Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriernder

Posted by: Durness

Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriernder - 11/15/07 09:34 PM

angesprochen sind Leute denen im Sommer, wenn sie Gas geben, so richtig schön die Brühe läuft und nicht diejenigen denen da mal ein Tröpfchen fällt

Zu mir
Wenn ich im Somer gut dabei bin läuft schon die Brühe

Zum Winter
Ich habe Funktionswäsche, softshell Jacke usw.
Ich kann bei diesem Wetter (0-5°) eine Stunde fahren,

dann wird
- das nasse Funktionsunterhemd (pro zero, craft) langsam kalt
- die innen feuchte Hose ( habe eine Norcap von Gonso mit Fu.U) langsam kalt
- die Füße ( mit x-mm Neopren ) feucht und kalt
- Haare wedren nasser und kälter, FU Mutze von Löfler
- Hände habe ich Null Porbs

Kurzum entweder komplett umziehen oder zeit nach hause zu kommen

Heute sprach ich mit einem Kollegen
Er erzählte mir was von Zwiebelprinziep &&&
Als ich mal genauer nachfragte, wie es feuchtigkeitsmäsig so nach 1 h bei ihm ist sagte er , im wesentlichen trocken, nur hier und da so ein Minifleck

Ich habe den Eindruck
Wenn jemand nicht schwitzt ist der ganze Kleiderkram easy zu handhaben


Wenn man viel schwitzt so wie ich, wird’s schwierig, sind touren über Stunden im Winter trotz bester Ausrüstung nicht drin.

Sicher es gibt in den Preodukten ordentliche unterschiede. So geht bei mir das pro zero mit abstand am besten.
Aber es wird nix so dass ich 2-3 Stunden fahren könnte und trocken und warm bliebe.
Auchg durch weniger anziehen erreichte ich nur den Punkt an dem ich gefroren habe

Ohne Berücksichtigung der Scheißintensität redet man wunderbar aneinander vorbei, da bin ich sicher

Mich würde interessiern ob andere die ordentlich schwitzen die gleichen Erfahrungen machen wie ich oder andere. Wenn ja welche?
Freue mich drauf

So frage ich mich z.B arbeiten manche ganz ohne Softshell o.ä. und wenn ja mit welchen Produkten bzw Materialien.
Ws ist winddicht genug und lässt mehr Feuchte durch als Shoftshell

Hg
Durness
Posted by: ulli82

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/15/07 09:46 PM

Hallo Durness

Dann fühl ich mich mal angesprochen grins

Kann dein Problem gut nachvollziehen. Aber mit dem Zwiebelprinzip komme ich ganz gut zurecht, da kann ich dann auch mal länger wie 2h unterwegs sein ohne zu frieren.

Ich machs immer so:
-Funktionsunterhemd
-langarmiges Funktionsshirt (fast so dünn wie das Unterhemd, genauso Atmungsaktiv)
-Fleecejacke (z.Zt. nur Microfleece, wenn noch kälter dann 200er)
-Regenjacke

Die Regenjacke deshalb, da sie fast winddicht ist und nicht gefüttert - im Gegensatz zu meiner Softshell.

An leichten Anstiegen wird dann die Regenjacke geöffnet. An steilen wird auch noch die Fleecejacke geöffnet. Und wenns extrem steil wird, halte ich an und zieh die Fleecjacke aus und packe sie in eine Tasche.

Funktioniert so eigentlich ganz gut.

Grüße

Matthias
Posted by: Anonymous

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/15/07 09:51 PM

Schwitz ja schon beim geringsten Bewegen. Also fühl ich mich auch mal angesprochen.
Ich radel zurzeit so: Simples T-Shirt was eh klatschnass wird und dadrüber 2 Fleece-pullis. Irgendwas billiges. Darüber ne dünne Regenjacke gegen den Wind. Die liegt aber nicht eng an beim normalen Radeln - nur bergrunter. Bergauf ist die ruckzug auf und kühlt halbwegs. Am Kopf ist es nen bisschen schwieriger. Da hab ich erst ein Buff auf und dann ein Filzhut (ganz praktisch bei Schnee). Das hält warm und ich bin nicht ganz so durchgenässt. Aber das Allheilmittel such ich auch noch.
Meiner minderen Meinung nach gibts sowas nicht, da wir einfach ZU nass sind. Das Wundermaterial ala Gore denkt doch bei uns der Regen kommt von innen zwinker

Claudius
Posted by: der Radlerprinz

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/15/07 10:04 PM

Ich weiß nicht, ob sich das Problem überhaupt ganz lösen lässt. Im Prinzip kommt es auf eine Balance an. Man muss sich m. E. so anziehen, dass man in den ersten 10/15 Minuten – bis die „Betriebstemperatur“ erreicht ist – etwas friert. Dann geht es für 30/40 Minuten ganz gut. Nach anderthalb Stunden Fahrt ist es bei diesem Wetter, ganz egal, was man anzieht, eben doch vorbei. Dann „ölt“ man. Ich denke, dass ist im Großen und Ganzen unabhängig von den verwendeten Materialien. – Die einzige Empfehlung, die ich geben könnte: Man sollte nicht möglichst dicke Klamotten anziehen, Zwiebel-Prinzip läuft m. E. auf das Gleiche hinaus, es nutzt nur etwas, wenn man sich irgendwann auch „schält“. Mein Tipp wäre vor allem auf Winddichtigkeit achten (Eine dünne Goretex-Jacke außen ist kein Fehler) und darunter etwas relativ Dünnes anziehen. Denn der Wind steigert das Kälteempfinden enorm.

