Posted by: elwoodianer
Re: NICD ohne Ladeelektronik - 04/01/10 09:11 PM
In Antwort auf: estate
Danke für die Antwort, folgendes ist mir aber noch unklar:
In Antwort auf: elwoodianer
Wenn Du 10 Zellen in Reihe schaltest, kannst Du noch mit einem NaDy laden, aber wenn Du nur einen einfachen Brückengleichrichter benutzt, wohl erst ab ca. 20 km/h. Eine Delonschaltung sollte es schon sein.
Das verstehe nicht nicht ganz,
Nur zum Verständnis:
Die Delon Schaltung erzeugt keinen gleichförmigen Strom, sondern Spannungsimpulse, deren Spitzenwert dem doppelten Gleichrichtwert entsprechen?
Alles andere würde meiner Meinung nach keinen Sinn machen, da der Innenwiderstand des Akkus eine verdoppelte Spannung im Nu wider halbieren würde.
Schau einmal hier nach:
Delon-Schaltung - mit Animation.
Wenn Du das Voltmeter in der Animation durch den Akku ersetzt, der ja nur einen minimalen Innenwiderstand hat, dann sind zunächst beide Kondensatoren auf die halbe Akkuspannung aufgeladen. Nun beginnt der Dynamo, Strom zu liefern. Je nach Polarität wird eine der beiden Dioden öffnen und Strom fließt in den Kondensator ... aber mit der Spannung am Kondensator steigt auch die Spannung am Akku - und der nimmt dann den gesamten Strom aus dem Dynamo auf! Der Stromkreis muss sich irgendwie schließen, also wird der jeweils andere Kondensator um das Produkt Strom * Zeit entladen.
In der Animation auf der Wikipedia-Seite:
positive Halbwelle: R1 öffnet, C1 wird ein wenig(!) geladen, und der Ladestrom fließt durch den Akku und C2. C2 wird entladen.
negative Halbwelle: R2 öffnet, C2 wird ein wenig(!) geladen, und der Ladestrom fließt durch den Akku und C1. C1 wird entladen.
Der Punkt ist, dass hier der Dynamo den höchsten Innenwiderstand hat und den Ladestrom begrenzt.
Die Ladespannung wird hier durch den Akku vorgegeben - der Dynamo muss nur so viel Spannung liefern, dass eine der beiden Dioden öffnet und Ladestrom fließt. Und jetzt kommt die Zellenzahl ins Spiel: die Leerlaufspannung des Generators hängt von der Fahrgeschwindigkeit ab, der Innenwiderstand auch von den Wicklungen, aber hauptsächlich von der Stärke der Permanentmagnete. Deren Stärke bestimmt zusammen mit der Windungszahl den maximalen Strom.
Je mehr Zellen Du verwendest, desto schneller musst Du fahren, damit überhaupt die Leerlaufspannung des Dynamos so hoch steigt, dass nennenswert Ladestrom fließt. Deshalb sind über 10 Zellen sicher zu viel - unterhalb von ca. 20km/h wird sich nicht viel tun.
Nun der Trick beim Forumslader: in Reihe mit dem Gleichrichter liegt auf der Strechselwomseite noch ein Kondensator, der hier aus 2 gegenläufig in Reihe geschalteten Kondensatoren besteht. Beide zusammen bilden einen ungepolten Elko der halben Kapazität (hier 110uF), der zusammen mit der Induktivität des Dynamos einen Reihenschwingkreis bildet. Der ist so abgestimnmt, dass bei den bei mäßiger Geschwindgkeit auftretenden Frequenzen der Wechselspannung durch Serienresonanz eine Spannungsüberhöhung erfolgt - mit dem Effekt, auch bei langsamer Fahrt schon nennenswert Strom zu erzeugen.
Ich fahre mit einer ganz einfachen Variante: bisher keine Umschaltung zwischen Delonschaltung und Brückengleichrichter, die Serienkondensatoren ohne die antiparallelen Dioden des Forumsladers (D3, D4), Serienkondensatoren = 2x220uF, Delonschaltung wie bei Wikipedia, Kondensatoren auf der Gleichstromseite 2x2200uF. Ausprobiert mit einem Shimano-DH3N20-Dynamo und 9 NiMH-Zellen: 530mA bei 25km/h, darüber und darunter weniger. Darüber weniger, weil der Resonanzkreis so langsam aus dem idealen Frequenzbereich rauskommt. Darunter auch, da ist die Leerlaufspannung und damit die Leistung des Dynamos geringer.
In Antwort auf: estate
In Antwort auf: elwoodianer
Die Umladeverluste des Pufferakkus betragen leicht 20% (erst mit bis zu 1,5V/Zelle aufladen, dann den gleichen Strom bei 1,2V wieder abgeben). Das Umladen lässt sich ganz gut vermeiden, in dem der Netbook-Akku via Auto-Adapter direkt aus dem Dynamo geladen wird.
