers und hängt direkt ohne Interpunktion den Ausdruck &output=kml an
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Nach Drücken der Return-Taste blinkt in der Statuszeile orange die Downloadaufforderung, jetzt kann man sich dort die Route herunterladen, allerdings im .kml Format.
Dann öffnet man den RouteConverter (freeware, kostenlos) und importiert die google-Route. Dazu muß man wählen: Route importieren (nicht Wegpunktliste) und Darstellung als Track (oben rechts im Fenster sind zwei Pulldown-Felder, welche die Einstellungen gestatten)
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Nun kann man den Track als .gpx Datei abspeichern.
Diesen kann man in Mapsource oder in ein anderes GPS-Programm wie TTQV einlesen:
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Nun hat jeder Trackpunkt noch eine Beschreibung, etwa "auf B39 in 200 m links abbiegen". Das ist natürlich unnötig, wenn man ein GPS-Gerät hat. Deshalb löscht man diese Info-Felder raus, in TTQV geht das per Mausklick für den ganzen Track (ganzen Track markieren und dann das grau gewordenen Beschreibungsfeld löschen, obwohl dieses leer wird, wenn es ergraut, das irritiert etwas)
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Nun hat man den .gpx Track rein vorliegen und kann ihn aufs Dakota kopieren. Das geht übrigens mit einfachem Kopieren im Windows Explorer, Mapsource benötigt man nicht.
Man kopiert in den GPX-Ordner des Dakota hinein.
Mit dieser Methode kann man aus Google ganz schnell ganze Radreisen ziehen. Bequem, aktuell und kostenlos. Unsere Landesvermessungsämter hingegen, welche als Behörden im Dienste des Steuerbürgers stehen, kassieren pro Bundesland etwa 60 Euro und nachher darf man dann von Hand die Routen zusammenklicken. Behörden waren eben immer schon etwas umständlich und gebührenverliebt. Den Rasterkarten droht vermutlich der Exitus, ähnlich dem Brockhaus, dem die Kunden zu Wikipedia weggelaufen sind. Bezahlmodelle, bei denen der Kunde als digitale Melkkuh ausgenommen wird (Anwendungen laufen nur auf einem Gerät mit einer bestimmten Nummer, DRM etc.) , sind eben absolut out.

PS: wer die Bilder in diesem Beitrag in Groß sehen will, benutzt den Albumlink:
Album


Bilder von (kostenpflichtigen) Landkarten sind anders als "dynamisch" eingebundene Karten via <iframe> oder ähnlich bisweilen gerne "abmahnfähig", Umwandlung der direkt eingebundenen Bilder daher in links