Posted by: radius
Re: Wie war España? Zwischen Stier und Autobahn - 06/21/12 11:49 AM
(Dritte Fortsetzung)
Überhaupt, diese Beschilderung! Wir machen uns während der ganzen Reise (wenn wir nicht gerade verärgert sind) lustig darüber, wie oft man allein gelassen wird; gerade eben war noch unser nächstes Ziel angekündigt, und kaum kommen wir an eine Gabelung oder Kreuzung, schon stehen wir wieder auf dem Schlauch. Links? Rechts? Geradeaus? Zurück, weil wir eine Abbiegung übersehen haben? Das passiert uns vor Sevilla, das erleben wir rund um Cadiz, so sieht's in Jerez aus. Das verfügbare Kartenmaterial hilft kaum weiter. Wir haben für Andalusien keine bessere Karte gefunden als die von Marco-Polo im Maßstab 1:200.000.
Auf der Strecke von Montellano bis Sevilla, wieder 60 km und 500 Höhenmeter, stehen wir plötzlich vor einer Autobahn, an deren Anfang ein Verbotsschild für Radfahrer steht. Und jetzt? Da gucken wir erst mal dumm und ratlos. Zum Glück weisen uns ein paar Radrennfahrer auf die via de servicio hin, eine Parallelstrecke zur Autobahn, die hier wunderbar ausgebaut ist. Wir triumphieren. Bis sie abrupt endet. Via de servicio abrupta sozusagen. Aus der Traum! Baustellen. Riesenbaggerlöcher. Aufragende Schotterdämme. Pisten, die sich im Sand und Nichts verlieren.

Dort, wo es eine solche "via de servicio" neben der Autobahn gibt, sind wir heilfroh
So oder ähnlich erleben wir es immer wieder: Manchmal gibt es parallel zu den Autobahnen diese "Dienststraßen" - via de servicio. Die sind dann auch fast ohne Autoverkehr, manchmal sogar asphaltiert. Aber es gibt sie eben nicht immer. Wenn wir uns auf sicherer Piste wähnen, ist ganz unvermittelt Schluss. Baustelle. Ende des Weges. Sackgasse. Fahrverbot für Fahrräder. Viva España? Na ja!

Aber sehr oft müssen wir auf der Autobahn fahren, besonders gefährlich: Ein- u Ausfahrten
Nehmen wir als Beispiel die Einfahrt nach Sevilla. Ein Alptraum! Wir nähern uns dieser Großstadt von Südosten her. In einer der Vorstädte, in Alcala de Guadaira, gibt es nicht einmal Hinweisschilder auf Sevilla, obwohl das nur 15 km entfernt ist. Nach viel Herumfragen und Herumrätseln, nach Sonnenstand, Horoskop und Wasseradern abfragen, gelangen wir schließlich doch in das Stadtgebiet, in die outskirts, stehen draußen vor der Stadt auf einem weitläufigen, neu errichteten Campusgelände der Universität, sehen in der Ferne die Häuser der Innenstadt - und verzweifeln daran, auf guten und sicheren Wegen, diese Innenstadt zu erreichen. Junge Leute, wahrscheinlich Studenten, die in Scharen gerade aus einer Vorlesung kommen, und die wir befragen, können kaum Englisch. Und auf Spanisch (ein wenig Spanisch spreche und verstehe ich), können sie uns den Weg auch nicht erklären, denn sie sind selber fremd hier. Oh wie schlottern uns die Nerven, als wir notgedrungen dann auf die Autobahn fahren müssen. Es gibt absolut keine andere Möglichkeit. Zisch, wusch, saus und wumm - so erleben wir die Einfahrt in das herrliche Sevilla.
Und das meine ich nun nicht ironisch.
(Fortsetzung folgt ... bald)
Überhaupt, diese Beschilderung! Wir machen uns während der ganzen Reise (wenn wir nicht gerade verärgert sind) lustig darüber, wie oft man allein gelassen wird; gerade eben war noch unser nächstes Ziel angekündigt, und kaum kommen wir an eine Gabelung oder Kreuzung, schon stehen wir wieder auf dem Schlauch. Links? Rechts? Geradeaus? Zurück, weil wir eine Abbiegung übersehen haben? Das passiert uns vor Sevilla, das erleben wir rund um Cadiz, so sieht's in Jerez aus. Das verfügbare Kartenmaterial hilft kaum weiter. Wir haben für Andalusien keine bessere Karte gefunden als die von Marco-Polo im Maßstab 1:200.000.
Auf der Strecke von Montellano bis Sevilla, wieder 60 km und 500 Höhenmeter, stehen wir plötzlich vor einer Autobahn, an deren Anfang ein Verbotsschild für Radfahrer steht. Und jetzt? Da gucken wir erst mal dumm und ratlos. Zum Glück weisen uns ein paar Radrennfahrer auf die via de servicio hin, eine Parallelstrecke zur Autobahn, die hier wunderbar ausgebaut ist. Wir triumphieren. Bis sie abrupt endet. Via de servicio abrupta sozusagen. Aus der Traum! Baustellen. Riesenbaggerlöcher. Aufragende Schotterdämme. Pisten, die sich im Sand und Nichts verlieren.

Dort, wo es eine solche "via de servicio" neben der Autobahn gibt, sind wir heilfroh
So oder ähnlich erleben wir es immer wieder: Manchmal gibt es parallel zu den Autobahnen diese "Dienststraßen" - via de servicio. Die sind dann auch fast ohne Autoverkehr, manchmal sogar asphaltiert. Aber es gibt sie eben nicht immer. Wenn wir uns auf sicherer Piste wähnen, ist ganz unvermittelt Schluss. Baustelle. Ende des Weges. Sackgasse. Fahrverbot für Fahrräder. Viva España? Na ja!

Aber sehr oft müssen wir auf der Autobahn fahren, besonders gefährlich: Ein- u Ausfahrten
Nehmen wir als Beispiel die Einfahrt nach Sevilla. Ein Alptraum! Wir nähern uns dieser Großstadt von Südosten her. In einer der Vorstädte, in Alcala de Guadaira, gibt es nicht einmal Hinweisschilder auf Sevilla, obwohl das nur 15 km entfernt ist. Nach viel Herumfragen und Herumrätseln, nach Sonnenstand, Horoskop und Wasseradern abfragen, gelangen wir schließlich doch in das Stadtgebiet, in die outskirts, stehen draußen vor der Stadt auf einem weitläufigen, neu errichteten Campusgelände der Universität, sehen in der Ferne die Häuser der Innenstadt - und verzweifeln daran, auf guten und sicheren Wegen, diese Innenstadt zu erreichen. Junge Leute, wahrscheinlich Studenten, die in Scharen gerade aus einer Vorlesung kommen, und die wir befragen, können kaum Englisch. Und auf Spanisch (ein wenig Spanisch spreche und verstehe ich), können sie uns den Weg auch nicht erklären, denn sie sind selber fremd hier. Oh wie schlottern uns die Nerven, als wir notgedrungen dann auf die Autobahn fahren müssen. Es gibt absolut keine andere Möglichkeit. Zisch, wusch, saus und wumm - so erleben wir die Einfahrt in das herrliche Sevilla.
Und das meine ich nun nicht ironisch.
(Fortsetzung folgt ... bald)