Posted by: Jan aus EA
Re: Fahrradtour nach Israel im April 2009 - 11/30/08 11:10 AM
Ich bin in diesem Jahr weniger Rad gefahren. Hatte auch ewig nicht hier reingeschaut.
Durch Super-Deals konnte ich einige sehr günstige Flugtickets bekommen und bin ohne Rad geflogen...
Um meinen Wohnort ein bisschen Mountainbiking und kürzere Touren mit meinem Sohn, eine Tour mit Sohn entlang eines Flusses. Das war es fast!
Vor einer Woche bin ich statt aus Marokko (wie eigentlich vorgenommen) aus Israel heimgekommen.
Als "Warnung", radelt lieber in Marokko...:
Na ja, die kleine Tour (695 km) in Israel ging so, kann das Land aber nicht weiterempfehlen! Flug für nur 40,- EUR (Superdeal) + 50,- fürs Rad. Land ist sehr teuer, hoch entwickelt, teilweise schmutzig, im Sicherheitswahn, landschaftlich "in der Mitte" nicht interessant. Im Norden/ NE an der Grenze zum Libanon/ Syrien grün und bergig, im Osten (Golan)etwas langweilig (Armeeübungsplätze).
Um Tel Aviv viel Verkehr, meist zweispurige Straßen mit Randstreifen ähnlich der deutschen Autobahn. Im Grenzgebiet, oft unmittelbar am Grenzzaun entlang ruhig, Warnschilder, oft enden die Sträßchen an einem vorgelagerten Grenzaun = Sackgasse.
Menschen meist misstrauisch. Nur um T.A. ein paar Rad-Rennfahrer, sonst MTB populär. Grüßt man solche Mtb-Fahrer (sieht man am Sabbat), dann wird man nicht beachtet oder komisch angeschaut...
Um den Mt. Hermon im NE ist Sperrgebiet, man kann nur von einer Seite bis zur unteren Seilbahnstation (ja gibt wirklich ein kleines Ski-Gebiet mit mehreren Liften) fahren. Aber es ist massig viel Militär auf der Straße unterwegs.
Es gibt viel anzuschauen (archäologische Ausgrabungen), teilweise ist da aber auch ein Riesenrummel (Jerusalem) durch die Massen von Touristen.
Es gibt nicht wie in Marokko Brunnen, aus denen man sich bedienen kann, ebenso sehr wenig Flüsse. Die Dörfer/ Kibbuzim sind umzäunt und verschlossen, entweder mit Wachmann am Tor oder Überwachung per Kamera.
Es gibt kaum Möglichkeiten außerhalb das Zelt gescheit aufzubauen (meist ist alles eingezäunt, Möglichkeit ist in diversen Plantagen). Im Westbank-Gebiet (bin vom See Genezareth im Jordan-"Tal" nach Jericho/ Totes Meer gefahren, sonst wollte ich nichts riskieren --> bin Vater) und allgemein sind die Araber freundlich.
Ich war und bin tolerant für alle Religionen, finde aber die J…. sehr seltsam.
Wenn ich nicht schon vorher für mich entschieden hätte, Israel nicht mehr zu bereisen, dann hätte ich diesen Beschluss bei der Ausreise gefasst!
Schon die Einreise war extrem. Am besten neuer Pass und erzählen, man reist in einer Gruppe mit fest gebuchten Hotels...
Bei der Ausreise Befragung (mehrmals dasselbe), Einstufung entsprechend des möglichen "Gefahrenpotenzials" in Klassen von 1 bis 5. 1 = Israeli, 3 = sehr verdächtig, 5 = möglicher Terrorist. Ich bekam die 5, weil ich im Palästinenser-Gebiet war...?
Gepäckdurchleuchtung, Aufkleber nach Gefährlichkeit des Inhalts = wieder 5 für mich. Dann Befragung, dann nacheinander sämtliche Radtaschen öffnen, Inhalt raus, Probenentnahme durch reiben/ abwischen und überprüfen sämtlicher Gegenstände/ Sachen auf ???Sprengstoff???. Da ich diesmal mit dem ICE nach Hause fahren wollte, hatte ich das Rad in einen Karton gepackt anstatt wie sonst alle Teile mit Luftpolsterfolie zu umwickeln. Das war auch gut so, denn dieses wurde auch "abgewischt". Dann wurde dieses zum "röntgen" fast eine Stunde irgendwo hin gebracht. Nachdem dieses alles beendet war, konnte man einchecken. Danach bei der Sicherheitskontrolle wieder Sortierung nach vorheriger Gruppe. Die "gefährlichen" wurden in extra Reihen gestellt = eingesperrt. Wieder Kontrolle sämtlichen Bordgepäcks mit Probenentnahme ... Dann noch Grenzkontrolle und Ausreisestempel und auf dem Weg zum Flugsteig noch ein paar Mal Kontrolle von Reisepass und Boardingpass, dann hatte ich es geschafft! Endlich raus! Ich habe vielleicht in Zukunft nur ein Problem: Bei der Einreise z. B. nach Marokko muss ich dann auch ein paar Fragen beantworten oder vorher einen neuen Reisepass ausstellen lassen...
