Posted by: Gravelbiker_Berlin
Re: Nordisk Lofoten 1 ULW für Bike Packing? - 01/06/25 04:09 PM
Hallo Martin, schön, mal wieder von Dir zu hören. Ich fange gleich mal mit Deinem Ende an. Welche Handy App wäre das dann? Es gab Caminaro, das war ja toll, weil es auch googlemaps Karten zusammen mit der Route anzeigen konnte. Aber mit Caminaro ist ja wohl leider Schluß (?). Irgendwann hattet Ihr Navi-Experten mir auch mal den Tipp gegeben, sich auf Googlemaps ein Konto zu machen, dann kann man seine eigenen geplanten Routen sehen. Meinst Du das? Ich muss mal gucken, ob es mein googlemaps-Konto noch gibt. Oder meinst Du noch andere Programme für Smartphone? Welche von denen zeigen die Googlemaps-Karte zusammen mit Hotels und der eigenen Route an?
* * *
Zu den anderen Punkten hast Du natürlich komplett recht. Ich versuche das eigentlich Unmögliche. Allerdings hatte ich damit in der Vergangenheit gewisse Erfolge. Ähnlich wie Du sehe ich aber, wie sich die Dinge im Osten deutlich ändern. Deine Erfahrung in der Märkischen Schweiz (Buckow / Münchehofe) habe ich ganz oft auch ganz ähnlich gemacht. Über den Norden (also nördlich Berlin) denke ich daher schon kaum noch nach. Da ich auch paddele, überlege ich, ob ich dort stationär (FW) an irgendwelchen Paddelseen Urlaub mache und die Strecken, die ich noch nicht habe, sternförmig vom Quartier aus abfahre. Ich glaub, in Mecklenburg wird einem inzwischen bis auf wenige nicht-touristische Städte (aber auch in Pasewalk, Anklam, Torgelow etc. gibt es nicht viel preiswertes) wirklich ganz schön viel Geld abgeknöpft und im Sommer kriegt man schwer was. Mecklenburg (ohne Zelt) also allenfalls noch Vorsaison (Mai, aber nicht in den Pfingsten und Himmelfahrt-Wochen).
Ich denke daher immer mehr über nicht-touristische Routen durch Ostdeutschland nach. Also rund um Berlin, aber mindestens 70km weg von Berlin, südliches Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt, aber dort eher nicht Berge, obwohl auch die Gebirge (außer Harz) teilweise noch gar nicht so überlaufen sind. Und auch noch Thüringer Becken, ggf. Eichsfeld. Und vielleicht mal den kurzen Abstecher nach Polen rein oder ins westdeutsche Zonenrandgebiet.
Was die Wegbeschaffenheit betrifft: Stark befahrene Straßen meiden, das ist bei mir Dogma. Man muss sich das fest vornehmen, damit man nur in seltenen Fällen den Vorsatz bricht, sonst radelt man ja gleich ständig zwischen den Autos herum, weil das ja viel einfacher ist als eine offroad-Route zu finden. Mein Gravelbike ist anders als Deines schon eher ein Rennrad, das ist schon richtig. Aber immer noch ein Gravelbike. Mit 28mm Schwalbe Marathon, 7bar (am Ende der Tour eher 6 oder 5bar) ohne Federgabel fährt es sich zwar auf schlechten Feld und Waldwegen sehr rauh, aber ich tue mir das an. Es ist ja nicht so, dass ich nicht bereit bin für das, was ich vorhabe, zu leiden.
Am meisten hast Du leider mit dem Geld recht. So wie ich es mache, geht es immer und immer wieder zu viel ins Geld. Das mit dem 150 Euro fürs Einzelzimmer war auf dem Zschkopau-Radweg, irgend ein Kurhotel, der Ort hieß glaub ich Wolkenstein. Der Gegenwert für die 150 Euro war below zero. Lästige Kururlauber, das sind eher nicht die Reichen und Schönen. Reich vielleicht noch, aber nicht schön. Auch nicht jung, sondern die meisten älter als ich, und keine besonders interessanten Menschen.
