Re: donautour

Posted by: rad-hotte

Re: donautour - 02/13/13 06:01 PM

Tag 17 ca.120 km
Wegen der Mückenplage zeitige Abfahrt auf zwar gut ausgebautem ,aber eintönigen Dammweg- links die Donau, rechts Wiese. Nach ca 60 km die ungarische Grenze bei GYÖR überschritten.
Es ist schon lustig, in 2 Tagen 3 Länder (Österreich/Slowakei/Ungarn)zu bereisen.
Strecke durch Slowakei ca 120 km.
Keine Probleme an der Grenze. Ab Györ besteht der Streckenuntergrund auf dem Donaudamm fast ausschließlich aus groben Schotter und Kies, man kommt mit vollgepacktem Rad schnell ins schlingern und es ist anstrengendes fahren. Bin deshalb auf die schnellere und bequemere, allerdings für Fahrräder abschnittsweise gesperrte Strecke über Bablome nach Komarom ausgewichen.Etwas riskant, da die Autofahrer recht eng an einem vorbeirasen.Deshalb mein Tip:Rückspiegel ans Rad, lohnt sich auch später in den anderen Ländern und gibt einem ein sicheres Gefühl. Kurz vor Komarom und rechtzeitig vor aufziehendem Unwetter einen kleinen,privaten Zeltplatz erreicht. Der Besitzer dieses Platzes spricht gut Deutsch und ist ein lustiges "Schlitzohr". zwinker

Tag 18 ca 100 km
Seit gestern stetiger Wetterwechsel - früh schwül-warm, gegen Mittag heiß (30 - 35 Grad),nachmittags heftige, fast tropische Gewitter. Dazu noch längere Strecken mit Steigungen zwischen 6 und 9% und als "Sahnehäubchen" stets Wind von vorn. Da läßt man ordentlich Körner. Bin dann gegen 20,00 Uhr ziemlich fertig auf dem Waldzeltplatz "Niche"
(kurz vor BUDAPEST) angekommen und nach Zeltaufbau und kurzer Erfrischung geschlafen wie ein Bär. schlafe
Musste unterwegs leider auch feststellen, das manche ungarische Jugendliche Deutschen gegenüber nicht sehr freundlich sind. Blieb aber alles im Rahmen und wurde durch die allgemeine Gastlichkeit wieder aufgewogen.

Tag 19
Nach Wäschewaschen und Fahrradpflege werde ich heute einen Ruhetag einlegen und mir die Stadt anschauen. Budapest ist eine facettenreiche Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, für die 1 Tag eigentlich nicht ausreicht. Empfehlen kann ich (nach meiner Hinsicht) den Gellertberg, die Zitadelle und die, über die Szabadsag-Brücke zu erreichende, Großmarkthalle, die von außen wie ein großer Bahnhof wirkt.Man kann hier lecker und preiswert Essen und einkaufen.
Interessant, aber zugleich auch ein trauriges Kapitel, ist die territoriale Aufteilung der Brücke unter den Bettlern(?). Wehe, es verletzt einer die unsichtbare Grenze zum anderen.
So schwer es auch fällt, aber man sollte am Besten keinem was geben oder überhaupt kein Geld sehen lassen,sonst ist man sofort, vor allem von Kindern, umlagert.Aus vorher schon gemachten Erfahrungen rate ich jedem,keinen Wohlstand in Form von Markenkleidung und -artikeln nach aussen hin zu zeigen. Als Radfahrer ist man zwar recht sicher, aber die Armut ist in manchen Gegenden sehr hoch. Ich hab z.B. erlebt, dass Jugendliche und Kinder einem alten Mann, dem ich vorher 1 Tüte Kirschen gegeben habe, diese ihm mit roher Gewalt entrissen.