Hab das alles übrigens gerade am eigenen Leib ausprobiert. Anderthalb Stunden von der Arbeit durch die Nacht geradelt wg. Bahnstreik.
schöne Grüße
Michael
Posted by: malte 68

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/15/07 11:15 PM

Moin

fühle mich zwar vom schwitzen nicht angesprochen, kenne das problem aber andersgelagert auch. bin neurodermitiker und kann, wenn die haut wund ist mal garnicht auf schwitzen (salz brennt auf der wunden haut).
mein ansatz: fahre nur mit winddichter weste, so daß die arme den körper kühlen können, während der torso warm bleibt. drunter habe ich zwiebelig funktionskram, den temperaturen angepaßt.
klappt für mich super, vllt aber auch, weil ich in den beugen am häufigsten hautprobleme habe.

gruß malte
Posted by: buche

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/15/07 11:33 PM

Hi Durness,

bei mir funktioniert gut, sehr viele Lagen Funktionswäsche zu tragen. Ich gehe derzeit mit zwei Funktions-Unterhemden, einem kurzärmeligen Shirt, einem langärmligen und einer Softshell-Jacke auf Tour (manchmal gegen den Wind zusätzlich noch eine Zeitung vor der Brust). Damit funktioniert der Schweiß-Transport recht gut. Über mehrere Stunden bin ich schön warm. Der Schweiß wandert dabei von innen nach aussen, d.h., die Unterhemden sind schön warm und fast trocken, während der Schweiß dann irgendwo am Rücken in der Softshell-Jacke hängenbleibt, weil es da am kältesten ist und der Abtransport stockt.

Erik
Posted by: gt-liebhaber

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/15/07 11:34 PM

Kenne ich auch, nur ich bin bei den jetzigen Temparaturen nach ner halben Stunde zu 50% durch...

Trage obenrum
-Craft Pro Zero Langarm
-Funktionsshirt kurz
-Softshelljacke

Trage untenrum
-Funktionssocken mit langem Schaft
-Funktionsshorts mit Polster
-Lange Funktionsunterhose
-Funktionstrekkinghose
-Winterradschuhe mit hohem Schaft und Neoprenbesatz

Handschuhe Roeckl Langfinger Standard
Unterhelmmütze
Helm

Meinen täglichen Arbeitsweg bewältige ich in etwa 25 Minuten, dann sind schon die Fingergelenke kalt, die Füße auch(wegen dem Wasser, was ständig gegen die Schuhe geht) und das CraftShirt zu 50% feucht und die lange Funktionsunterhose klamm.

Das ist doch eigentlich Zwiebelprinzip, was wir machen, anders gehts doch gar nicht...
Posted by: patrick_

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/15/07 11:42 PM

Am angenehmsten nass zu tragen ist Netzunterwäsche von Brynje, da merkt man die Nässe kaum, sie klebt nicht unangenehm an der Haut und wird nicht so kalt.

Windabweisend und mehr Feuchtigkeit durchlassend als eine Membranjacke ist einfach zu finden. Eine ganz normale Windjacke, die durch dicht gewebten Stoff den Wind abhält und nicht durch Plastikfolie. Kostet auch weniger.

Sehr ähnlich wie die Kombination aus beidem sind Pile+Pertex Jacken, wie es von Rab Carrington (heißt da Vapour Rise) oder Buffalo Systems gibt. Da ist kein Netz drin, sondern ein grobes Fleece, verhält sich aber ähnlich.
Posted by: Job

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 05:32 AM

In Antwort auf: Durness

Ohne Berücksichtigung der Scheißintensität redet man wunderbar aneinander vorbei, da bin ich sicher


gröööööl
listig

mag sein, aber das ist dann ein anderes thema.

job,
der sich fragt, ob solche Fehler tatsächlich unbeabsichtigt sind.
Posted by: fluxomatic

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 06:46 AM

In Antwort auf: Durness

So frage ich mich z.B arbeiten manche ganz ohne Softshell o.ä. und wenn ja mit welchen Produkten bzw Materialien.


Hi,

ich gehöre auch zu den vielschwitzern. Meine aktuelle Lösung:

- Kopf: Haare auf 3mm Abschneiden, dann hält da auch keine Nässe mehr. Je nach Wetter Baseballcap, Baseballcap + Buff oder Windstoppermütze. Auf jeden Fall immer! einen Ersatz.

- Oberkörper: War alles mit, bis ich das Ice-Breaker zeugs entdeckt habe. Ich habe nun ein Ice Breaker T-Shirt (dünnste Variante) unter allem. Dazu noch eine 10 Jahre alte JW Blizzard Softshell. nur mit den beiden Sachen ist es bei 4-5 Grad absolut angenehm zu fahren. Das gute an dem Softshell: Unterarm-RV.

- Beine: Immer schwierig: Lange Radfahrhose, Thermofleece (Gore) mit extra Knieschutz und da je nach Wetter dann noch eine Hose drüber (bloß nicht Winddicht!).

- Füsse: Sind sofort Eisklumpen (Liegerad+Click). Tchibo hat aber praktische beheizbare Einlagen. Dazu noch Thermoüberzieher.

Gruß,

H.C.
Posted by: Valerio

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 07:19 AM

In Antwort auf: buche

Ich gehe derzeit mit zwei Funktions-Unterhemden, einem kurzärmeligen Shirt, einem langärmligen und einer Softshell-Jacke auf Tour (manchmal gegen den Wind zusätzlich noch eine Zeitung vor der Brust).


Kleiner Tipp zur Zeitung: Es gibt auch Funktionsshirts (sowohl kurz, als auch langärmlig), die sind vorne am Körper zweilagig, jedoch nicht hinten und auch nicht an den Armen. Die wurden extra für Radfahrer entwickelt.
Posted by: ulli82

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 07:39 AM

Zitat:
Das ist doch eigentlich Zwiebelprinzip


Na ja.... Noch nicht so ganz. Am Oberkörper trägst du 3 Lagen. Also quasi die Standardausrüstung. Unter Zwiebelprinzip verstehe ich zumindest ab 4 Lagen aufwärts.

In deinem Bsp. wäre ein Übergang von der recht warmen Softshell zu einer weiteren dünnen Isolationsschicht und einer dünnen, atmungsaktiven und fast winddichten - oder auch ganz winddichten - Schutzschicht ein möglicher Weg in Richtung Zwiebelprinzip.

Zwiebelprinzip heißt aber auch, wie hier bereits jemand schrieb, dass man die Schichten kombiniert. Sprich, dass man nicht die ganze Zeit so unterwegs ist wie man losgefahren ist.

Grüße Matthias
Posted by: ulli82

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 07:48 AM

Zitat:
Man muss sich m. E. so anziehen, dass man in den ersten 10/15 Minuten – bis die „Betriebstemperatur“ erreicht ist – etwas friert.


