Re: Erfahrungen mit Komoot zur Tourenplanung

Posted by: Gisibert

Re: Erfahrungen mit Komoot zur Tourenplanung - 04/09/24 10:30 AM

Nach längerer Pause belebe ich diesen Faden nochmal. Mir ging es im letzten Jahr, als ich mit der Gravelei und Komoot begann, u.a. auch um die Fitness-Einstellungen von Komoot. Sie kamen mir sehr moderat vor und an dieser Einschätzung hat sich auch im Grunde nichts geändert.

Inzwischen kann ich aber auf Grund weiterer gesammelter Erfahrung sagen, dass es offenbar spezifisch auf die breite Anwenderebene zugeschnitten ist und ganz explizit NICHT mit "echten" sportlichen Ambitionen (oder gar dem echten Profi-Bereich) verwechselt werden darf. Diesbezüglich ist die Angabe bei Komoot etwas verwirrend, denn dort steht ja "sehr sportlich" und "Profi" als Einordnung. Spätestens der "Profi" ist irreführend, bei "sehr sportlich" und "gut in Form" kann man das noch nachvollziehen, wenn man sich vor Augen führt, dass der Vergleich sich auf die breite Bevölkerung (alle Altersklassen und ohne spezielle sportliche Ambition) bezieht.

Kurzum: Ich habe einerseits festgestellt, dass ich tatsächlich überdurchschnittlich fit bin in Sachen Radeln, was bedeutet, dass ich ein gewisses Talent haben dürfte, mehr aber auch nicht. Ich hänge zwar radelnde Freunde mit Leichtigkeit ab, sobald ich aber auf den Radsportbereich treffe, ändert sich das schlagartig.

Und jetzt zum Punkt "Profi" bei Komoot: Ich habe die Zeitlimits eines Gravel-Bike-Marathons (Strecke ist auf Komoot verfügbar) mit den Zeitangaben bei Komoot unter der Einstellung Profi (Sportart "Gravel") verglichen und festgestellt, dass die Profi-Angaben bei Komoot auf der Mitteldistanz gerade mal ganz knapp überhaupt das Zeitlimit erreichen. Auf der Langdistanz (und damit im tatsächlichen Profi-Bereich) würde man den Komoot-Profi glatt aus dem Rennen nehmen wegen Zeitüberschreitung.

Fazit: Die Angaben auf Komoot dienen dazu, schöne und entspannte Touren zu absolvieren und dabei mit Richtwerten konfrontiert zu werden, die - und dies durchaus realistisch - ganz auf die breite Bevölkerung bezogen sind, so dass sich bereits gesundheitlich soweit gesunde Menschen, die nur ab und an mit dem Rad unterwegs sind, als "gut in Form" ansehen können, wenn sie sich dann mal auf den Sattel schwingen. Und das ist meines Erachtens auch völlig in Ordnung so! Nur die Angabe "Profi" ist deplatziert, denn sie schürt ggf. falsche Erwartungen oder irritiert manche Leute - ich nehme mich da mal als Beispiel.

Vorschlag: "Profi" sollte z.B. in "ambitionierter Freizeitsportler" abgeändert werden, das wäre dann wieder deutlich realistischer und lässt ausreichend Luft nach oben. Denn der echte Profibereich fängt ja dann in wirklich ganz anderen Sphären an.

LG
gisi