Re: (Taschen-)Messer auf Radreise bald unmöglich?

Posted by: derSammy

Re: (Taschen-)Messer auf Radreise bald unmöglich? - 09/13/24 09:46 PM

Ich finde diesen ganzen Messerverbotsaktionismus wieder mal ne typisch deutsche Reaktion. Wir haben hierzulande ja bereits eines der kompliziertesten Waffengesetze überhaupt. Mit teils absurt strengen Verboten und andererseits scheunentorgroßen Ausnahmeregelungen. Und nicht Anzahl und Verkaufsfähigkeit der Messer im Umlauf sind das Problem, sondern dass Leute auf die Idee kommen, diese missbrauchlich einzusetzen. Dem wird man aber mit Verboten nicht ansatzweise nachkommen, nachkommen können.

Grundsätzlich unterscheidet das deutsche Recht ja nach dem "Führen" von Waffen. Das liegt vor, wenn sie schnell einsatzbereit sind. Umso gesicherter und unzugänglich verpackt ein Messer ist, umso weniger dürfte es bei einer Kontrolle real zur Gefahr werden. Aber klar, wenn die Gesetze irgendwann verschärft werden würden und an bestimmten Stellen wie Zügen auch durchgesetzt würden, umso schwieriger wird es dann auch für uns Reisende.

Im Militärhistorischen Museum hier in Dresden war mal als ein Exponat ein etwa 1m hoher Haufen an "Waffen" ausgestellt, den das Sicherheitspersonal am Flughafen Frankfurt so konfisziert hatte: Nagelfeilen und -scheren, Kinderscheren, Ladytaschenmesserchen, ... Das sollte die Bedrohungen des 21. Jhds. symbolisieren. Kann man so sehen, oder auch nicht. Ich würde ja vorschlagen an den Ursachen anzusetzen. Aber das ist aufwändiger als ein Verbot, wirkt erst mit deutlichem Zeitverzug. Aber es schränkt nicht ohne Not unsere Freiheit ein. dafür