Re: Vollständige Ausrüstung bei einer Rennradtour

Posted by: irg

Re: Vollständige Ausrüstung bei einer Rennradtour - 06/23/17 03:25 PM

Hallo!

Ich habe meine langen Radtouren auch mit dem Rennradl gemacht. Das hatte schon seine eigenen Qualitäten. (Jetzt bin ich älter, und mein Haltungsapparat zwickt, wenn in der Rennradlerhaltung länger fahren wollte. Aber das ist eine andere Sache.)

Ich würde mir den Anhänger sparen. Besser, du montierst einen Gepäckträger hinten drauf, du brauchst nicht einmal ein besonders teures Stück, und steckst alles, was du brauchst, in Packtaschen. Das Zelt oben drauf, fertig. Mit Schellen am Rahmen montiert, hält so ein Träger sicher. Am besten, wenn auch nicht am schönsten, hält die Geschichte, wenn du Stückerln eines alten Schlauches zwischen Schelle und Rohr legst. Die schwarzen Streifen der Schellen rutschen manchmal.

Offenbar willst du zelten. Da du gepäckmäßig besonders limitiert fahren willst, empfehle ich dir eine Leichtluftmatratze, wenn du eine bezahlen kannst. Das ergibt unterwegs ein Packerl von der Größe zweier Semmeln (äh, pardon, Brötchen sagt ihr wohl, oder?) Sonst wäre eine Liegematte aus geschlossenzelligem Schaum eine billige Alternative, die ist auch leicht. So was kriegt man oft billigst im Secondhand-Bereich als Yogamatte oder so was. Wenn du von der harten Sorte bist, könntest du auch ohne jeder Matte schlafen, das ist aber ungemütlich und im Fall des Falles kalt. Das habe ich eine Tour lang gemacht, muss ich nicht mehr machen. Leider ergeben diese Matten eher große Rollen.

Beim sonstigen Gepäck kann ich nur sagen: weniger, weniger, weniger. Das Allernötigste ist immer noch ziemlich viel. Dazu fährst du durch touristisch gut erschlossene Gebiete, da könntest du notfalls noch etwas nach kaufen, wenn es wirklich fehlen sollte.

Wenn du Geld sparen musst und geschickt bist, könntest du Packtaschen auch selbst nähen. Das geht auch wasserdicht, meine sind deutlich leichter als die bekannten Ortliebs und dabei größer. Das nebenbei.

Werkzeug und Ersatzteile: Auch da würde ich nicht viel mit nehmen. Ein Ersatzschlauch, ein Stückerl alten Rennreifen zum Unterlegen im Notfall (kriegst du bei deinem Radhändler, wenn du höflich bittest), ein Gang- und ein Bremsseil. Dazu ein paar Pickflecken und eine neue Tube Vulkanisierflüssigkeit, 3 Reifenheber, ein Universaltool oder die wichtigsten Inbusschlüssel für die gängigen Reparaturen. Das Tool muss nicht einmal ein besonders gutes sein. Ein kleineres Taschenmesser ist sehr praktisch. Wenn du Aufstecklichter hast, hast du gleich die Taschenlampe, die beim Zelten wichtig ist, dabei. (Wer mit dem Handy leuchtet, riskiert schneller einen leeren Akku.)

lg!
georg