Posted by: irg
Re: Archäologie des Radreisens - 11/29/04 08:18 AM
Hallo!
Ich bin offensichtlich auch schon ziemlich alt!
1976 (mit 16 Jahren) habe ich meine erste Radltour mit einem 5-Gang-Rad gemacht, ener völligen Schrottmühle. (Als erfahrener Miststrümpler (wie sagt man das auf "Deutsch? Schrottdurchsucher?) würde ich dieses unsägliche Machwerk heute nicht einmal mehr ausschlachten.) Kleidung hatte ich so ungefähr das, was ich halt so anhatte (also eher wenig), als Regen"schutz" diente z.B. eine viel zu kleine Perlonregenjacke.
(Die größere, die besser gepasst hätte, trug noch meine ältere Schwester, ich musste immer warten, bis sie hinausgewachsen war.
Da sie diese Größe aber behalten hat, war da meine Hoffnung umsonst.)
Isomatte hatte ich natürlich ebensowenig wie ein Zelt, geschlafen habe ich in Heustadeln (deutsch: Heuhütten) oder unter Brücken, wenn ich Regen befürchten musste, natürlich, ohne den Bauern zu fragen (der hätte dem kleinen Rotzlöffel etwas Schönes erzählt!) , einmal sogar bei der Gendarmerie
unter dem wachsamen Auge des Gesetzes ("unwahr ist hingegen, dass ich eingesperrt gewesen wäre" grins: )
Als tägliches Budget hatte mir meine Mutter ca. 2,5€/Tag zugestanden, mit noch 2€ oder so für unvorhersehbare Probleme. Ich lebte also fast fürstlich. Sehr weit bin ich mit alldem nicht gekommen, die Maiskolben auf den Feldern waren noch nicht reif genug.
Meine Kinder schicke ich nicht mehr so armselig los.
Naja, und wer sich wundert, woher mein Faible für sparsame und intelligente Lösungen kommt, kann sich jetzt ein bisschen zur Ausgangslage vorstellen. Die ist ja noch viele Jahre so geblieben.
Ich glaube, dass ich wie viele andere damals gelernt habe, dass das Fehlen von toller Ausrüstung oft durch Intelligenz und Kreativität wettgemacht werden kann.
Aber mit einer Menge Spass habe ich dabei auch viel fürs Leben gelernt!
lg irg
Ich bin offensichtlich auch schon ziemlich alt!

1976 (mit 16 Jahren) habe ich meine erste Radltour mit einem 5-Gang-Rad gemacht, ener völligen Schrottmühle. (Als erfahrener Miststrümpler (wie sagt man das auf "Deutsch? Schrottdurchsucher?) würde ich dieses unsägliche Machwerk heute nicht einmal mehr ausschlachten.) Kleidung hatte ich so ungefähr das, was ich halt so anhatte (also eher wenig), als Regen"schutz" diente z.B. eine viel zu kleine Perlonregenjacke.


Isomatte hatte ich natürlich ebensowenig wie ein Zelt, geschlafen habe ich in Heustadeln (deutsch: Heuhütten) oder unter Brücken, wenn ich Regen befürchten musste, natürlich, ohne den Bauern zu fragen (der hätte dem kleinen Rotzlöffel etwas Schönes erzählt!) , einmal sogar bei der Gendarmerie

Als tägliches Budget hatte mir meine Mutter ca. 2,5€/Tag zugestanden, mit noch 2€ oder so für unvorhersehbare Probleme. Ich lebte also fast fürstlich. Sehr weit bin ich mit alldem nicht gekommen, die Maiskolben auf den Feldern waren noch nicht reif genug.
Meine Kinder schicke ich nicht mehr so armselig los.
Naja, und wer sich wundert, woher mein Faible für sparsame und intelligente Lösungen kommt, kann sich jetzt ein bisschen zur Ausgangslage vorstellen. Die ist ja noch viele Jahre so geblieben.
Ich glaube, dass ich wie viele andere damals gelernt habe, dass das Fehlen von toller Ausrüstung oft durch Intelligenz und Kreativität wettgemacht werden kann.
Aber mit einer Menge Spass habe ich dabei auch viel fürs Leben gelernt!
lg irg
