Willst du von Südtirol nach Sizilien fahren, kommst du um Kommunikation mit den Italienern nicht herum".
Ein paar Beispiele für die People-Navigation:
Cusano Mutri (Region Napoli): Frage im Ort nach Hotel/B&B. Mopedfahrer geleitet mich zum einzigen B&B am Ortsrand. Leider öffnet keiner.
Telese Terme (Region Napoli): Selber Tag, bereits dunkel. Frage in einem Eiscafe nach einer Unterkunft, ein Polizist versucht mir den Weg zu erklären, daraufhin kommt ein Gast und geleitet mich mit Auto zum Hotel. Ich musste aber ganz schön strampeln um seine Stoßstange zu halten.
Milo (beim Ätna): Erreiche mühevoll spät den Ort. Erst gegessen. Gegen Mitternacht fertig, frage nach einer Unterkunft (kein Lust mehr Camping zu suchen und Zelt aufzubauen). Ein Gast wiederum geleitet mich mit Moped zu einem B&B (nur ca. 100 m entfernt) und wartet bis der Kontakt zur Gastwirtin hergestellt ist. (Übrigens tolles B&B mit dem sensationellen Erlebnis, das Spucken des Ätnas per Fernglas beobachten zu können.)
Auch außerhalb Italiens:
Guadeloupe (Karibik/F): Mit Rennrad und Rucksack vom Flughafen nachts, Ziel: Strand, nächster Tag Ziel: Festunterkunft für 2 Wochen (Gite). Ca. 500 Meter nach Flughafen Plattfuß. Junge Französin (Heimat Provence) im Auto frägt nach dem Schicksal, lädt mich auf, darf die Nacht in ihrer Wohnung verbringen, nächster Tag Fahrt in die Stadt für Schlauch kaufen und Unterkunft buchen. Es folgte noch Einladung zu einem befreundetem Ehepaar mit Essen und eine Gegeneinladung der Frau zum Essen in einem Restaurant. Am letzten Tag habe ich geholfen die Klebestreifen zum Schutz der Scheiben (Hurrikan) zu entfernen und sie hat mich noch zum Flughafen gefahren.
Colmar (Alsace): Suche die Jugendherberge (Osterzeit). Ein Jogger geleitet mich zur JH. (Leider ausgebucht, musste wieder in die Stadt für ein Hotel).
Espinosa (Nordspanien): Nach Kältepassfahrt und einem teurem Angebot im Ort zuvor suche ich eine Unterkunft. Ein Paar im Auto bemerkt meine etwas ratlose Suche. Das einzige Hotel habe ich gesehen, ist wohl zu teuer, was der Mann mir bestätigt (50-60 €). Ruft per Handy bei einer Dame an, die ein casa rurales führt. Das Paar geleitet mich mit Auto zum Haus und wartet, bis die Gastgeberin kommt. Mit 30 € gut erschwinglich und mit erstaunlich gutem Frühstück.
Wo ich ein GPS mal gebraucht hätte (gabs noch nicht): Als Speditionsfahrer mit Ladung in einem schwäbischen Industriegebiet. Suche eine Firma. Viele Arbeiter zu sehen. Alle Frageveruche gescheitert. Ursache: Keiner der Arbeiter konnte Deutsch. Manchmal kommt einem das eigene Land sehr spanisch vor.