Meiner Erfahrung nach ist das nur für kürzere Fahrten - bspw. die tägliche Fahrt zur Uni/Arbeit - empfehlenswert.

Wenn ich aber zu einer längeren Tour starte möchte ich mich von Anfang bis Ende wohlfühlen - und dazu ist es wichtig nicht zu frieren.

Auch hier greift wieder das Zwiebelprinzip. Zum Start trage ich einfach eine zusätzliche Schicht, die ich ausziehe, sobald ich auch nur den kleinsten Anflug von Hitze verspüre. Also noch bevor ich anfange zu schwitzen, denn wenn man erstmal richtig schwitzt ist es zu spät.

Zitat:
Dann geht es für 30/40 Minuten ganz gut. Nach anderthalb Stunden Fahrt ist es bei diesem Wetter, ganz egal, was man anzieht, eben doch vorbei.


Wenn ich frierend starte erreiche ich nach dieser Zeit wieder einen Punkt andem ich friere. Dann bin ich froh, wenn ich noch ne Schicht in ner Tasche habe.

Zitat:
Dann „ölt“ man. Ich denke, dass ist im Großen und Ganzen unabhängig von den verwendeten Materialien.


Auch dies kann man bei richtiger Anwendung des Zwiebelprinzips verhindern. Ich bin auch schon nur mit Schutzschicht und Unterhemd gefahren, wenn die Anstrengung und somit die Transpiration zu extrem wurden.

Du hast Recht, es gibt kein Material was das Schwitzen verhindern kann. Aber die Materialien unterscheiden sich zum Teil sehr stark darin, wie schnell sie den fabrizierten Schweiß in die nächste Schicht ableiten.

Grüße Matthias
Posted by: natash

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 08:03 AM

In Antwort auf: Valerio

In Antwort auf: buche

Ich gehe derzeit mit zwei Funktions-Unterhemden, einem kurzärmeligen Shirt, einem langärmligen und einer Softshell-Jacke auf Tour (manchmal gegen den Wind zusätzlich noch eine Zeitung vor der Brust).


Kleiner Tipp zur Zeitung: Es gibt auch Funktionsshirts (sowohl kurz, als auch langärmlig), die sind vorne am Körper zweilagig, jedoch nicht hinten und auch nicht an den Armen. Die wurden extra für Radfahrer entwickelt.

genau. Die fühlen sich an wie eine Zeitung - aus Plastik. Dafür sind sie erheblich teurer....
LG Nat, die nur bei ordentlichen Steigungen schwitzt(davon aber austreichend vor der Haustür hat).
Posted by: Anonymous

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 09:13 AM

In Antwort auf: Valerio
Es gibt auch Funktionsshirts (sowohl kurz, als auch langärmlig), die sind vorne am Körper zweilagig, jedoch nicht hinten und auch nicht an den Armen.

Und das sind nicht die schlechtesten. Fahre selbst mit einem solchen und bin damit hochzufrieden.
Posted by: Christel

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriernder - 11/16/07 09:50 AM

Im Winter ist es wichtig, möglichst trocken zu bleiben - was natürlich wesentlich einfacher gesagt ist, als getan. Ich kenne die Regel, daß man nach ca. 10 Minuten anhalten sollte und alles, was einem dann zu warm vorkommt, ausziehen; was natürlich voraussetzt, daß man mehrere kombinierbare Schichten anhat. Das deckt sich mit dem, was andere schon gesagt haben (man kann natürlich auch gleich etwas dünner angezogen losgehen/-fahren).

Ich kenne jetzt deine Softshell nicht, aber vieles, was unter der Bezeichnung läuft, finde ich ziemlich dick - häufig zu dick, als daß man ausreichend Flexibilität für unterschiedliche Wärmeanforderungen hätte. Ideal ist nach meiner Erfahrung (weniger vom Radfahren als von sonstigen winterlichen Aktivitäten) eine gute, möglichst eng am Körper anliegende lange warme Unterwäsche als unterste Schicht und eine stark windabweisende oder -dichte oberste Schicht. Dazwischen kommen dann eine oder zwei dünne Lage zur Isolation - häufig braucht man bei intensiver Bewegung auch gar nichts weiter oder nur eine zusätzliche dünne Zwischenschicht.

Ich persönlich bevorzuge Merino-Unterwäsche, Odlo & Co. finde ich aber auch in Ordnung.

Christine
Posted by: ethnowolfi

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 10:04 AM

Kleiner Tip von einem, der auch zur Schweißerfraktion gehört und der weiß, dass sich andere Menschen gar nicht mal vorstellen können, wie sehr unser eins überhaupt schwitzen kann. Zu all den anderen Vorschlägen, die hier schon vorgetragen wurden und aus denen du dir vielelicht das eine oder andere herauspicken kannst:
Nimm dir einen Pulsmesser mit und fahr nach Puls. Zumindest bei mir ist es so, dass fünf SChläge mehr oder weniger über schwitzen oder nciht schwitzen entscheiden. Das verlangt u. U. Zurückhaltung, aber du kannst dich ja mit dem Stichwort "submaximales Training", oder wie das heißt, entschuldigen. Fahr dann halt auf Ausdauer und nicht auf Spitzenleistung. Wenn du nach zwei, drei Stunden wieder auf dem Heimweg bist, kannst du ja die letzte Stunde reintreten, wie es dir Spaß macht, dann macht das Schwitzen nix mehr, weil du ja anschließend zu Hause bist. Das erfordert natürlich ein bisschen STreckenkenntnis und Erfahrung, wie lange man braucht. ABer ein Vielfahrer wie du kriegt das bestimmt hin. Das mit dem Puls wird nicht gleich beim ersten mal klappen und da diese SChwelle von der jeweiligen Tagesform abhängig ist, wirst du sie immer wieder neu austesten müssen. Das heißt aber auch: Selbst bei einer Steigung unter dieser Pulsschwelle bleiben, weil bereits drei Minuten drüber -- zumindest bei mir -- reichen, dass der Saft läuft.
Viel Glück und Spaß beim Winterradeln, Wolfi
Posted by: Helm

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriernder - 11/16/07 10:40 AM

Habe auch noch keine Lösung gefunden. Zwiebelprinzip hilft etwas. Solange man gut arbeitet ist es ja nicht schlimm aber bei Abfahrten oder weniger anstrengenden Passagen wird es kalt. Deshalb nehme ich auf längeren Touren immer ein Ersatzhemd mit und wechsel die erste Schicht bei Bedarf. Die Zeit dafür ist das Wohlfühlen wert. Das nasse Hemd befestige ich so, dass es während der Fahrt trocknen kann. An den Beinen trage ich eine normale windabweisende Wanderhose. Die sitzt nicht so eng und ist daher ausreichend belüftet. Erst ab -5°C brauche ich eine lange Fließunterhose.