Umladen möchte ich natürlich vermeiden, indem ich den Netbook möglichst viel mit dem Pufferakku betreibe.
Wie soll ich denn den Netbook direkt laden?
Ich kenne mich mit der Laderegelung in Notbooks schlecht aus, aber ich denke, dass dazu eine bestimmte Leistung nötig ist. Immerhin ist das Laden der Lithium Ionen Akkus nicht zu unkompliziert.
Bei meinen früheren Projekten, als ich einen Bleiakku direkt an das Notebook angschlossen habe, wurde mein Notebookakku, ab einer gewissen Spannung nicht mehr geladen, sondern zerstört. (wie es mir ein Studienkollege vorrausgesagt hatte)
Es könnte sein, dass der Laderegler des Notebooks im Ladegerät ist, nicht im Notebook. Dann ist Vorsicht geboten - wird bei Lithium-Ionen-Akkus eine gewisse Spannung überschritten, werden die Dinger zerstört. Hmmm... Du könntest allerdings Gewicht sparen und den internen Akku des Notebooks ganz weglassen vorausgesetzt, Du weißt, mit welcher Spannung das Gerät betrieben wird. Die Spannung von 10 Zellen liegt anfänglich über 13V, am Ende bei 11V. Überigens verbinde ich die Zellen durch angelötete Kabel, um Übergangsverluste im Batteriehalter zu vermeiden, die hier leicht 1-2V betragen könnten. Wenn eine Notebook-Betiebsspannung von 12V Ok ist, Batterien direkt abschließen. Bei 9V oder weniger lohnt sich ein Schaltregler, bei 9 bis unter 12V nimm einen linearen Spannungsregler, evtl "low drop" - mit einem MOSFET leicht aufzubauen.
Wie hoch die Spannung maximal sein darf, kannst Du vermutlich durch Nachmessen der Ausgangsspannung des regulären Ladegeräts im laufenden Betrieb mit angeschlossenem Notebook feststellen. Lass dabei den Akku bis zum Ende aufladen.
Nimm später dasselbe Messgerät, um die Ausgangsspannung eines eventuellen Spannungsreglers für das Notebook auf maximal den gleichen Wert einzustellen - damit solltest Du auf der sicheren Seite sein. Aber wie gesagt: ist der Laderegler im externen Netzteil, dann Vorsicht! Dann brauchst Du eigentlich was Vergleichbares!
In Antwort auf: estate
In Antwort auf: elwoodianer
Auch die richtige Zellenzahl des Pufferakkus ist wichtig: nimmst Du zu wenige, begrenzen die Akkus die Ladespannung auf einen zu tiefen Wert, nimmst Du zu viele, beginnt das Laden erst bei höheren Fahrgeschindigkeiten.
Ist dann meine Annahme richig, dass ein Akku nur geladen wird, wenn die Spannung am Akku geringer ist, als die Spannung am Ladegerät?
Klingt ja eigenlich logisch, da ja sonst kein Ladungsstrom fließen würde.
Was passiert, wenn ich unter der Akkuladespannung bin?
Wird mein Akku dann entladen?
Vermutlich meinst Du jetzt das Anschließen des externen Akkus an das Notebook, das selbst einen Akku enthält. Wenn dessen Akkus direkt am Ladeanschluss hängen sollte, also kein interner Regler davor hängt, dann kann einer leerer externer Akku natürlich noch den internen Akku entladen.
Nochmal zum Laden am Dynamo: mach mal folgenden Test:
Schließe Deine NiCD- oder NiMH-Zellen an ein Ladegerät an und miss die Spannung bei einigen 100mA Ladestrom. Schalte es aus und miss die Spannung. Der Unterschied ist mehr oder weniger deutlich, und ich meine, größer als der Spannungsunterschied zwischen Entladevorgang und Leerlauf beim gleichen Akku - aber aus dem Spannungsabfall beim Entladevorgang wird der Innenwiderstand berechnet!
Nächster Schritt: einfache Delonschaltung mit Serienkondensator aufbauen, Akkus anschließen, am Lenker ein Voltmeter und ein Amperemeter befestigen und ein wenig die Straße auf und ab fahren - dabei verschiedene Geschwindigkeiten probieren und diese einen Moment gleichmäßig halten. So habe ich meine Erkenntnisse auch zu einem gut Teil gewonnen. Einiges mehr (besonders der Serienkondensator!) kam hier im Forum dazu... es gab schon mehr und längere Faden zu diesem Thema

so unsigned long
der elwoodianer
... das war ja wieder'n länglicher Sermon - da musste schon der Texteidotter für herhalten