Gepäckträger. Ja, könnte ich an mein Gravelbike, sogar das Carbonbike, montieren. Aber das sieht so hässlich aus, so uncool! Ich habe auch sehr große Füße, ich muss die Gepäcktaschen dann ganz nach hinten stellen, das fährt sich echt blöd. Dann schon eher bike packing, und ja, dann doch das teure aber dafür ultraleichte und klein einpackbare Zelt, diese andere amerikanische Marke mit Carbon-Gestänge, wie ganz oben empfohlen. Eher nicht Decathlon, obwohl Du schon recht hast, das täte es sicher auch. Als Rentner muss ich dann sicherlich auch umdenken, dann muss es spätestens auch Decathlon werden. Oder Licht am Rad und nachts durchradeln. Das wären für mich die Alternativ-Varianten zur jetzigen Situation und Herangehensweise.
Ich glaube übrigens, so wie Du die Situation beschreibst, dass es in größeren Orten (also Mittel und Kleinstädten) aller 30 bis 40 km Hotels gibt, das ist sogar noch eine viel zu optimistische Darstellung. Wäre es so, dann wäre ich ja safe. Selbst wenn es Hotels gibt, heißt es noch lange nicht, dass die zugänglich sind. Da war in (ich glaub) Mansfeld so ein Hotel oben auf der Burg. Ich dachte eigentlich, das müsse doch verfügbar sein, Mansfeld ist alles andere als eine attraktive Stadt. Ich rief da vom Burgfuß aus vielleicht gegen 17:30 an, weil ich die etlichen Höhenmeter bei extremer Hitze nicht umsonst hochstrampeln wollte, erreichte nach langem Klingeln-Lassen noch eine Küchenhilfskraft, die meinte, heute ginge das nicht mehr, sie sei die Letzte und auch gleich weg. Bevor ich der irgendwie gut zureden könnte, dass ich ja in 5 Minuten oben sei, hat sie aufgelegt.
Mein Eindruck ist auch, nach Corona hat keiner mehr Lust zu arbeiten. Sehe ich ja auch hier im Institut. Vor Corona hätte die vermutlich geantwortet, sie sei gleich weg, aber sie ruft mal ihre Chefin an. Und die wäre dann mit dem Auto von zu Hause mal kurz hochgekommen, und hätte mir das Geld abgeknöpft und den Schlüssel fürs Zimmer gegeben. Heute macht sich keiner mehr solch eine Mühe, ich weiss auch nicht, was los ist. Es blieb dann in Mansfeld nur noch eine extrem laute Pension, wo die LKWs fast durchs Zimmer gefahren sind. Das find' ich dann fast noch schlimmer als ein 150 Euro Hotel ohne Gegenwert.
Ich bin auch schon in anderen kleineren Städten beinah abgewimmelt worden, obwohl ich vor dem Hoteltresen stand, und dem Personal klar war, dass ich in der Nähe nix anderes kriegen werde, und dass ich mit dem Rad und nicht mit Auto unterwegs bin, und obwohl dann am Ende nach vielem Gut-Zureden (mein Spruch ist dann immer: "Ich zahl auch gern mehr") doch ein Zimmer frei war. Am Telefon hätte mich das gleiche Personal ganz sicher abgewimmelt. Die Situation ist also meiner Meinung nach noch viel viel schlimmer als Du sie schon beschrieben hast.
Booking.Com gibt es im Osten eh nicht viel, ich teile aber auch Deine Abneigung, mit dem Smartphone zu bezahlen. Ich habe Android und ein Google-Konto, ohne das geht ja quasi nix mehr. Ich bezahle aber nie über das Google-Konto, ich glaub auch nicht, dass die meine Konto-Daten haben (bin mir aber nicht mehr ganz sicher, vielleicht war es nötig, um das Konto einzurichten). Ich bezahle auch mit Paypal nur über Rechner, nie über Smartphone. Ich hatte den Eindruck, dass man über das Google-Konto bei Booking.com buchen konnte, ohne dass es das Risiko einer Abbuchung gegeben hätte, aber vermutlich habe ich nur mal wieder zu wenig Ahnung von dem Ganzen. Aber wie ich schon schrieb, ich habe das wirklich ganz oft geprüft, nur eine kleine Minderheit (und dann oft nicht mal die attraktiven Hotels, sondern welche dicht an einer lauten Fernverkehrsstraße) von Hotels sind im Osten bei Booking.com. Soviel hilft das also sowieso nicht.