Hatte vor einigen Jahren mal eine extrem warme Jacke, die ich nach dem Aufstieg über die anderen Sachen gezogen habe. Die hielt trotz innerer Nässe warm, füllte aber auch einen ganzen Ortlieb Frontroller.

Friere übrigens auch im Sommer in feuchter Wäsche!
Gruß
Helmut
Posted by: gerold

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 04:50 PM

Auf längeren Ausfahrten (+ 2 Stunden) nehme ich mir einfach ein 2. Funktionsunterhemd + Stirnband + manchmal auch Handschuhe mit und wechsel (wenn es sein muss im Wald) nach ca. 1 Stunde.

Bei mir ist es so, dass ich in der ersten Stunde bzw. am ersten Berg stark schwitze, nachher ist es nicht mehr so schlimm (auch wenn weitere Anstiege folgen). Auch wenn die weiteren Schichten feucht sind - ein trockenes Unterhemd und Stirmband ist sehr angenehm und die paar Sekunden in der Kälte sind auszuhalten.

Meine Winterhemden sind von Löffler - recht dick, angenehm zu tragen aber stinken ziemlich (aber Katzen sind von dem Geruch begeistert....).

Dank den Winterradschuhen ist mir Kälte in den Füßen de facto unbekannt - wenn es ganz kalt ist (unter - 5) dann kommen halt noch Neopren-Überschuhe dazu.

Ich hab im Winter immer einen Mini-Rucksack für die Ersatzsachen mit, den spüre ich kaum.

Gute Fahrt wünscht Gerold
Posted by: Valerio

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 05:04 PM

In Antwort auf: gerold

Auf längeren Ausfahrten (+ 2 Stunden) nehme ich mir einfach ein 2. Funktionsunterhemd + Stirnband + manchmal auch Handschuhe mit und wechsel (wenn es sein muss im Wald) nach ca. 1 Stunde.



Auweia, das kann im tiefsten Winter aber ganz schön kalt werden. Da muss man schnell sein.

In Antwort auf: gerold


Meine Winterhemden sind von Löffler - recht dick, angenehm zu tragen aber stinken ziemlich (aber Katzen sind von dem Geruch begeistert....).



Ach, du bist das, dem die vielen Katzen immer nachlaufen... ich dachte, dieser Katzenradler vom Hameln hat Whiskas in den Taschen oder so.

lach

Scherz beiseite: Dieses Phänomen gibt es öfters, dass Funktionswäsche einen Hang zur Stinkigkeit hat. In Test von Funktionswäsche in Fachzeitschriften ist der Geruchsfaktor mittlerweile sogar ein Kriterium geworden.
Posted by: Anonymous

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriernder - 11/16/07 05:52 PM

hallo Durness,

jau! Da fühl ich mich auch angesprochen. Ich hab aktuell nicht alle Beiträge hier mitgelesen, hab aber hier viel Erfahrung:

Du mußt durch Experimentieren unbedingt selbst zu einer eigenen Meinung kommen und dabei mindestens folgende Tatsachen+Tips berücksichtigen:

1. Du kommst nicht umhin, Deinen Fahrstil der Witterung anzupassen - umgekehrt wirds nicht funktionieren
2. Auf der blanken Haut dürfen keine Textilien liegen, die im nassen Zustand auf der Haut kleben, also keinesfalls ein Baumwoll T-Shirt - lieber luftgefüllte Fasern: evtl. ein Fleece-Shirt
3. Unbedingt eine wärmende Wollmütze aufsetzen, noch bevor Du auskühlst
4. Es darf kein Fahrtwind durch die Rumpfbekleidung, also Windstopper
5. evtl. gibts Thermosflaschen zum Radfahren, da sollte dann heißer Tee oder Suppe drin sein
6. wenn Du Bergabstrecken einplanst, dann denk über sowas wie einen Nierengurt nach
7. sorge dafür, daß Du relativ gleich bei Deiner Heimkehr etwas heißes zum Trinken oder Essen auf dem Tisch hast

Schwitzen kann und soll man nicht aufhalten.
Hoffe, ich konnte etwas helfen.

Grüße,
Hobo61
Posted by: gerold

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 07:46 PM

In Antwort auf: Valerio

Scherz beiseite: Dieses Phänomen gibt es öfters, dass Funktionswäsche einen Hang zur Stinkigkeit hat. In Test von Funktionswäsche in Fachzeitschriften ist der Geruchsfaktor mittlerweile sogar ein Kriterium geworden.


Allerdings riechen die Löffler-Unterhemden neuerer Generation weniger (sind aber auch etwas dünner und weniger warm) - die alte Tanstex-Schiunterwäsche stinkt am schlimmsten. Aber ich werde jetzt den Tip mit dem Tropfen Teebaumöl in die Waschmaschine aufgreifen - dann müssen sich die Katzen etwas anderes suchen...

Gruß Gerold
Posted by: Durness

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 09:12 PM

vielen Dank für eure Berichte und Tips.

sie zeigen mir aber auch dass ich nicht alleine bin und das ist sehr angenehm.

Ich kam auf die Frage, weil ich probiere und probiere und andere dann schreiben dass sie tagelang durch Finnland bei -10 fahren und nachts zelten??? Und ich hier son Gedöns habe

Nun was bei mir so an kam

Zwiebel
Mit den Zwiebelschichten werde ich mich etwas intensiver probieren
Bislang hatte ich da ab 10° Funktionshemd, recht dickes Flies und Softshelljacke. Das sind wohl zu wenig Schichten

Dem Tipp mit 2 Funktionsunterhemden werde ich mal nachgehen.
Bzgl Funktionshemnden habe ich einiges probiert und komme mit dem Por Craft mit abstand am Besten klar.



