Hallo Fine,
ich kenne Portugal inzwischen recht gut, auch, aber nicht nur per Rad. Zuletzt war ich dort Ende März 2008 mit einem Freund per Rad unterwegs. Seit meiner letzten Rad-Tor durchs Land ca. 15 Jahre vorher hatte sich vieles geändert, nicht unbedingt zum Vorteil. Es sind jede Menge Straßen neu gebaut worden, die aber meistens eine Tendenz Richtung Schnellstraße->Autobahn haben. Gefahren wird in der Tat nicht besonders rücksichtsvoll, was aber eigentlich nur im Bereich der größeren Städte auffällt, da ansonsten der Vekehr eher gering ist, wenn man die Hauprouten meidet. Wenn Du in Dresden und Umgebung mit dem Autoverkehr klarkommst, sollte es in P für Dich auch kein größeres Problem sein.
Wettermäßig ist es eher unbeständig im März, speziell umso weiter man gen Norden kommt. Ist halt Atlantik- und nicht Mittelmeeranreaner. Dies heißt aber, normalerweise gibt ab und zu Schauer und Temperaturen um die 15 Grad. Frost gibt eher nur in den hohen GebirgenSonne kann schon sehr warm sein. Wenn Du in Küstennähe fährst, kann der Wind ein größeres Thema werden, für oder gegen Dich
Mit Zeltplätzen würde ich vorsichtig um die Zeit sein. Viele Plätze haben nur in der Saison geöffnet, die teilweise wirklich nur den Sommer umfasst. Wildzelten geht, ist aber nicht üblich und auch nicht gern gesehen. Hängt auch von der Region ab, in der Du gerade unterwegs bist. Ein recht gutes Angebot stellen die Jugendherbergen
Link dar, die auch im Unterschied zu Deutschland noch immer recht preiswert sind und teiweise freie Kochmöglichkeiten anbieten, was auch ganz angenehm sein kann.
Das Land ist auf jeden Fall eine ausgiebige Reise wert und sowohl landschaftlich als auch kulturelle Höhepunkte finden sich zur Genüge. Und wenn Du es sportlich magst, Portugal ist stellenweise bergiger als man denkt!

So grob vorschlagen könnte ich Dir einen Start in Lissabon weiter Richtung Norden, über Mafra, Alcobaca, Batalha, Leiria (gute Juhe im Stadtzentrum), Pombal, Coimbra (guter moderner Zeltplatz am Stadtrand, ganzjährig) Porto finde ich sehr spannend, ist aber ein ziemlich weiter Weg. Sonst nach Coimbra so langsam nach Süden abbiegen Richtung Tomar und weiter nach Santarem. Auf Fatima kann man meines Erachtens gut verzichten. Im Süden des Landes kenne ich mich nicht so gut aus, Evora ist sehenswert, Beja wohl auch, war ich aber selber noch nicht. Ist deutlich weniger besiedelt und auch daher für Strecke machen gut geeignet, ist aber wohl nicht Deine Priorität?! Manche Orte lohnen durchaus auch einen Aufenthalt von 1 - 2 Tagen. Preisniveau ist bei lebensmitteln etwas über dem deutscher Supermärkte aber o.k. Espresso kostet in der Bar ca 60 Cent und gehört zu den besten die ich kenne, mmmhhhh, lecker!
Für Lückenüberbrückung bietet sich das Busnetz an, wobei ich da keine Erfahrung bei der Radmitnahme habe. Ist da jemand schlauer? Bahnverkehr gibt es nur auf vergleichsweise wenigen Strecken, selbst wenn sich da was zum Positiven getan hat.
Radgeschäfte gibt es deutlich weniger als in D und das Sortiment ist begrenzter, aber Standardersatzteile sind schon zu haben.
Ich hoffe sehr, Du hast dort eine schöne Zeit. Die zeichen dafür sind gut!
Fundador
p.s. Ich würd schon gerne mitkommen, aber erstens bin ich nicht mehr unter 30 (nichtmal unter 40) und vor allem habe ich leider nächstes Frühjahr keine Zeit dafür, schade!