Ich hab noch keine Lösung für die Situation und muss da noch drüber nachdenken. Bisher hat es ja, wie durch Wunder, immer noch irgendwie geklappt. Hin und wieder hieß das Wunder aber auch viel (zu viel) Geld...
Ich wünsche Dir auch tolle Radtouren in 2025
Viele Grüße Christoph
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Zu den anderen Punkten hast Du natürlich komplett recht. Ich versuche das eigentlich Unmögliche. Allerdings hatte ich damit in der Vergangenheit gewisse Erfolge. Ähnlich wie Du sehe ich aber, wie sich die Dinge im Osten deutlich ändern. Deine Erfahrung in der Märkischen Schweiz (Buckow / Münchehofe) habe ich ganz oft auch ganz ähnlich gemacht. Über den Norden (also nördlich Berlin) denke ich daher schon kaum noch nach. Da ich auch paddele, überlege ich, ob ich dort stationär (FW) an irgendwelchen Paddelseen Urlaub mache und die Strecken, die ich noch nicht habe, sternförmig vom Quartier aus abfahre. Ich glaub, in Mecklenburg wird einem inzwischen bis auf wenige nicht-touristische Städte (aber auch in Pasewalk, Anklam, Torgelow etc. gibt es nicht viel preiswertes) wirklich ganz schön viel Geld abgeknöpft und im Sommer kriegt man schwer was. Mecklenburg (ohne Zelt) also allenfalls noch Vorsaison (Mai, aber nicht in den Pfingsten und Himmelfahrt-Wochen).
Ich denke daher immer mehr über nicht-touristische Routen durch Ostdeutschland nach. Also rund um Berlin, aber mindestens 70km weg von Berlin, südliches Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt, aber dort eher nicht Berge, obwohl auch die Gebirge (außer Harz) teilweise noch gar nicht so überlaufen sind. Und auch noch Thüringer Becken, ggf. Eichsfeld. Und vielleicht mal den kurzen Abstecher nach Polen rein oder ins westdeutsche Zonenrandgebiet.
Was die Wegbeschaffenheit betrifft: Stark befahrene Straßen meiden, das ist bei mir Dogma. Man muss sich das fest vornehmen, damit man nur in seltenen Fällen den Vorsatz bricht, sonst radelt man ja gleich ständig zwischen den Autos herum, weil das ja viel einfacher ist als eine offroad-Route zu finden. Mein Gravelbike ist anders als Deines schon eher ein Rennrad, das ist schon richtig. Aber immer noch ein Gravelbike. Mit 28mm Schwalbe Marathon, 7bar (am Ende der Tour eher 6 oder 5bar) ohne Federgabel fährt es sich zwar auf schlechten Feld und Waldwegen sehr rauh, aber ich tue mir das an. Es ist ja nicht so, dass ich nicht bereit bin für das, was ich vorhabe, zu leiden.
Am meisten hast Du leider mit dem Geld recht. So wie ich es mache, geht es immer und immer wieder zu viel ins Geld. Das mit dem 150 Euro fürs Einzelzimmer war auf dem Zschkopau-Radweg, irgend ein Kurhotel, der Ort hieß glaub ich Wolkenstein. Der Gegenwert für die 150 Euro war below zero. Lästige Kururlauber, das sind eher nicht die Reichen und Schönen. Reich vielleicht noch, aber nicht schön. Auch nicht jung, sondern die meisten älter als ich, und keine besonders interessanten Menschen.
Gepäckträger. Ja, könnte ich an mein Gravelbike, sogar das Carbonbike, montieren. Aber das sieht so hässlich aus, so uncool! Ich habe auch sehr große Füße, ich muss die Gepäcktaschen dann ganz nach hinten stellen, das fährt sich echt blöd. Dann schon eher bike packing, und ja, dann doch das teure aber dafür ultraleichte und klein einpackbare Zelt, diese andere amerikanische Marke mit Carbon-Gestänge, wie ganz oben empfohlen. Eher nicht Decathlon, obwohl Du schon recht hast, das täte es sicher auch. Als Rentner muss ich dann sicherlich auch umdenken, dann muss es spätestens auch Decathlon werden. Oder Licht am Rad und nachts durchradeln. Das wären für mich die Alternativ-Varianten zur jetzigen Situation und Herangehensweise.