Zu Netzthemd

Früher gab´s von Craft ein Netzhemd zum Funktionshemd.
Heute gibt´s das leider nicht mehr
Wo gibts heute welche?

Funkt.- Hemnd vorn 2 lagig
wie heißt das?

Schuhe
Gerold welche Winterschuhe hast du?


Umziehen.
Ja das mache ich heute so. Nach 1 h Wechsel , nach 2 h Ankunft.


Hg
Durness
Posted by: joerg721

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/16/07 09:29 PM

In Antwort auf: Hobo61

Du kommst nicht umhin, Deinen Fahrstil der Witterung anzupassen - umgekehrt wirds nicht funktionieren

Das würde ich auch auf jeden Fall sagen, auch deine anderen Hinweise finde ich alle richtig.
All die (sicher sinnvollen!) Klamottentipps sind gut, aber wichtig ist mMn auch, sich im Winter einfach ein bisschen zurückzunehmen.
Ich schwitze auch ziemlich stark. Wenn ich im Teutoburger Wald unterwegs bin, dann habe ich ein ständiges Auf und ab, also erst den Berg hoch ächzen und dann die rasante Abfahrt, außerdem meistens auch noch einen Teil Stadtverkehr mit dem Wechsel zwischen zügigem Fahren und Ampelstopps etc.
Ich habe dann alle paar Minuten das Gefühl, ich müsste mich umziehen, entweder weil mir zu warm oder weil mir zu kalt ist. Das ist einfach durch das Terrain bedingt, jedenfalls habe ich noch keine optimale Klamottenkombination dafür gefunden. Ich kann das Problem aber minimieren, wenn ich die Belastung senke und dadurch schlicht weniger schwitze. Das heißt für mich auch, im Winter steile Anstiege so gut es geht zu meiden.
Das erfordert natürlich eine etwas diszipliniertere Fahrweise, ich gebe zu das fällt mir schwer. grins
Posted by: Shimpagnolo

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriernder - 11/16/07 11:17 PM

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Unterhemden aus naturbelassener Schafwolle mit ca 30% Seidenanteil gemacht.
Vorteile:
+ kann Feuchtigkeit aufnehmen
+ wärmt auch in nassem Zustand
+ stinkt nicht (daher auch für Mehrtagestouren geeignet bei denen man nicht waschen kann)

Nachteile:
- kann je nach persönlichem Empfinden auf der Haut kratzen (vor allem bei 100% Wolle)
- nicht ganz so robust wie Chemiefasern

Richtige Pflege ist wichtig:
Nur ganz, ganz selten von Hand waschen, nach der Ausfahrt nur an der frischen Lust auslüften lassen - das reicht vollständig!

Gruss
Joachim
Posted by: gerold

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/17/07 05:27 AM

In Antwort auf: Durness


Schuhe
Gerold welche Winterschuhe hast du?


Am RR Northwave Polar, am MTB den Shimano das Vorgängermodell vom SH MW-02 ("Allwetterschuh") - bin mit beiden sehr zufrieden, habe allerdings die serienmäßigen Einlegesohlen gegen dickere mit dünner Alu-Schicht unten eingetauscht.

Gegen Nässe/Kälte am Unterleibsbereich/Hintern hilft eine kurze Regenhose (meine ist von Vaude, gibts aber auch von Löffler) über die lange Hose gezogen - damit wirst du zwar keinen Stylingpreis gewinnen, aber vielen Leuten begegne ich auf meinen Wintertouren nicht.

Was das Umziehen unterwegs betrifft - das ist in einer Minute erledigt, wobei mir das Rad als Kleiderständer dient, hört sich schlimmer an, als es in der Praxis ist. Um dich daran zu gewöhnen, kannst du ja bei den ersten Ausfahrten Buswartehäuser, Tankstellen, Hütten etc. aufsuchen - aber die paar Sekunden mit nacktem Oberkörper hält man schon aus (zumindest als sporadischer Sauna-Gänger). Die Abfahrt mit trockenem Leibchen entschädigt für ev. erlittene Kälteschocks...

Wenn es wirklich sehr kalt ist, nimm auch ein 2. Stirnband (oder Mütze) und Ersatzhandschuhe mit. Entsprechende Bodenverhältnisse vorausgesetzt unterscheiden sich meine Wienerwald-MTB-Wintertouren was HM betrifft nicht wesentlich von meinen Sommerrunden.

Viel Spass im Schnee wünscht Gerold (dieses Wochenende aber auch Langlaufski unterwegs....)
Posted by: macrusher

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/17/07 10:41 AM

In Antwort auf: ethnowolfi

Nimm dir einen Pulsmesser mit und fahr nach Puls. Zumindest bei mir ist es so, dass fünf SChläge mehr oder weniger über schwitzen oder nciht schwitzen entscheiden. Das verlangt u. U. Zurückhaltung, aber du kannst dich ja mit dem Stichwort "submaximales Training", oder wie das heißt, entschuldigen.


Super Tipp!!!
Ich hatte mal vor einiger Zeit ein aehliches Thema gepostet, worauf ein Hollaender meinte, dass ich irgendwas falsch machen wuerde, wenn ich mich beim Paesse fahren nassschwitzte... Muss wohl an den hollaendischen Paessen liegen mit denen ich keine Erfahrung habe/hatte. Aber im Ernst: Das Ganze funktioniert doch nur in der Ebene. Wenn's mal ueber laengere Zeit ordentlich den Berg hoch geht ist halt Schluss. Da kannst dann nur noch alle 50m anhalten und warten bis der Puls wieder abgefallen ist. Dummerweise hast du ab nem bestimmten Punkt dann die Wahl ob du lieber schwitzt oder lieber andere unangenehme Begleiterscheinungen des Bergradelns in Kauf nehmen willst, z.B. das "Brennen" beim Anfahren...
Posted by: chef

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/17/07 11:36 AM

hallo,

weil es nur einmal kurz angesprochen wurde, hier noch mal kurz meine variante.