Nach dem aktuellen Geschehen in Bombay finden vielleicht einige das Vorgehen der Israelis in Bezug auf die Sicherheit richtig. Ich möchte mich aber nicht in irgendwelche Gruppen stufen lassen - oder wenn doch - dann nicht so wie es dort erfolgt ist.
Übrigens: Meinen alten MSR-Kocher habe ich schon 12 Jahre. Ich hatte diesen Kocher bei etlichen Flügen im Gepäck, stets ohne Probleme.
Im September hatte ich mir in den USA das Nachfolger-Modell gekauft.
Die unbenutzte Pumpe war im Tank eingeschraubt. Die Brennstoffflasche war absolut trocken und gelüftet. Wenn man unmittelbar über der Öffnung riecht, kann man irgendeinen Geruch feststellen …
Auf dem Hinflug wurde die Brennstoffflasche und Pumpe von den deutschen Überwachungsbehörden wegen „sehr starken Benzingeruchs“ aus meinem Gepäck entfernt und als Gefahrgut eingestuft.
Ein Benzinfeuerzeug und das Kettenfließfett wurde nicht beanstandet …
Das Geschriebene ist mein erlebtes und meine Meinung. Andere denken anders und Reisende, die zur selben Zeit mit einer Reisegruppe in Jerusalem/ Totes Meer/ Mittel-/ Rotes Meer … ihren Urlaub verbracht hatten, schwärmen vielleicht sogar von Israel.
Zum Radfahren, wozu für mich auch kleine Straßen, interessante Landschaften und wenig Verkehr gehören, ist Israel nicht unbedingt geeignet!
Durch Super-Deals konnte ich einige sehr günstige Flugtickets bekommen und bin ohne Rad geflogen...
Um meinen Wohnort ein bisschen Mountainbiking und kürzere Touren mit meinem Sohn, eine Tour mit Sohn entlang eines Flusses. Das war es fast!
Vor einer Woche bin ich statt aus Marokko (wie eigentlich vorgenommen) aus Israel heimgekommen.
Als "Warnung", radelt lieber in Marokko...:
Na ja, die kleine Tour (695 km) in Israel ging so, kann das Land aber nicht weiterempfehlen! Flug für nur 40,- EUR (Superdeal) + 50,- fürs Rad. Land ist sehr teuer, hoch entwickelt, teilweise schmutzig, im Sicherheitswahn, landschaftlich "in der Mitte" nicht interessant. Im Norden/ NE an der Grenze zum Libanon/ Syrien grün und bergig, im Osten (Golan)etwas langweilig (Armeeübungsplätze).
Um Tel Aviv viel Verkehr, meist zweispurige Straßen mit Randstreifen ähnlich der deutschen Autobahn. Im Grenzgebiet, oft unmittelbar am Grenzzaun entlang ruhig, Warnschilder, oft enden die Sträßchen an einem vorgelagerten Grenzaun = Sackgasse.
Menschen meist misstrauisch. Nur um T.A. ein paar Rad-Rennfahrer, sonst MTB populär. Grüßt man solche Mtb-Fahrer (sieht man am Sabbat), dann wird man nicht beachtet oder komisch angeschaut...
Um den Mt. Hermon im NE ist Sperrgebiet, man kann nur von einer Seite bis zur unteren Seilbahnstation (ja gibt wirklich ein kleines Ski-Gebiet mit mehreren Liften) fahren. Aber es ist massig viel Militär auf der Straße unterwegs.
Es gibt viel anzuschauen (archäologische Ausgrabungen), teilweise ist da aber auch ein Riesenrummel (Jerusalem) durch die Massen von Touristen.
