Re: Anfänge eines Reiseradlers

Posted by: veloträumer

Re: Anfänge eines Reiseradlers - 02/26/08 08:00 PM

In Antwort auf: schmeifengrall

wie ich einst mit dem Radreisen anfing...


Als echter Reiseradler bin ich ein Spätzünder - wie eigentlich auch sonst im Leben - einer der wenigen Gründe, warum ich gelegentlich Optimist bin. grins

Da ich zuvor bereits mit dem Rennrad kleinere Tagestouren gefahren war, auch schon mit Rucksack und Rad in fremden Ländern war (allerdings nur für Tagesstichtouren) - war der Sprung nicht so groß, war gewissermaßen "raderfahren". Radklamotten etc. war bei mir schon ziemlich "professionell". Ich kaufte mir ein Randonneur (RH zu groß, war aber Sonderangebot), gleich ordentliche Packtaschen (aber nicht absolut wasserdicht). Die Entscheidung fiel sehr spontan, als es finanziell etwas besser zu werden schien, Rad gekauft, wenige Wochen später zur Radreise nach Korsika (auch ein alt gehegter Wunsch).

Ohne Erfahrung mit Gepäck zu fahren war ich überrrascht, wie leicht das volle Rad rollte und zu lenken war. Der Einstieg konnte kaum romantischer sein: Bei Mondschein vom Flughafen Figari durch Macchia-Duft-getränkte Nacht, nur die Schreie der Nachtvögel aus der dunklen Stille. Der Eindruck ist mir heute noch höchst lebendig.

Ich hatte natürlich zuviel Sachen eingepackt, neben den vier Packtaschen/Lenkertasche auch noch einen Rucksack, den ich zum Schluss der Tour mit Weinflaschen, Honig und Marmelade über die Grenzen belastet habe, dass ich den letzten kleine Berg kaum noch hochkam. Meine größte Peinlichkeit: Ich kaufte im Glauben ein kleines, billiges Zelt - es war aber nur ein Strandmuschel! peinlich - Entsprechend übernachte ich fast nur in Festunterkünften, einmal auf einem Camping wehrte ich die eindringenden Ameisen mit Rasierwasser vom Eintritt mit meine offene Schlafzone ab - die Nacht war aber keine Erholung.