bei den von dir angegeben 5°C trage ich eine trägerhose von gonso und das N2S phantom plus von gore. am hals noch ein buff damit der wind nicht reinzieht, ein zweites buff am kopf mit einem winddichtem stirnband und das wars. das kostet beim losfahren immer kurz überwindung, das es sich schon ziemlich kühl anfühlt, aber nach 5 min bin schön warm und nach 15min kann ich sogar anfangen das trikot zu öffnen falls es zu warm wird und/oder bergauf geht.
der vorteil ist, sobald ich das trikot nur 5cm öffne, strömt schon genug kühle luft ein und das buff hält gleichzeitig den hals warm.
fahre nun schon über 4 jahre so und bin bisher von erkältungen verschont geblieben.

mit einem weiteren fleecepulli und einem dicken softshell wie von dir beschrieben, würde ich mich auch totschwitzen und käme wahrscheinlich keine 5 km ohne hitzekollaps.

da das aber wie alles hier sehr subjektiv ist, soll das nur als anregung dienen es mal zu probieren. wie gesagt, es kostet etwas überwindung so leicht bekleidet in die kälte zu fahren, aber man hat eh immer noch eine jacke als reserve dabei.

viel spaß beim ausprobieren

christian
Posted by: Deul

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/17/07 11:46 AM

Wennich das so sehe bst du zu dick angezogen.

Ich trag folgendes:

12 - 8 Grad
Funktionsunterhemd, Fleecejacke
Dünne ärmellose Sommerweste (Gore).
Regenhose

8-0 Grad
Funktionsunterhemd, Fleecejacke
Ärmellose Winterweste (Gore).
Gonso Winterhose
Ab 5 Grad Neoprenüberschuhe

Unter dem Helm einen Buff bis ca 5 grad, dann ne Gore Unterziehmütze.

Bei starkem Wind die Regenjacke drüber, dann die Witerweste ab 5 grad sonst die Sommerweste.

Unter Null Grad
Funktionsunterhemd, Fleecejacke
Winterjacke (Gore).
Gonso Winterhose evtl noch ne Regenhose drüber wenn es unter - 5 Grad ist
Neoprenüberschuhe

Gruss
Detlef
Posted by: wusele

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/17/07 08:31 PM

Hallo,

ich habe mir im Winter einen anderen Fahrstil angewöhnt - es klappt zwar meistens aber nicht immer :-)
Ich fahre langsamer, die vielen Schichten des Zwiebelprinzips hemmen ja auch ein wenig die Bewegungsfreudigkeit. Man muss auch mehr auf den Weg- oder Straßenzustand achten ( Eis und Schnee), auch das verlangsamt die Fahrt. Wenn es mir gelingt nicht all zu viel zu schwitzen halte ich es dann bei 0°C schon mal 3- 4 Stunden aus. Eine Thermosflasche mit warmen Tee dabei zu haben ist dann sehr angenehm.

Grüße Gudrun
Posted by: Durness

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriernder - 11/20/07 09:04 PM

der Tip mit mehreren Funktionshemden funktioniert bei mir sehr gut. War für mich das Beste aus dem ganzen. Danke
hg
Durness
Posted by: jörn w.

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/21/07 09:05 AM

Da ich auch bei körperlicher Betätigung sehr schnell ins schwitzen komme, darf ich hier ja auch meine Meinung kundtun.

Ich ziehe folgendes an: Funktionsunterwäsche, darüber ein normales kurzärmeliges Funktionshemd und darüber einen Fleecepullover mit Gore-Windstopper und hohem Kragen. Die Temperatur wird nur minimal über den hohen Kragen geregelt. Der Kopf bekommt eine Fleecemütze ohne Windstopper auf, Haare stören mich schon lange nicht mehr listig
Unten kommt eine Hose mit Windstopper zum Einsatz und bei Bedarf zusätzlich eine lange Funktionunterhose statt der kurzen.
Mit der Temperatur der Füße habe ich keine Probleme, da ich noch zu den leider Aussterbenden gehören, die mit Haken und Riemen fahren und somit freie Auswahl in der entsprechenden Fußbekleidung haben grins
Die Hände bekommen auch Fleece mit Windstopper.
So gekleidet kann ich auch nach einer Stunden oder mehr extrem schweißtreibender Fahrt ein lockeres und auch schon mal längeres Päuschen einlegen, ohne dass mir kalt wird!
Alle Sachen habe ich bei einem großen Outdoorausstatter gekauft, die sich mit Textilien für körperlich Aktive bestens auskennen.

Regensachen habe ich nicht, da diese bei mir schon nach 10 Minuten in Ruhelage von innen naß werden. Von daher verstehe ich hier einige Beiträge nicht: wer mit Regensachen Rad fahren kann, kann kein leicht schwitzender Mensch sein.

Wichtig ist bei mir, dass ich durch Windstoppermembrane den Wind nicht an den Körper lasse, denn dann wirds kalt.
Also, auf einige ausgesuchte Klamotten beschränken, nicht wie im Bereich "Unsere Räder" oft gezeigt, je mehr Gerödel dran, desto besser zwinker

Gruß

Jörn
Posted by: veloschaum

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/25/07 06:52 PM

ich möchte mal zwei Punkte ansprechen, die ich essentiell finde:
1. Kleidung muss wärmen, auch wenn sie bereits durchgeschwitzt ist. Das kann der gesamte teure Plastkkram nicht, aber Wolle. Die Woll-Seiden-Mischung ist sicher sehr angenehm, aber teuer.
Ich möchte eine Lanze für Angora-Unterwäsche von Aldi brechen (war vor 2 Wo. bei Aldi süd). Die sind preismässig ok und zwar ohne Seide, aber die wärmen und stinken nicht (keine Katzenansammlungen grins !
2. Meist schwitzen wir, weil wir uns zu warm anziehen! Ich bin heute 3,5 Std. mit normalem Hemd und einer Tschibo Wollweste und Goretex-Anorak drüber bei ca 5 Grad + im Pfälzer Wald gewesen. Viel Steigung gemacht und wenig geschwitzt. Daher: meist sind wir overdressed und ich stimme dem Beitrag zu: entweder bei dem geringsten Anflug von Wärme ausziehen oder einkalkulieren, dass man die ersten paar km friert (so mach ichs).

Gruß Ivo
Posted by: jörn w.