Es gibt nicht wie in Marokko Brunnen, aus denen man sich bedienen kann, ebenso sehr wenig Flüsse. Die Dörfer/ Kibbuzim sind umzäunt und verschlossen, entweder mit Wachmann am Tor oder Überwachung per Kamera.
Es gibt kaum Möglichkeiten außerhalb das Zelt gescheit aufzubauen (meist ist alles eingezäunt, Möglichkeit ist in diversen Plantagen). Im Westbank-Gebiet (bin vom See Genezareth im Jordan-"Tal" nach Jericho/ Totes Meer gefahren, sonst wollte ich nichts riskieren --> bin Vater) und allgemein sind die Araber freundlich.
Ich war und bin tolerant für alle Religionen, finde aber die J…. sehr seltsam.
Wenn ich nicht schon vorher für mich entschieden hätte, Israel nicht mehr zu bereisen, dann hätte ich diesen Beschluss bei der Ausreise gefasst!
Schon die Einreise war extrem. Am besten neuer Pass und erzählen, man reist in einer Gruppe mit fest gebuchten Hotels...
Bei der Ausreise Befragung (mehrmals dasselbe), Einstufung entsprechend des möglichen "Gefahrenpotenzials" in Klassen von 1 bis 5. 1 = Israeli, 3 = sehr verdächtig, 5 = möglicher Terrorist. Ich bekam die 5, weil ich im Palästinenser-Gebiet war...?
Gepäckdurchleuchtung, Aufkleber nach Gefährlichkeit des Inhalts = wieder 5 für mich. Dann Befragung, dann nacheinander sämtliche Radtaschen öffnen, Inhalt raus, Probenentnahme durch reiben/ abwischen und überprüfen sämtlicher Gegenstände/ Sachen auf ???Sprengstoff???. Da ich diesmal mit dem ICE nach Hause fahren wollte, hatte ich das Rad in einen Karton gepackt anstatt wie sonst alle Teile mit Luftpolsterfolie zu umwickeln. Das war auch gut so, denn dieses wurde auch "abgewischt". Dann wurde dieses zum "röntgen" fast eine Stunde irgendwo hin gebracht. Nachdem dieses alles beendet war, konnte man einchecken. Danach bei der Sicherheitskontrolle wieder Sortierung nach vorheriger Gruppe. Die "gefährlichen" wurden in extra Reihen gestellt = eingesperrt. Wieder Kontrolle sämtlichen Bordgepäcks mit Probenentnahme ... Dann noch Grenzkontrolle und Ausreisestempel und auf dem Weg zum Flugsteig noch ein paar Mal Kontrolle von Reisepass und Boardingpass, dann hatte ich es geschafft! Endlich raus! Ich habe vielleicht in Zukunft nur ein Problem: Bei der Einreise z. B. nach Marokko muss ich dann auch ein paar Fragen beantworten oder vorher einen neuen Reisepass ausstellen lassen...
Nach dem aktuellen Geschehen in Bombay finden vielleicht einige das Vorgehen der Israelis in Bezug auf die Sicherheit richtig. Ich möchte mich aber nicht in irgendwelche Gruppen stufen lassen - oder wenn doch - dann nicht so wie es dort erfolgt ist.
Übrigens: Meinen alten MSR-Kocher habe ich schon 12 Jahre. Ich hatte diesen Kocher bei etlichen Flügen im Gepäck, stets ohne Probleme.
Im September hatte ich mir in den USA das Nachfolger-Modell gekauft.
Die unbenutzte Pumpe war im Tank eingeschraubt. Die Brennstoffflasche war absolut trocken und gelüftet. Wenn man unmittelbar über der Öffnung riecht, kann man irgendeinen Geruch feststellen …
Auf dem Hinflug wurde die Brennstoffflasche und Pumpe von den deutschen Überwachungsbehörden wegen „sehr starken Benzingeruchs“ aus meinem Gepäck entfernt und als Gefahrgut eingestuft.
Ein Benzinfeuerzeug und das Kettenfließfett wurde nicht beanstandet …
Das Geschriebene ist mein erlebtes und meine Meinung. Andere denken anders und Reisende, die zur selben Zeit mit einer Reisegruppe in Jerusalem/ Totes Meer/ Mittel-/ Rotes Meer … ihren Urlaub verbracht hatten, schwärmen vielleicht sogar von Israel.
Zum Radfahren, wozu für mich auch kleine Straßen, interessante Landschaften und wenig Verkehr gehören, ist Israel nicht unbedingt geeignet!