Ich glaube übrigens, so wie Du die Situation beschreibst, dass es in größeren Orten (also Mittel und Kleinstädten) aller 30 bis 40 km Hotels gibt, das ist sogar noch eine viel zu optimistische Darstellung. Wäre es so, dann wäre ich ja safe. Selbst wenn es Hotels gibt, heißt es noch lange nicht, dass die zugänglich sind. Da war in (ich glaub) Mansfeld so ein Hotel oben auf der Burg. Ich dachte eigentlich, das müsse doch verfügbar sein, Mansfeld ist alles andere als eine attraktive Stadt. Ich rief da vom Burgfuß aus vielleicht gegen 17:30 an, weil ich die etlichen Höhenmeter bei extremer Hitze nicht umsonst hochstrampeln wollte, erreichte nach langem Klingeln-Lassen noch eine Küchenhilfskraft, die meinte, heute ginge das nicht mehr, sie sei die Letzte und auch gleich weg. Bevor ich der irgendwie gut zureden könnte, dass ich ja in 5 Minuten oben sei, hat sie aufgelegt.
Mein Eindruck ist auch, nach Corona hat keiner mehr Lust zu arbeiten. Sehe ich ja auch hier im Institut. Vor Corona hätte die vermutlich geantwortet, sie sei gleich weg, aber sie ruft mal ihre Chefin an. Und die wäre dann mit dem Auto von zu Hause mal kurz hochgekommen, und hätte mir das Geld abgeknöpft und den Schlüssel fürs Zimmer gegeben. Heute macht sich keiner mehr solch eine Mühe, ich weiss auch nicht, was los ist. Es blieb dann in Mansfeld nur noch eine extrem laute Pension, wo die LKWs fast durchs Zimmer gefahren sind. Das find' ich dann fast noch schlimmer als ein 150 Euro Hotel ohne Gegenwert.
Ich bin auch schon in anderen kleineren Städten beinah abgewimmelt worden, obwohl ich vor dem Hoteltresen stand, und dem Personal klar war, dass ich in der Nähe nix anderes kriegen werde, und dass ich mit dem Rad und nicht mit Auto unterwegs bin, und obwohl dann am Ende nach vielem Gut-Zureden (mein Spruch ist dann immer: "Ich zahl auch gern mehr") doch ein Zimmer frei war. Am Telefon hätte mich das gleiche Personal ganz sicher abgewimmelt. Die Situation ist also meiner Meinung nach noch viel viel schlimmer als Du sie schon beschrieben hast.
Booking.Com gibt es im Osten eh nicht viel, ich teile aber auch Deine Abneigung, mit dem Smartphone zu bezahlen. Ich habe Android und ein Google-Konto, ohne das geht ja quasi nix mehr. Ich bezahle aber nie über das Google-Konto, ich glaub auch nicht, dass die meine Konto-Daten haben (bin mir aber nicht mehr ganz sicher, vielleicht war es nötig, um das Konto einzurichten). Ich bezahle auch mit Paypal nur über Rechner, nie über Smartphone. Ich hatte den Eindruck, dass man über das Google-Konto bei Booking.com buchen konnte, ohne dass es das Risiko einer Abbuchung gegeben hätte, aber vermutlich habe ich nur mal wieder zu wenig Ahnung von dem Ganzen. Aber wie ich schon schrieb, ich habe das wirklich ganz oft geprüft, nur eine kleine Minderheit (und dann oft nicht mal die attraktiven Hotels, sondern welche dicht an einer lauten Fernverkehrsstraße) von Hotels sind im Osten bei Booking.com. Soviel hilft das also sowieso nicht.
Ich hab noch keine Lösung für die Situation und muss da noch drüber nachdenken. Bisher hat es ja, wie durch Wunder, immer noch irgendwie geklappt. Hin und wieder hieß das Wunder aber auch viel (zu viel) Geld...
Ich wünsche Dir auch tolle Radtouren in 2025
Viele Grüße Christoph