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/26/07 08:27 AM

In Antwort auf: veloschaum
Kleidung muss wärmen, auch wenn sie bereits durchgeschwitzt ist. Das kann der gesamte teure Plastkkram nicht, aber Wolle.


erstaunt

Du meinst also, wenn Wollkleidung durchgeschwitzt, also naß ist, wärmt sie, obwohl Wind bis auf die Haut kommt und hier hohe Verdunstungskälte bewirkt, da Wolle nun mal die Feuchtigkeit bis zur Sättigung aufnimmt und nicht von der Haut wegleitet?

Und die Erde ist eine Scheibe cool

Oder sprichst Du von naturbelassener Tierwolle, die noch die natürliche Fettschicht auf den einzelnen Haaren hat?

Diese macht allerdings durch entsprechenden Geruch auf sich aufmerksam listig

Gruß

Jörn
Posted by: jörn w.

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/26/07 08:36 AM

In Antwort auf: veloschaum
Meist schwitzen wir, weil wir uns zu warm anziehen!


Hochtranspierierende eben nicht nur dann, sonder auch bei körperlicher Betätigung obwohl man sich "zu kalt" anzieht!!

Ich denke mal, deswegen wurde ja auch, wie ganz am Anfang dieses Threads steht, um Erfahrungen eben Hochtranspirierender gebeten, zu denen Du anscheinend überhaupt nicht gehörst grins

Jörn
Posted by: Valerio

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/26/07 08:57 AM

In Antwort auf: jörn w.

Du meinst also, wenn Wollkleidung durchgeschwitzt, also naß ist, wärmt sie, obwohl Wind bis auf die Haut kommt


Wie wär's, wenn man über der Wolle eine dünne, winddichte Schicht trägt (zum Beispiel eine Jacke)?

Wer sagt, dass man NUR ein Wolloberteil tragen soll?
Posted by: jörn w.

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/26/07 11:28 AM

In Antwort auf: Valerio
Wie wär's, wenn man über der Wolle eine dünne, winddichte Schicht trägt (zum Beispiel eine Jacke)?


Die Verdunstung unterbleibt größtenteils und somit auch die dadurch verursachte Kühlung. Trotzdem hast man dann im Extremfall eben mit Feuchtigkeit (Schweiß) gesättigte Wollsachen an. Da Wasser (in diesem Fall Schweiß) Wärme oder Kälte besser leitet als Luft, ist die Isolationswirkung extrem niedrig, also am Körper kalt, unter Umständen zu kalt.
Minimal besser ist das Ergebnis bei einer winddichten, aber atmungsaktiven Schicht. Trotzdem hat man das Problem der nassen Wollsachen.

Wolle nimmt Feuchtigkeit im Vergleich zu Kunstfasern relativ langsam auf, speichert viel und gibt relativ langsam ab.
Kunstfaser nimmt schnell auf, speichert sehr wenig und gibt schnell ab, "leitet" also die Feuchtigkeit von der Haut ab.

In Antwort auf: Valerio
Wer sagt, dass man NUR ein Wolloberteil tragen soll?


Niemand.

Gruß

Jörn
Posted by: veloschaum

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/26/07 04:35 PM

Hallo Jörn, ich wollte noch einmal antworten. Ich gehöre zu den Vielschwitzern. Vielleicht sollte sich am besten jeder selbst einschätzen!
Ich bin mir überzeugt, dass feuchte Wolle noch wärmt. Ich weiß mich da in Gesellschaft mit dem Allein- und Weltumsegler Wilfried Erdmann, der den Fliesen unterschiedlicher Ausstattung immer die Strickware vorzieht. Allerdings richtig ist auch, wenn mann durchgeschwitzt und richtig naß ist und sich aufhört zu bewegen, dann kühlt man relativ rasch durch.
Gruß Ivo
Posted by: HyS

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/26/07 04:42 PM

Zitat:
Ich bin mir überzeugt, dass feuchte Wolle noch wärmt.

Das ist so, davon sind auch sehr viele Bergsteiger überzeugt.
Ich benutze Wolle auch im Winter, sogar als Unterwäsche.
Posted by: jörn w.

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/26/07 06:24 PM

Ich lerne gerne dazu, aber zwinker

wenn ich richtig durchgeschwitzt bin, eine kleine Pause mache und dann mit der Hand die Kleidung z. B. auf dem Rücken an die Haut drücke, ist feuchte Wolle wesentlich kälter als die weniger feuchte, weil Feuchtigkeit ableitende, Funktionswäsche.

Aber gut, die Erde ist ja auch nicht absolut rund, sondern auf Grund der Fliehkraft ja auch minimal oval zwinker

Und richtig, jeder muß das für sich entscheiden.

Munter bleiben.

Jörn
Posted by: Thomas S

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/26/07 08:22 PM

Hallo Jörn,

ich habe leider keine Erfahrung mit Woll-Klamotten. Aber ich vermute es gibt da genauso große Unterschiede wie bei Kunstfaser-Sachen. Es kommt sehr auf die Verarbeitung des Materials an. Es gibt bei Kunstfaser-Wäsche durchaus auch welche, die klatschnass auf der Haut kleben. Andere wiederum nehmen kaum Wasser auf.

Vielleicht hast Du mit Wolle nur Pech gehabt. Und die Wolle-Befürworter haben eher die guten Erfahrungen gemacht.
Posted by: Martina

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/27/07 07:44 AM

In Antwort auf: Thomas S

Und die Wolle-Befürworter haben eher die guten Erfahrungen gemacht.


Mein Mann hat sich auch ein Wollunterhemd zugelegt und ist sehr angetan. Der größte Nachteil von Wolle ist für mich, dass ich noch kein Wollkleidungsstück gesehen habe, das ich an empfindlichen Körperstellen direkt auf der Haut ertragen kann. Das gilt auch für besagtes Wollunterhemd, das sich auf den ersten Griff eigentlich nicht schlecht anfühlt. Meinem Mann, der eigentlich die empfindlichere Haut hat, macht das widerum gar nichts.

Martina, das Gegenteil von hochtranspirierend und daher ansonsten in diesem Thread nicht kompetent.
Posted by: ethnowolfi

Reine Merinowolle in der Waschmaschine waschen? - 11/27/07 10:41 AM

Servus Leut,
nachdem wir das Thema Wolle versus Kunstfaser ja schon an anderen Stellen diverse Male diskutiert haben, habe ich mir im Sommer ein Unterhemd gekauft: Reine Merinowolle von Orthovox. Bin sehr zufrieden damit: Aber kann man das auch in der Maschine waschen? Gut, unterwegs ist eh Handwäsche angesagt, das ist klar. Aber zu Hause? Jedes Mal im Waschbecken waschen? Im Etikett steht, waschbar in der Maschine bis 40 Grad. Der Verkäufer meinte aber, besser mit der Hand waschen. Wer hat da Erfahrungen? Ich will nämlich nicht, dass ich mein 55 Euro-Teil als Jugendleiberl wieder aus der Waschmaschine bekomme. Darf ich mich trauen? Hat wer Langzeiterfahrungen? Leben die Dinger länger mit sanfter Handwäsche?
Liebe Grüße, Wolfi
Posted by: Skip

Reine Merinowolle in der Waschmaschine waschen? - 11/27/07 02:07 PM

Hallo Wolfi,
Zitat:
Leben die Dinger länger mit sanfter Handwäsche?

So sanft kannst du mit deinen Händen zu deinem Leiberl gar nicht sein, wie es eine gute Waschmaschine mit entsprechendem Wollprogramm ist. Jedenfalls habe ich sowas mal im Zusammenhang mit Tests von Waschmaschinen gelesen. Wichtig ist meiner Meinung nach, ausschließlich ein Wollwaschmittel zu benutzen, am besten ein rückfettendes. Erfahrungen habe ich mit 2 Orthovox Walktourenjacken, die nach ca. 10 Jahren noch immer wie neu aussehen und sich nicht in der Größe verändert haben. Wurden allerdings nicht allzuoft gewaschen. Viel häufiger habe ich Ice Breaker Unterwäsche wie auch Wollunterwäsche anderer Hersteller mit der Maschine gewaschen, ohne daß mir irgendetwas Negatives aufgefallen wäre. Ein minimaler Schrumpfungsprozeß - laut Hersteller bis etwa 5 Prozent - ist aber einzukalkulieren, dies trifft aber genauso auf Handwäsche zu. Das Schleuderprogramm für Wolle habe ich immer deaktiviert, ich lasse die Wolle immer auf einem Ständer mit untergelegtem Handtuch etwa 2 - 3Tage lang trocknen, da ich sonst eher Bedenken hinsichtlich des Ausleierns hätte.
Gruß, Helmuth
Posted by: ethnowolfi

Re: Reine Merinowolle in der Waschmaschine waschen - 11/27/07 09:58 PM

Merci für die klare Auskunft. Ich werde es dann mal so versuchen. Meine Bauknecht hat einen Wollwaschgang, bei dem ich die SChleuderphase extra einschalten müsste. wenn es nicht klappt, dann weiß ich, wer schuld ist, gell.
Liebe Grüße, Wolfi
Posted by: Franco

Re: Winter - Klamottenerfahrungen hochtranspiriern - 11/28/07 01:47 AM

In Antwort auf: Durness

So frage ich mich z.B arbeiten manche ganz ohne Softshell o.ä. und wenn ja mit welchen Produkten bzw Materialien.
Ws ist winddicht genug und lässt mehr Feuchte durch als Shoftshell

Ullfrotte Thermounterwäsche (ich benutze das 200g/m Gewebe) + Windstopper Jacke. Diese soll aber das Windstopper Gewebe nur vorne haben, im Rücken muss der Stoff aus feinem Netz bestehen. Meine ist von Mybike, einem italienischen Hersteller.
Übriger Vorteil: du wirst nicht so stark stinken, und damit ist bei Friertemperaturen ein kurzer Aufenthalt in der Kneipe auch möglich zwinker
Posted by: Christel

Re: Reine Merinowolle in der Waschmaschine waschen - 11/28/07 08:10 AM

Ja, du kannst die Sachen in der Maschine waschen. Ich habe zwar Icebreaker und Smartwool, das sollte aber Ortovox genauso gelten. Ich stecke sie allerdings - wie andere empfindliche Sachen auch - vorsichtshalber noch in ein Wäschenetz, damit sie nirgends hängenbleiben. Manchmal wasche ich auch mit der Hand; zum einen lohnt es sich nicht, wegen einem oder zwei Teilen den Schonwaschgang anzumachen, zum anderen habe ich eine alte Maschine, die nicht immer so ganz behutsam mit der Kleidung umgeht.

Christine
Posted by: ethnowolfi

Re: Reine Merinowolle in der Waschmaschine waschen - 11/28/07 09:10 AM

Moin Christine,
vielen Dank für den Hinweis. Aha, also Wäschenetz kaufen (Auch wenn ich noch gar nicht weiß, was das ist, aber das bekomme ich schon noch raus).
Das mit dem Handwaschen, weil man wegen ein, zwei Teilen den Wollwaschgang nicht einschalten möchte, weil dann die Trommel fast leer ist, habe ich mich nicht zu fragen getraut. Wollte mich hier nicht als Waschmaschinenidiot outen. (Nur zur Info, ich wasche seit mehr als 20 Jahren selbst, aber irgendwie interessiert mich das recht wenig, Trommel zu, einschalten, fertig)
Was werfen denn die anderen zu den sündhaftteuren Wollesachen dazu, damit die Trommel wenigstens einigermaßen voll wird? Denn ich denke ja nicht, dass die meisten von uns so viele Merino-Kleidungsstücke haben, dass davon eine Trommel voll wird. Und meinen reinen Wollpullover will ich halt nicht so oft waschen wie mein Unterhemd.
Fragend, Wolfi
Posted by: Rangi

Re: Reine Merinowolle in der Waschmaschine waschen - 11/28/07 09:21 AM

Hallo,

Wäschenetze sind aus dünnen Nylongewebe, gibt es z. B. bei dm.

Wichtig ist, ein gutes Wollwaschmittel wie etwa Woolite zu verwenden. Feinwaschmittel ist mMn nicht geeignet.

Ich trage nur Woll- und Kaschmirpullover, die bisher die Wäsche im Wollwaschgang ohne Probleme überstanden haben( auch wenn nur Handwäsche drinsteht).

Dazupacken kannst du alles, was sonst in die Feinwäsche kommt.

Grüsse

Volker